The Four Seasons (2025)

Es hätte ein so schöner Urlaub werden sollen! Doch als die Paare Kate (Tina Fey) und Jack (Will Forte), Nick (Steve Carell) und Anne (Kerri Kenney-Silver) sowie Danny (Colman Domingo) und Claude (Marco Calvani), die sich schon seit Ewigkeiten kennen, gemeinsam eine Reise antreten, kommt es zu unvorhergesehenen Ereignissen. Tatsächlich plant Nick, Anne zu verlassen, was zu dem Zeitpunkt niemand ahnt – nicht einmal Anne selbst. Es wird nicht der einzige Urlaub dieser sechs sein, die immer wieder zusammen losfahren, sich streiten und wieder zusammenraufen. Dabei kommt es am Ende doch immer wieder anders, wenn die Beziehungen der Paare und auch die Freundschaften auf eine Probe gestellt werden …

Probleme in jedem Alter

Aktuell ist man bei Netflix eifrig dabei, alte Geschichten noch einmal neu zu erzählen. Da war zuerst Bullet Train Explosion über eine explosive Bahnfahrt, die gleichzeitig Fortsetzung und Remake eines japanischen Klassikers aus den 1970ern ist. Noch älter sind die Vorlagen bei der Animationskomödie Asterix & Obelix: Der Kampf der Häuptlinge und dem Science-Fiction-Drama Eternauta: Die jeweiligen Comics stammen aus den 1960ern und 1950ern. Nun kommt mit der Serie The Four Seasons eine weitere Neuauflage bei dem Streamingdienst heraus. Dieses Mal sind es die 1980er, die einen langen Schatten werfen. Genauer handelt es sich hierbei um eine Neuinterpretation des Films Vier Jahreszeiten aus dem Jahr 1981. Hierzulande dürften diesen eher wenige kennen, weshalb das mit dem Wiedererkennungswert so eine Sache ist.

Dafür ist die Geschichte so universell, dass sie in jedem Zeitalter funktioniert, vor 40 Jahren wie heute, wohl auch in 40 Jahren noch funktionieren wird. Im Mittelpunkt steht dabei ein alter Freundeskreis, der schon so einiges zusammen durchgemacht hat. Dabei sind es aber nicht die Freundschaften an sich, die beleuchtet werden. Vielmehr werden die gemeinsamen Urlaube zu einem Anlass, die jeweiligen Beziehungen unter die Lupe zu nehmen. Dass es bei diesen nach Jahren, teils Jahrzehnten zu Problemen kommt, ist wenig verwunderlich. Auch die Probleme selbst sind gut nachzuvollziehen, Vier Jahreszeiten setzt da schon auf eine größere Identifikationsfläche. Vor allem ein älteres Publikum wird sich in der Ansammlung von Krisen wiederfinden. Aber auch jüngere Paare könnten die eine oder andere Situation erkennen, die hier gezeigt wird.

Langzeitstudie mit bemühtem Witz

Grundsätzlich ist das etwas Positives. Allerdings ist da eine feine Grenze zwischen Alltäglichkeit und Beliebigkeit. Eine Grenze, die immer wieder überschritten wird. So richtig interessant sind die Geschichten dann doch nicht, die hier so erzählt werden. Und auch beim Humor wäre mehr sicher möglich gewesen. Nur weil Vier Jahreszeiten als Komödie verkauft wird, sollte man nicht darauf hoffen, hier andauernd lachen zu dürfen. Vieles plätschert dann doch ein wenig vor sich her. Und wenn dann doch mal versucht wird, einen Gag einzubauen, ist das Ergebnis oft etwas bemüht. Da hat Netflix doch unterhaltsamere Serien veröffentlicht.

Dafür ist die Besetzung natürlich hochkarätig, sie schafft es auch, den eher weniger spannenden Charakteren so viel Leben einzuhauchen, dass man diesen bei ihrer Odyssee weiter zuseht. Schön ist dabei auch, dass die Serie – der Titel kündigt es bereits an –, an vier Jahreszeiten und damit verbundenen Reisen gekoppelt ist. Das bedeutet nicht nur, dass es in visueller Hinsicht vielfältig wird. Vier Jahreszeiten ist zudem eine Art Langzeitstudie, bei der die Figuren über eine längere Zeit hinweg beobachtet werden, was für etwas mehr Tiefe sorgt. Zu viel sollte man dabei dann zwar nicht erwarten, aber es reicht doch für einen netten Abend vor dem Fernseher. Zudem sind die acht Folgen mit jeweils 30 Minuten Laufzeit angenehm kurz, selbst wenn nicht klar wird, warum man nicht dem Inhalt entsprechend vier einstündige Folgen daraus gemacht hat.