Stundenplan Lesson Plan Netflix
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Stundenplan

Stundenplan Lesson Plan Netflix
„Stundenplan“ // Deutschland-Start: 23. November 2022 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Es ist schon eine ganze Weile her, dass Damian Nowicki (Piotr Witkowski) von seinem Freund Szymon Makowiecki (Marcin Bosak) gehört hat, der als Lehrer in einer Schule arbeitet. Aber der Ex-Polizist hat selbst kein großes Bedürfnis mehr, mit anderen Leuten Kontakt zu halten. Zu groß ist noch sein Schmerz, dass seine Frau von einer Drogengang ermordet wurde, die direkte Antwort seiner eigenen Arbeit. Dass Makowiecki ihn um Hilfe bittet, weil jemand an seine Schüler Drogen verkauft, interessiert ihn dann auch nicht sonderlich. Doch als dieser einige Tage später stirbt und jemand dies als Selbstmord zu vertuschen versucht, geht das Damian dann doch nahe. Zusammen mit seinen alten Kollegen arrangiert er, undercover an der Schule zu arbeiten, wo er sich als neuer Geschichtslehrer vorstellt, während er gleichzeitig die Täter sucht …

Kampf gegen die Drogen

Mit polnischen Produktionen hat Netflix in den Jahren gute Erfahrungen gemacht. Neben dem unterirdischen Überflieger 365 Days gab es eine ganze Reihe von Filmen und Serien, die der Streamingdienst bei unserem östlichen Nachbarn produzierte oder von dort einkaufte. Gerade der Krimi- bzw. Thrillerbereich wurde reichlich abgegrast, Im Sumpf, Prime Time oder Sie sehen dich, nur um ein paar der Beispiele zu nennen. Wer mal wieder Lust auf einen neuen Film hat, für den gibt es jetzt Stundenplan. Dabei sollte man sich nicht von dem trockenen Titel in die Irre führen lassen. Hier geht es wenig darum, sich noch einmal durch den Schulunterricht zu quälen und trockenes Zeug zu büffeln, das man ohnehin nie wieder braucht. Stattdessen geht es hier richtig zur Sache.

Genauer erzählt Regisseur Daniel Markowicz (Bartkowiak) davon, wie Damian den Mord an seinem Freund aufklären muss und dabei gegen eine Drogenorganisation kämpft. Letzteres kann im übertragenen Sinn sein, wenn der Ex-Polizist den schädlichen Einfluss auf die Schüler und Schülerinnen verhindern möchte. Es kann aber auch ganz wörtlich gemeint sein, wenn während der knapp 100 Minuten Laufzeit immer wieder die Fäuste fliegen. Nur weil jemand Geschichtslehrer ist, offiziell zumindest, heißt das nicht, dass er nicht auf Nahkampfexpertise mitbringt. Die Actionszenen sind dabei in Stundenplan ganz passabel. Minutiöse Choreografie-Meisterwerke sind die sicher nicht. Wenigstens sehen die Kämpfe aber noch nach Kämpfen aus, anstatt einfach durch schnelle Schnitte etwas vortäuschen zu wollen.

Irgendwie ziemlich blödsinnig

Inhaltlich zeigte man ebenfalls keine wirkliche Zurückhaltung. Oder Interesse an Glaubwürdigkeit. Eigentlich ist es sogar ziemlicher Blödsinn, den sich Drehbuchautor Daniel Bernardi da so ausgedacht hat. Einige der Wendungen kündigen sich zwar früher an, entweder direkt oder weil das Publikum sich das ableiten kann. Das macht sie aber nicht weniger idiotisch. Stundenplan kann und will das wohl nicht mehr sein als ein dümmlicher B-Movie, der in erster Linie Wert auf Überraschungen und besagte Kämpfe legt. Wer diese Werte teilt, der kann es einmal mit dem polnischen Actionkrimi versuchen. Man würde aber auch nicht wirklich viel verpassen, sollte man sich entschließen, stattdessen etwas anderes anzuschauen.

Dass der Film nicht viel Eindruck hinterlässt, liegt auch an der Hauptfigur. Auch wenn Damian viel körperlichen Einsatz zeigt, bleibt er als Figur völlig uninteressant. Da man offensichtlich mal wieder nicht wusste, wie man ihm eine Persönlichkeit geben kann, wurde stattdessen eine tragische Vorgeschichte rund um den Mord an seiner Frau auf den Leib geschrieben. Das wird in Thrillern und Actionfilmen bekanntlich gern gemacht, um die Illusion zu erwecken, man habe es mit einem echten Charakter zu tun. So eben auch bei Stundenplan – mit demselben überschaubaren Erfolg wie bei den Kollegen. Natürlich ist Figurenzeichnung in dem Genre nicht das wichtigste Kriterium. Ein bisschen mehr als das hier wäre aber schon schön gewesen. So bleibt allenfalls der Blödsinn hängen. Aber auch nicht genug, um aus dem Actionkrimi mehr als Durchschnittsware zu machen.

Credits

OT: „Plan Lekcji“
IT: „Lesson Plan“
Land: Polen
Jahr: 2022
Regie: Daniel Markowicz
Drehbuch: Daniel Bernardi
Musik: Saul Williams
Kamera: Anisia Uzeyman
Besetzung: Piotr Witkowski, Jan Wieczorkowski, Antonina Jarnuszkiewicz, Nicolas Przygoda, Daniel Namiotko, Rafal Zawierucha

Weitere Netflix Titel

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fazit
„Stundenplan“ schickt einen ehemaligen Polizisten undercover an eine Schule, wo er eine Drogengang stellen will. Während der Protagonist völlig nichtssagend ist, neigt die Geschichte selbst zu ziemlichem Schwachsinn. Zusammen mit den soliden Actionszenen reicht das für einen durchschnittlichen Film, den man nicht unbedingt gesehen haben muss.
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