The Mother Netflix Streamen online
© Netflix/Eric Milner/ Doane Gregory/Ana Carballosa

The Mother

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„The Mother“ // Deutschland-Start: 12. Mai 2023 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Skrupel kennt die Auftragskillerin (Jennifer Lopez) keine, für Geld geht sie über Leichen. Doch damit soll nun Schluss sein, gemeinsam mit dem FBI will sie den Waffenhändlern Adrian (Joseph Fiennes) und Hector (Gael Garcia Bernal) das Handwerk legen. Schließlich erwartet sie ein Kind und will ihr bisheriges Leben hinter sich lassen. Doch das Verbrechen lässt sie nicht los: Als die Bande von dem Safe House erfährt, in dem sie sich versteckt hält, tut sie alles dafür, um die Verräterin mundtot zu machen. Doch während einige Agenten ihr Leben lassen, kommt sie mit einer Verletzung davon. Auch ihre Tochter überlebt im Bauch und wird gesund geboren. Um diese zu schützen, gibt die Frau das Kind frei und taucht unter. Zwölf Jahre später lebt sie zurückgezogen in der Wildnis, es gibt keinen Kontakt zu ihrem Kind. Doch als neue Gefahr durch Adrian droht, macht sie sich auf den Weg, um Zoe (Lucy Paez) zu beschützen …

Jennifer Lopez gibt den Actionstar

Eine Zeit lang war es ziemlich ruhig geworden um Jennifer Lopez. Während sie in den 1990ern und 2000ern ein großer Star war, sowohl mit ihrer Musik wie auch als Schauspielerin, war sie in den 2010ern nicht mehr wahnsinnig präsent. Inzwischen ist sie aber wieder dick im Geschäft. Dieses Jahr soll mit This Is Me… Now ihr erstes Album seit neun Jahren erscheinen. Filmisch ist sie besonders fleißig. So startete letztes Jahr die Liebeskomödie Marry Me – Verheiratet auf den ersten Blick. Dieses Jahr war sie in Shotgun Wedding – Ein knallhartes Team zu sehen, das Liebeskomödie mit Action verband. In dem Netflix-Film The Mother geht sie nun noch einen Schritt weiter und will sich ausschließlich als Actionstar zeigen. Komisch ist in dem Film nichts, zumindest nicht bewusst.

Etwas unerwartet ist der Karriereschritt schon. Zwar war Lopez zuvor natürlich schon mehrfach in Genrefilmen unterwegs. Mit Action bringt man sie dennoch weniger in Verbindung. Grundsätzlich funktioniert der Wechsel für sie dabei schon, sie bringt die notwendige Abgebrühtheit mit. Zuweilen ist diese Coolness aber ein bisschen sehr forciert, was dann schon ein wenig lächerlich wirkt. Dabei haben die zum Teil grauenvollen Dialoge ihre Teilschuld, die einen immer wieder hoffen lassen, dass erst einmal nichts mehr gesagt wird. Wobei das nicht nur auf die namenlose Protagonistin zutrifft. Bei den übrigen Figuren in The Mother sieht es nicht anders aus. Mit Misha Green, Andrea Berloff und Peter Craig haben drei Leute an dem Drehbuch geschrieben. Offensichtlich hatten sie aber kein Interesse, den Figuren mehr als Stereotype mitzugeben. Das wird teilweise so klischeehaft, als handele sich in Wahrheit um eine Parodie.

Solide Action trifft inhaltlichen Müll

Die Geschichte selbst ist sowieso ein Wegwerfprodukt. Ab dem Zeitpunkt, als die Protagonistin ihre Tochter fortgibt, ist ziemlich klar, wie der Rest des Films ausfallen wird. Tatsächlich sind Überraschungen Mangelware. Da ist nichts dabei, das man nicht vorhersieht oder das einem im Anschluss in Erinnerung bleiben würde. The Mother verpasst es auch, bei der obligatorischen Annäherung von Mutter und Tochter etwas Interessantes zu tun. Wenn Letztere im Schnellverfahren eine Art Survival-Crash-Course bekommt, ist das schon der ungewöhnlichste Einfall. Es ist aber auch einer, der nicht genutzt wird. Stattdessen darf man sich auch in diesem Zusammenhang Dialogmüll anhören, wenn sich Zoe weigert, Bambis Mutter zu essen und ihre eigene Mutter daraufhin mit einer müden Welterfahrenheit auf einmal lauter Wissen mitbringt, warum moralisch reines Essen nicht möglich ist. Mit der Geschichte hat das nichts zu tun, wird auch nie wieder aufgegriffen.

Das wird nicht alle stören. Ein beachtlicher Teil des Publikums schaut sich Actionfilme allein der Action wegen an, kann also damit leben, wenn der Film inhaltlich katastrophal ist. Dann und wann kann sich das Ergebnis auch durchaus sehen lassen. Die ursprünglich mit dem poetischen Drama Whale Rider bekannt gewordene Regisseurin Niki Caro zeigt wie schon in Mulan, dass sie auch anders kann. Wobei die entsprechenden Szenen oft mehr von dem Setting profitieren als der Inszenierung, so eine Verfolgungsjagd im Schnee ist immer schön anzuschauen – selbst wenn dabei ein bisschen viel herumgeschnitten wurde. Auch wenn bei der Ankündigung gern ein Vergleich zu John Wick bemüht wird, vergleichbare Choreografien sucht man vergebens. Das Ergebnis ist eher zweckmäßig und damit zu wenig, um die sonstigen Schwächen auszugleichen.

Credits

OT: „The Mother“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Niki Caro
Drehbuch: Misha Green, Andrea Berloff, Peter Craig
Musik: Germaine Franco
Kamera: Ben Seresin
Besetzung: Jennifer Lopez, Joseph Fiennes, Omari Hardwick, Lucy Paez

Bilder

Trailer

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The Mother
fazit
In „The Mother“ versucht sich Jennifer Lopez als Actionstar, mit gemischten Ergebnissen. Während die Kampfszenen noch solide sind, ist der Film inhaltlich Müll. Die Geschichte ist ohne Spannung, die Figuren nicht vorhanden und die Dialoge oft katastrophal. Für Fans der Schauspielerin einen Blick wert, vor allem wenn diese im Schneesetting unterwegs ist, kann der Rest das getrost ignorieren.
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