Abenteuer au pair Diários de Intercâmbio The Secret Diary of an Exchange Student Netflix
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Abenteuer au pair

Inhalt / Kritik

Abenteuer au pair Diários de Intercâmbio The Secret Diary of an Exchange Student Netflix
„Abenteuer au pair“ // Deutschland-Start; 18. August 2021 (Netflix)

Bárbara (Larissa Manoela) hat einen großen Traum: Sie möchte endlich mal ins Ausland und fremde Länder kennenlernen! Darüber gelesen hat sie schon eine Menge, schließlich verdient sie ihren Lebensunterhalt mit dem Aboverkauf einer Reisezeitschrift. Doch so sehr sie sich auch anstrengt, es will ihr einfach nicht gelingen, genügend davon zu verkaufen und so selbst als Bonus eine Reise spendiert zu bekommen. Als sie mal wieder enttäuscht das Handtuch wirft, kommt sie zufällig auf eine Idee, sich doch als Au-pair-Mädchen zu bewerben. Tatsächlich gelingt es ihr sowie der besten Freundin Taila (Thati Lopes) einen Platz im Austauschprogramm zu bekommen und in die USA zu reisen, wo sie sich um Kinder und Jugendliche kümmern wollen. Es dauert aber nicht lang, bis sie feststellen müssen, dass das alles nicht ganz so einfach ist wie gedacht …

Ein Herz für geringe Qualität

Zuletzt hatte Netflix mal wieder ein Herz für Fans romantischer Komödien. Ein Händchen bei der Auswahl zeigte der Streamingdienst jedoch weniger, zumindest wenn man den Anspruch hat, einen tatsächlich qualitativen Film zu sehen. Am besten ist noch Nicht meine Liga geglückt, ein streckenweise ärgerlicher, teilweise aber auch amüsanter Film über eine Todkranke, die von der großen Liebe träumt. Das reichte dann zumindest für ein durchschnittliches Werk. The Kissing Booth 3, das müde Finale der Erfolgsgeschichte, konnte man sich hingegen sparen. Abenteuer au pair, die dritte Liebeskomödie innerhalb einer Woche, ist da nicht wirklich besser.

Für besagte Fans ist der Film vielleicht sogar der schlechteste der drei. Denn hier heißt es warten und warten und warten, bis überhaupt mal Liebe ins Spiel kommt. Stattdessen geht der Einstieg ausschließlich darum, wie sehr Barbara davon träumt, endlich mal ins Ausland zu kommen. Zwischendurch taucht dann zwar mal ein attraktiver Flugbegleiter namens Brad (David Sherod James) auf, der die Erwartung auf ein romantisches Abenteuer befeuert. Irgendwie spielt der aber keine wirkliche Rolle. Erst sehr viel später erfahren wir, dass der von Bruno Montaleone gespielte Lucas das Love Interest sein soll. Zu dem Zeitpunkt ist Abenteuer au pair aber bereits zur Hälfte rum, viel Zeit zum Aufbau bleibt bei einer solchen Schnellnummer nicht.

Unterwegs verloren gegangen

Überhaupt ist Abenteuer au pair ein Film, der durch seine Unentschlossenheit verblüfft. Anstatt ein Thema von Anfang bis zum Ende durchzuziehen, wird hier mittendrin einfach mal ausgetauscht. Ansätze gibt es dabei mehr als genug. Ob es nun der Traum von der Fremde ist, der Barbara antreibt, oder der obligatorische Culture Clash, wenn die beiden jungen Brasilianerinnen im provinziellen Bereich New Yorks landen, da war schon Potenzial für Reibungen. An manchen Stellen meint man gar, die Komödie wollte eine Satire sein. Zu den besten Momenten gehört beispielsweise, wenn die jeweils falschen Ansichten der Au-pairs und Au-pair-Familien im Hinblick auf das Land der anderen ans Tageslicht kommen. Irgendwie scheint hier niemand Ahnung davon zu haben, worauf man sich einlässt.

Vereinzelt amüsante Momente gibt es also schon, gerade wenn der Film die diversen Unzulänglichkeiten seiner Figuren aufzeigt und sich darüber lustig macht – inklusive der grauenhaften Englischkenntnisse der Protagonistin, was zu mehreren Missverständnissen führt. Aber es reicht nicht aus, vor allem nicht im weiteren Verlauf, wenn das Geschehen von Minute zu Minute uninteressanter wird. So sympathisch und nachvollziehbar der Wunsch von Barbara ist, die große weite Welt zu sehen und etwas Neues zu erleben, Abenteuer au pair selbst ist diese Reise nicht wert. Die Witze sind oft zu schwach, die Romanze bleibt ohne große Chemie, die Figuren sind eher nervig. Es ist nicht einmal so, dass man am Ende mit einer nennenswerten Erkenntnis belohnt worden wäre.

Credits

OT: „Diários de Intercâmbio“
IT: „The Secret Diary of an Exchange Student“
Land: Brasilien
Jahr: 2021
Regie: Bruno Garotti
Drehbuch: Sylvio Gonçalves, Bruno Garotti
Kamera: Dante Belluti
Besetzung: Larissa Manoela, Thati Lopes, Bruno Montaleone, Emanuelle Araújo, Maiara Walsh, David Sherod James

Bilder

Trailer

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In „Abenteuer au pair“ träumt eine Brasilianerin davon, die weite Welt kennenzulernen, und landet als Au-pair in den ländlichen USA. Die Liebeskomödie ist dabei nur manchmal amüsant, nie wirklich romantisch und letztendlich Zeitverschwendung, auch weil man sich beim Drehbuch wohl nie ganz sicher war, was man eigentlich erzählen wollte.
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