A California Christmas City Lights
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A California Christmas: City Lights

Inhalt / Kritik

A California Christmas City Lights
„A California Christmas: City Lights“ // Deutschland-Start: 16. Dezember 2021 (Netflix)

Ein Jahr ist es mittlerweile her, dass der Geschäftsmann Joseph (Josh Swickard) versucht hatte, Callie (Lauren Swickard) ihr Land abzuschwatzen. Der Plan schlug zwar fehl, dafür verliebten sich die beiden ineinander und leben seither glücklich in der kalifornischen Provinz. Doch nun heißt es zurück in die Großstadt, als Joseph aufgrund beruflicher und familiärer Pflichten einberufen wird. Für Callie, die nur das Leben auf der Farm gewohnt war, bedeutet dies eine große Umstellung. Schließlich kommt sie mit der Welt der Reichen und Mächtigen nicht so wirklich klar. Richtig kompliziert wird es jedoch, als Joseph ihr auch noch einen Antrag macht und eine ganz große Hochzeit plant. Denn dabei scheint irgendwie alles schief zu gehen …

Eine Mogelpackung in neuem Setting

Weihnachten ist nicht nur die Zeit der Geschenke. Es ist auch die Zeit der Mogelpackungen. Das betrifft gerade auch den Filmbereich, wenn ständig Neuzugänge als Weihnachtsfilme verkauft werden sollen, die eigentlich gar keine sind. Bei Netflix ist das mittlerweile Standard. Da ist es eher eine Ausnahme, wenn tatsächlich mal ein Film das hält, was der Titel verspricht. Dieses Jahr gab es beispielsweise mit Die Familie Claus und David und die Weihnachtselfen gerade mal zwei tatsächliche Weihnachtsfilme. Ansonsten hagelte es überwiegend austauschbare Liebeskomödien, die mit kurz eingeblendeten Tannenbäumen oder anderer Deko als festliche Beiträge verkleidet wurden.

Eines der dreisteten Mogelpackungen war letztes Jahr A California Christmas, das anderthalb Stunden lang vom Farmleben erzählte, bevor auf den letzten Metern die Weihnachtsmütze ausgepackt wird. Es ist nicht einmal so, dass es ein weihnachtlich-winterliches Ambiente geben würde, das kalifornische Setting macht das schwierig. Doch die Zuschauer und Zuschauerinnen ließen sich davon nicht die gute Laune vertreiben und machten aus der Provinzromanze einen echten Hit. Insofern verwundert es nicht wirklich, dass ein Jahr später mit A California Christmas: City Lights schon für Nachschub gesorgt wird. Das Publikum will schließlich wissen, ob das Traumpaar auch weiter so glücklich ist, wie es am Ende des kitschigen ersten Teils angekündigt wurde.

Ein Sixpack mit Herz

Sind sie. Gleichzeitig aber auch wieder nicht. Da die Situation auf der Farm nicht sonderlich viel hergibt für weitere Geschichten, gibt es im zweiten Teil einen Szenenwechsel. Das ist nur fair. War es in A California Christmas noch Joseph, der sich auf unbekanntem Terrain beweisen musste, da ist in A California Christmas: City Lights jetzt Cassie an der Reihe. Das Cowgirl in der Großstadt. Letztere zeigt sich von einer ebenso schicken wie scheußlichen Seite, wenn das immer wieder beliebte Klischee der seelenlosen High Society bemüht wird. Hier ist eigentlich jeder oberflächlich. Außer Joseph natürlich, hinter dessen durchtrainierten Sixpack-Körper ein Herz aus Gold schlägt, selbst wenn das zunächst so nicht sichtbar ist. Sonst gäbe es ja keine Geschichte zu erzählen.

Nicht dass Lauren Swickard, die nicht nur an der Seite ihres Mannes Josh die Hauptrolle übernommen hat, sondern auch für das Drehbuch verantwortlich ist, viel zu erzählen hätte. Schon beim ersten Teil überarbeitete sie sich nicht unbedingt in kreativer Hinsicht. Die Geschichte war eine völlig ambitionslose Nichtigkeit, bei der Überraschungen völlig fehl am Platz war. Sehenswert war das allenfalls für das attraktive Paar, nicht zuletzt weil Lauren ihren Mann dazu genötigt hat, seinen nackten Oberkörper zu zeigen. Beim zweiten Teil ist das nicht anders, man setzt hier schon auf die Stärken des Films. Und die sind – auch wenn A California Christmas: City Lights immer wieder auf tiefsinnig macht – rein oberflächlicher Natur.

Hochglanzmärchen ohne Tiefgang

Klar, wer nur geringe Ansprüche hat, darf das wieder ganz toll emotional finden, wenn hier auf einmal doch wieder Hindernisse aus dem Weg geräumt werden – manche sind aus mangelnder Kommunikation dort gelandet, andere direkt platziert. Gleiches gilt für die Suppenküche, welche an das soziale Gewissen appelliert. Aber das ist alles schon sehr dünn, eine ebenso große Mogelpackung wie es die Bezeichnung Weihnachtsfilm ist. Da A California Christmas: City Lights zudem auf die staubige Kulisse des Vorgängers verzichtet und damit das einzige, was noch irgendwie erwähnenswert war, ist die Romanze letztendlich Zeitverschwendung. Fans schick zurechtgemachter Hochglanzmärchen dürfen sich auf mehr Eye Candy freuen. Der Rest such nach einem Film mit mehr Substanz.

Credits

OT: „A California Christmas: City Lights“
Land: USA
Jahr: 2021
Regie: Shaun Paul Piccinino
Drehbuch: Lauren Swickard
Musik: Jamie Christopherson
Kamera: Brad Rushing
Besetzung: Lauren Swickard, Josh Swickard, Ali Afshar, David Del Rio, Natalia Mann, Gunnar Anderson, Noah James

Bilder

Trailer

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„A California Christmas: City Lights“ erzählt, wie es mit dem Paar ein Jahr später weitergeht. Das Setting der kalifornischen Provinz wurde die Großstadt und damit verbundenen Klischees kombiniert. Interessanter ist die völlig ambitionslose Pseudo-Weihnachtsromanze dadurch aber nicht geworden, welche Oberflächlichkeit anprangert und dabei selbst keinen Tiefgang bietet.
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