Liebes Kind Netflix Serie Streamen online
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Liebes Kind

Liebes Kind Netflix Serie Streamen online
„Liebes Kind“ // Deutschland-Start: 7. September 2023 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Als Matthias Beck (Justus von Dohnányi) eines Nachts einen Anruf von dem Polizisten Gerd Bühling (Hans Löw) erhält, zögert er nicht lange. Sofort springt er aus dem Bett und fährt mit seiner Frau Karin (Julika Jenkins) zum Krankenhaus. Schließlich wurde dort eine Frau (Kim Riedle) eingeliefert, die ihre vor 13 Jahren verschwundene Tochter Lena sein könnte. Lange hatte man nach ihr gesucht, Umso größer ist die Enttäuschung, als sich herausstellt, dass es sich bei ihr um jemand anderes handelt. Dafür ist die schwer verletzte Fremde in Begleitung eines Mädchens namens Hannah (Naila Schuberth), die der jungen Lena wie aus dem Gesicht geschnitten ist. Tatsächlich stell sich das Mädchen als Enkelin der Becks heraus. Aber wie kann das sein? Und was ist mit der Mutter geschehen?

Namhafter Nachschub für Thrillerfans

Eine Zeit lang sah es so aus, als würde filmisch kein Weg an Streamingdiensten vorbeiführen. Überall herrschte Goldgräberstimmung. Inzwischen ist klar, dass das so nicht weitergehen wird. Das werden auch deutsche Produktionen zu spüren bekommen, überall wird der Rotstift angesetzt. Zumindest dieses Jahr gab es aber auf Netflix noch reichlich Nachschub an hiesigen Eigentiteln. Dabei sind viele Sachen aus dem Krimi- und Thrillergenre dabei, beispielsweise die Serien Schlafende Hunde und Totenfrau. Wer davon nicht genug hat, bekommt jetzt etwas Neues, mit dem er sich ein oder zwei Abende um die Ohren schlagen kann. Denn in den sechs Folgen von Liebes Kind geht es nicht nur mysteriös zu, sondern auch sehr düster.

Zu dem Zweck nahm man sich eine bewährte Vorlage. Genauer basiert die Serie auf dem gleichnamigen Roman von Romy Hausmann, der es 2019 in die Bestseller-Listen schaffte. Es ist auch nicht schwer zu verstehen, worin der Reiz der Geschichte liegt. So startet Liebes Kind mit einer ganzen Reihe von Fragen bzw. Rätseln. Wie kann beispielsweise Hannah Matthias als Großvater erkennen, wenn sie sich nie getroffen haben? Und wer ist die Frau, die Lena ähnlich sieht, die Mutter von Hannah sein soll, aber jemand ganz anderes sein muss? Zumindest in der ersten Folge ist daher die Aufmerksamkeit große, ebenso die Neugierde. Die Hoffnung auf ein echtes Genrehighlight kommt auf, atmosphärisch ist das alles gut umgesetzt. Hinzu kommt das prominente und talentierte Ensemble, welches die Mystery-Elemente gut zu verkaufen versteht.

Nicht genug Stoff

Dieser positive Ersteindruck hält aber nicht bis zum Schluss. So reizvoll das Rätselarrangement ist, welches Hausmann da anlegt, schon bald schein irgendwie alles dazu gesagt zu sein. Das heißt nicht, dass die Fragen beantwortet wären. Die Geschichte entwickelt sich nur kaum weiter. Zwar wird zwischendurch versucht, das Themenspektrum etwas zu erweitern. Vergleichbar zu Raum vor einigen Jahren befasst sich die Serie mit der Frage, wie Menschen, die jahrelang in Gefangenschaft gelebt haben, mit der plötzlichen Freiheit umgehen. Kann man eine solche Zeit hinter sich lassen? Das gilt bei Liebes Kind besonders für Hannah und Jonathan (Sammy Schrein), ein zweites Kind, das im Lauf der Serie auftaucht. Doch dieser Versuch führt nicht sehr weit, da die Geschichte zu sehr auf der Stelle tritt.

Es ist nicht einmal so, dass sich die lange Wartezeit wirklich lohnen würde. So interessant das anfängliche Szenario ist, so langweilig ist die Auflösung. Die Serie erzählt da nichts, was man nicht schon von anderen solcher Thriller kennt, in denen Männer Frauen gefangen halten und nach ihren Vorstellungen verbiegen wollen. Glaubwürdig ist das sowieso nicht, teilweise ist das schon ein bisschen arg konstruiert. Schlecht ist das Ergebnis zwar nicht. Beispielsweise gibt es bei Liebes Kind nicht nur das besagte talentierte Ensemble. Auch visuell wird hier einiges geboten. Aber das reicht nicht aus, um die rund viereinhalb Stunden zu rechtfertigen. Zu einem neuen Ansturm auf den Streamingdienst wird das in der Form eher nicht führen.

Credits

OT: „Liebes Kind“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Isabel Kleefeld, Julian Pörksen
Drehbuch: Isabel Kleefeld, Julian Pörksen
Vorlage: Romy Hausmann
Musik: Juan Luqui, Gustavo Santaolalla
Kamera: Martin Langer, Alexander Fischerkoesen
Besetzung: Kim Riedle, Naila Schuberth, Sammy Schrein, Hans Löw, Haley Louise Jones, Justus von Dohnányi, Julika Jenkins, Christian Beermann

Bilder

Trailer

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fazit
„Liebes Kind“ beginnt vielversprechend, als eine verletzte Frau mehr Fragen aufwirft, als beantwortet werden. Es dauert im Anschluss aber ewig, bis die Auflösung kommt, die Geschichte tritt lange auf der Stelle. Und auch das enttäuschende Ende sorgt dafür, dass die Roman-Adaption nicht das erhoffte Thriller-Highlight geworden ist.
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