Break Point Netflix
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Break Point – Teil 1

Break Point Netflix
„Break Point – Staffel 1“ // Deutschland-Start: 13. Januar 2023 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Der professionelle Tennissport wird seit vielen Jahren von den immer selben Namen dominiert – sowohl auf dem Platz als auch in den Medien. Zumindest wurde er das bis zu den Australian Open 2022. Hier hatten die aufstrebenden Nachwuchstalente das erste Mal so richtig die Möglichkeit zu glänzen. Manche Veteranen wurden politisch ausbootet, andere hatten monatelang nicht mehr gespielt, wieder andere setzten aufgrund von Verletzungen aus. Die Dokumentationsserie Break Point auf Netflix nutzt das Turnier als Ausgangspunkt für ihr erste Episode, um 15 männlichen und weiblichen Tennisspielern zu folgen. Diese werden als die potentiellen Stars für eine Zukunft gehandelt, in der die aktuellen großen Namen einmal nicht mehr auf dem Tennisplatz präsent sein werden.

Die Menschen im Fokus

Der Veröffentlichungszeitpunkt der ähnlich klingenden, ebenfalls beim Streamingriesen verfügbaren Dokumentation Untold: Breaking Point entpuppte sich dank glücklicher Zufälle als hervorragendes Timing. Dieses Mal will sich das Medienunternehmen allerdings wohl nicht auf etwaige Umstände verlassen. Der erste Teil von Break Point, die ersten fünf Folgen also, erscheint drei Tage vor dem offiziellen Start der Australian Open 2023. Der zweite Teil, Episoden sechs bis zehn, wird im Juni veröffentlicht – also voraussichtlich irgendwann zwischen French Open und Wimbledon, ein genaues Datum ist noch nicht bekannt.

Die Serie selbst scheint sich dabei eher an Fachfremde zu wenden. In der ersten Episode werden oberflächlich die grundlegendsten Regeln zum Punktesystem erklärt, weiter wird allerdings kaum etwas elaboriert. Die bei manchen Matches gezeigten Punktestände sind für Außenstehende aufgrund der Unkenntnis weiterer Feinheiten oft nichtssagend. Das Spiel selbst steht jedoch gar nicht im Vordergrund, auch wenn einige interessante Ballwechsel gezeigt werden. Stattdessen begleitet die Kamera hauptsächlich die verschiedenen Athleten. Dabei fokussiert sich jede Episode auf jeweils zwei der Sportler, während die Serie als solche grob die Saison 2022 dokumentiert. So wurden die ersten beiden Folgen während den Australian Open gedreht, die dritte während Indian Wells. Dann überspringt Break Point drei große Turniere, um in der vierten Episode für die Madrid Open zurückzukehren. Der erste Teil der ersten Staffel endet mit den French Open.

Die Auswirkungen des Sports

Manchmal entsteht der Eindruck, die Macher hätten lieber eine Dokumentation über Rafael Nadal gedreht, für welche er jedoch die Zusammenarbeit verweigerte. Das wäre zumindest die beste Erklärung dafür, wieso Rafa hier immer wieder einmal mehr oder weniger als Bösewicht dargestellt wird – vielleicht eher mit einem Augenzwinkern, und natürlich zeigen die aufstrebenden Kontrahenten den nötigen Respekt. Durch das Format wirkt die Dokuserie vor allem zu Beginn eher wie eine Realityshow. Manche der Teilnehmer passen mit ihrer Art gut in die heutige, von YouTube und TikTok geprägte Zeit. Ob das für ältere Semester so angenehm anzuschauen ist, insbesondere wenn aufgrund von Unkenntnis kein Bezug zu den betreffenden Personen besteht, bleibt fraglich. Die dritte Episode ist jedoch das klare Highlight. Hier zeigt sich, dass es auch in der jungen Generation noch echte Athleten gibt. Break Point ist immer dann am stärksten, wenn wir sehen, wie der Sport die Sportler privat beziehungsweise mental beeinflusst, und vor allem, wenn wir sehen, wie sie damit umgehen – wenn sie es denn können.

Break Point überspringt nicht nur einige Turniere, sondern lässt auch anderes aus. Das wirkt manchmal wie ein grober Schnitzer oder eine unverständliche Fehlentscheidung, allerdings stehen ja noch weitere fünf Episoden aus. In denen kann zumindest einiges noch nachgeholt werden, auch wenn anderes unwiderbringlich verloren zu sein scheint. Ob die Serie wirklich dazu führt, dass sich mehr Zuschauer dem Sport zuwenden, wird sich zeigen. Momentan sieht es so aus, als wäre sie eher für ein Publikum mit rudimentären Vorkenntnissen oder personellen Bindungen geeignet.

Credits

OT: „Break Point“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Martin Webb
Musik: Edmund Butt
Kamera: Robert Morton, Mike Schneier, Fotis Zygouris, Lilia Sellami

Bilder

Trailer

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Break Point – Teil 1
fazit
Der erste Teil von „Break Point“ begleitet während der Saison 2022 jeweils zwei Tennissportler pro Folge. Das ist oft auf ein Publikum zugeschnitten, das von der Materie keine Ahnung hat, eignet sich generell aber doch eher für Zuschauer mit Vorkenntnissen.
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