The Royal Treatment Netflix
© Netflix/Kirsty Griffin

The Royal Treatment

Inhalt / Kritik

The Royal Treatment Netflix
„The Royal Treatment“ // Deutschland-Start: 20. Januar 2022 (Netflix)

Isabella (Laura Marano) ist eine ebenso begabte wie leidenschaftliche Friseurin. Tatsächlich erfolgreich ist sie aber trotz ihres Talentes nicht, irgendwie ist das Geld immer knapp. Als auch noch eine Mikrowelle im Salon Feuer fängt und sie ihre ganzen Ersparnisse für die Beseitigung der Schäden ausgeben muss, ist damit das letzte bisschen Perspektive, das sie noch hatte, ebenfalls in Rauch aufgegangen. Doch dann erhält sie einen Anruf von Walter (Cameron Rhodes), dem Assistenten des Prinzen Thomas (Mena Massoud). Eigentlich wollte er für diesen einen Termin mit dem angesagtesten Promisalon der Stadt ausmachen, landete aber versehentlich bei Isabella. Die lässt sich das nicht zweimal sagen, zumal ihr stattliche 500 Dollar winken. Aber schon beim ersten Aufeinandertreffen der beiden fliegen die Fetzen. Es wird nicht das letzte Mal sein …

Die Wegwerf-Karriere

Wer in einem erfolgreichen Film mitspielt, dem stehen im Anschluss meistens alle Türen offen und kann sich die nächsten Projekte aussuchen. Aber es gibt auch Ausnahmen, wie das Beispiel Mena Massoud zeigt. Der war als Hauptdarsteller im Disney-Remake Aladdin eigentlich für weitere Engagements prädestiniert, spielte das Musical doch mehr als eine Milliarde US-Dollar weltweit ein. Stattdessen erklärte er öffentlich, wie schwierig es für ihn ist, an weitere Rollen zu kommen. Tatsächlich ist seine anschließende Filmografie sehr überschaubar, offensichtlich hat Hollywood keine Verwendung für ihn. Mit der Netflix-Liebeskomödie The Royal Treatment steht nun zwar mal wieder eine wirkliche Hauptrolle an. Ob das aber ein Grund zur Freude ist, das darf bezweifelt werden. Bedeutende Karriereschritte sehen anders aus.

Nicht dass es verwerflich wäre, in einem solchen Film mitzuspielen. Aber es handelt sich letztendlich dann doch nur um eine dieser vielen Massenproduktionen, die der Streamingdienst in diesem Bereich hervorbringt. Es gibt in dem Segment der Liebeskomödie schließlich einen beträchtlichen Teil, der sich um Adlige dreht. Genauer ist es immer eine der beiden Hauptfiguren, die blauen Blutes ist und dann mit einem gewöhnlichen Menschen zusammengebracht wird. Die weibliche Zielgruppe darf auf diese Weise träumen, selbst mal eine Prinzessin zu sein. Das ist bei The Royal Treatment nicht anders. Noch bevor wir Isabella und Thomas zusammen sehen, wissen wir, dass sie füreinander bestimmt sind. Klar, am Anfang dürfen sie aber erst noch aneinander geraten. Auch dieses Klischee will schließlich bedient werden.

Zwischen Klischees und Stereotypen

Verbunden wird dies mit einem anderen bekannten Filmthema: Ein adliger Mensch, der mit seiner Rolle hadert und das wahre Leben unter echten Leuten kennenlernen möchte. The Royal Treatment ist also eine Art Mischung aus Der Prinz aus Zamunda und A Christmas Prince, dazu gibt es noch eine Prise Die Nanny. Wie bei Letzterer ist Isabella schließlich nicht auf dem Mund gefallen, sondern legt sich im Zweifelsfall mit allen an. Das kann man dann sympathisch finden. Oder auch langweilig, da die Protagonistin zwar eine offensichtliche Kämpferin für Gerechtigkeit ist, wie sie an mehreren Stellen beweist. Eine spannende Figur ist sie jedoch kaum. Bei den anderen sieht es nicht besser aus. Sowohl der Prinz wie auch sein Assistent sind Stereotype ohne jegliche Persönlichkeit. Daran kann auch der an und für sich sympathische Massoud nichts ändern.

Seltsam ist bei der Figurenzeichnung zudem, dass der Friseursalon eine so zwiespältige Angelegenheit ist. Einerseits soll Isabella richtig gut sein, die beste Friseurin überhaupt. Nur hat sie gar keine Lust darauf, wie später gesagt wird. Das ist prinzipiell zwar auch ein gutes Thema, wenn sie sich parallel zum Prinzen von der Familie emanzipiert. Dafür hätte der Film dieses Thema aber auch konsequent verfolgen müssen. Daran hatte die ansonsten vor allem im Fernsehen tätige Drehbuchautorin Holly Hester aber offensichtlich kein Interesse. Vielleicht fehlten ihr auch einfach die Ideen, weshalb sie einfach nur zusammengeschrieben hat, was man aus all den anderen Filmen schon kennt. Wenn wenigsten der Humor besser wäre. Aber selbst in der Hinsicht zeigt sich The Royal Treatment recht genügsam. Hier ist nichts, was man selbst als großzügiger Mensch als komisch bezeichnen müsste. Klar darf man das trotz allem unterhaltsam und schön finden. Hier ist wenig, worüber man sich ärgern müsste. Einen tatsächlichen Grund zur Freude findet man aber ebenso wenig.

Credits

OT: „The Royal Treatment“
Land: USA
Jahr: 2022
Regie: Rick Jacobson
Drehbuch: Holly Hester
Musik: John R. Graham
Kamera: John Cavill
Besetzung: Laura Marano, Mena Massoud, Chelsie Preston Crayford, Grace Bentley-Tsibuah, Cameron Rhodes, Sonia Gray

Bilder

Trailer

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In „The Royal Treatment“ lernen sich eine meinungsstarke Friseurin und ein zweifelnder Prinz kennen und lieben. Der Film folgt dabei streng den Konventionen einer Liebeskomödie, ohne eine eigene Persönlichkeit zu entwickeln oder etwas aussagen zu wollen. Fans solcher Werke freuen sich. Trotz eines sympathischen Paares ist das hier aber letztendlich Zeitverschwendung.
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