Exterritorial Netflix Streamen online
© Sasha Ostrov / Netflix

Exterritorial

Exterritorial Netflix Streamen online
„Exterritorial“ // Deutschland-Start: 30. April 2025 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Als die ehemalige Special-Forces-Soldatin Sara (Jeanne Goursaud) gemeinsam mit ihrem Sohn Josh (Rickson Guy da Silva) das US-Konsulat in Frankfurt besucht, um dort für einen Job in den USA eine Arbeitserlaubnis zu bekommen, ahnt sie noch nicht, dass dieser Tag zum absoluten Alptraum für sie werden wird. So verschwindet Josh auf einmal spurlos. Schlimmer noch ist aber, dass ihn niemand gesehen haben will, es ist nicht einmal einen Beweis dafür gibt, dass er jemals das Konsulat betreten hat. Könnte sich Sara das alles nur eingebildet haben? Schließlich ist sie seit einem Einsatz in Afghanistan psychisch angeknackst. Zumindest ist es das, was andere vermuten. Sie selbst will davon aber nichts wissen und tut stattdessen alles, was in ihrer Macht ist, um ihren Sohn in dem Konsulat wiederzufinden und herauszufinden, warum ihn jemand entführt hat …

Der Kampf um die Wahrheit

Eines muss man Netflix ja lassen: Sie geben vielen hiesigen Regisseuren und Regisseurinnen die Chance, sich an Genrebeiträgen zu versuchen. Dieses Jahr gab es beispielsweise den Thriller Delicious über eine Familie, deren Urlaub in Südfrankreich eine folgenschwere Begegnung macht. Zuvor bewegte sich die Serie Cassandra im Science-Fiction-Bereich, diesmal bekommt es eine Familie mit einem übergriffigen Roboter zu tun bekommt. Nun kommt mit Exterritorial ein weiterer Beitrag aus Deutschland, der mit brenzligen Situationen für Spannung sorgen will, wenn eine Frau ihr Kind sucht, das spurlos verschwunden ist und von dem alle anderen behaupten, dass es nie da gewesen ist.

Da dürften manche ein Déjà-vu-Erlebnis haben. Tatsächlich ist es bei dem Szenario nahezu unmöglich, nicht an Flightplan – Ohne jede Spur zu denken. Damals war es Jodie Foster, die an Bord eines Flugzeugs ihre Tochter sucht. Das Setting ist natürlich anders, ist aber ebenfalls in sich geschlossen, sodass es keinen Ausweg gibt. Viele der anschließenden Schritte dürfen einem bekannt vorkommen, inklusive der Möglichkeit, dass die Mutter sich alles eingebildet hat. Wo aber der US-Hit eine letztendlich gewöhnliche Frau in eine Ausnahmesituation drängte, da haben wir es in Exterritorial mit einer ehemaligen Soldatin zu tun. Das hat dann auch Auswirkungen auf die Handlung: Da wird nicht einfach nur nach Spuren gesucht, sondern um die Wahrheit gekämpft – wortwörtlich.

Viel Kampf, wenig Sinn

Regisseur und Drehbuchautor Christian Zübert (Ein Atem, Lommbock) bewegt sich dabei von dem reinen Thrillerbeitrag weg, das ist hier zwischenzeitlich primär ein Actionfilm. Die Kämpfe werden dabei zum Selbstzweck, die Geschichte ist nicht mehr als ein Vorwand dafür, dass die ehemalige Soldatin ihre Kampffertigkeit unter Beweis stellt. Über längere Zeit kann man nicht einmal behaupten, dass da inhaltlich noch irgendetwas vorangeht. Die Kämpfe sind in Exterritorial durchaus brauchbar, im Kontext eines deutschen Films. Zumindest ist das alles hier recht brachial, Sara wird zur Kampfmaschine, die sich von nichts und niemand aufhalten lassen will.

Schwierig wird es jedoch, wenn der Film die Kampfpfade verlassen und zur Geschichte zurückkehren möchte. Solange sie sich an die bekannte Vorlage hält, funktioniert sie. Später, wenn Zübert zu erklären versucht, was es mit all dem auf sich hat, wird es aber zunehmend absurd, um nicht zu sagen bescheuert. Da wird dann in Exterritorial ein extremer Aufwand betrieben für etwas, das deutlich einfacher hätte erledigt werden können. Die Erklärungen, warum das auf diese Weise geschieht, überzeugen nicht. Dass dann noch ein recht billiges Ende zur Auflösung führt, hilft auch nicht unbedingt, den Film ernst zu nehmen. Wer keine Ansprüche an den Inhalt hat und sich nicht an Unsinn stört, kann es hiermit zwar schon versuchen. Aber selbst mit geringen Erwartungen ist das hier einfach sehr dünn, teilweise sogar regelrecht ärgerlich.

Credits

OT: „Exterritorial“
Land: Deutschland
Jahr: 2025
Regie: Christian Zübert
Drehbuch: Christian Zübert
Musik: Sara Barone
Kamera: Matthias Pötsch
Besetzung: Jeanne Goursaud, Dougray Scott, Lera Abova, Emanuel Fellmer, Annabelle Mandeng, Nina Liu

Bilder

Trailer

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Exterritorial
fazit
In „Exterritorial“ sucht eine ehemalige Soldatin ihren Sohn, der in einem Konsulat spurlos verschwunden ist, und kämpft sich durch das gesamte Gebäude. Der Film beginnt bekannt, wandelt sich anschließend in einen Actionfilm. Die Kämpfe können sich zwar schon sehen lassen, schaffen es aber nicht, die zunehmend bescheuerte Geschichte auszugleichen.
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