Tuiskoms – Willkommen in Wilderness Netflix Streamen online
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Tuiskoms – Willkommen in Wilderness

Tuiskoms – Willkommen in Wilderness Netflix Streamen online
„Tuiskoms – Willkommen in Wilderness“ // Deutschland-Start: 28. Februar 2025 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Seit zwei Jahren schon ist Fleur (Amalia Uys) Witwe, doch noch immer hat sie schwer mit dem Tod ihres Manns André (Edwin van der Walt) zu kämpfen. Tatsächlich sieht sie ihn immer wieder und führt imaginäre Gespräche mit ihm. Sehr real ist dafür das Restaurant, das sie seither allein führen muss. Als ein Gast in seinem Teller ein Schamhaar findet, versucht sie, den Vorfall zu vertuschen, aus Angst, dass der Laden dicht machen muss. Sie leckt es sogar vom Teller und tut so, als wäre nichts da. Doch die Aktion geht nach hinten los: Sie wird zu einem Internet-Meme, über das sich alle lächerlich machen, verliert das Restaurant, auch ihr Haus muss sie aufgeben. Und so zieht sie mit ihrer Tochter Kelly (Jane De Wet) wohl oder übel in ihre alte Heimat Wilderness, wo auch ihre Mutter Abigail (Michelle Botes) wohnt. Ihren Problemen kann sie aber selbst dort nicht entkommen …

Über das Leben nach dem Tod

Der Februar war ein sehr emotionaler Monat auf Netflix. Zwar war die Zahl der Liebeskomödien geringer, als man es zum Valentinstag hätte erwarten können. Aber da waren schon eine Reihe von Filmen und Serien, die sich mit der Gefühlswelt ihrer Figuren auseinandersetzten. Da war In der falschen Spur über zwei Geschwister in der Krise, die beim Skilanglauf ihren Problemen enteilen wollen. Eine Kopenhagener Liebesgeschichte befasst sich mit einem Paar, das am unerfüllten Kinderwunsch zu zerbrechen droht. Und dann war da noch Die Geschichte meiner Familie, darin ging es um einen sterbenden Mann und die diversen Menschen in seinem Umfeld. Der Tod spielt auch in der südafrikanischen Serie Tuiskoms – Willkommen in Wilderness eine Rolle, ist hier aber der Anfang der Geschichte, anstatt wie bei dem italienischen Beitrag Teil eines größeren Porträts zu sein.

Tatsächlich geht es maßgeblich um die Frage, wie man nach dem Verlust eines geliebten Menschen mit seinem Leben weitermachen kann. Das ist gar nicht so einfach, die Vergangenheit hört nicht einfach auf. Symbolisiert wird das, indem Fleur immer wieder ihren toten Mann sieht, ähnlich wie das letztes Jahr in Madame Sidonie in Japan der Fall war. So wie bei dem Film arbeitet auch Tuiskoms – Willkommen in Wilderness mit Humor. Manchmal ist die Serie fast schon komisch. Gerade zu Beginn ist der Ton sehr heiter, wenn Fleur von einer peinlichen Situation in die nächste stolpert. Später gibt es die zum Teil auch, etwa wenn hemmungslos verkuppelt wird. Die Witwe muss schließlich wieder einen Mann haben, sonst ist ihr Leben sinnlos – das wird zumindest impliziert.

Nette Dramaserie mit viel Identifikationsfläche

Dabei darf man mit den Augen rollen. Gleichzeitig wäre es aber nicht fair, die Serie nur auf diesen Aspekt zu reduzieren. Vielmehr gibt es im Lauf der sieben Folgen eine ganze Reihe von Themen. Da geht es mal um den Versuch von Mutter und Tochter, nach dem Tod den Neustart zu wagen, Trauerdrama trifft dabei auf Coming-of-Age. Auch andere Beziehungen kommen auf den Prüfstein und stellen beispielsweise die Frage, wie groß der Altersunterschied in einer Partnerschaft sein darf. Tuiskoms – Willkommen in Wilderness wechselt so zwischen drei Generation hin und her, Großmutter, Mutter und Tochter stehen jeweils an einem Scheideweg und müssen ihre eigenen Antworten finden – was nicht immer ganz einfach ist.

Die Serie verzichtet dabei weitestgehend auf irgendwelche dramatischen Zuspitzungen oder dreiste Manipulationen. Das ist vielmehr alles eher lockerer und zurückhaltender erzählt, streift dabei zuweilen die Grenze zwischen alltäglich und beliebig. Größere Erkenntnisse gehen bei Tuiskoms – Willkommen in Wilderness nicht einher, trotz der vielen nachdenklichen Momente. Es ist auch nicht so, dass man sich im Anschluss an sehr vieles erinnern müsste, dafür sind die Geschichten dann doch zu austauschbar – vom unappetitlichen Einstieg einmal abgesehen. Andererseits bietet die Serie viel Identifikationsfläche, auch durch die mehr oder weniger gleichberechtigt behandelten drei Protagonistinnen, die drei verschiedene Generationen repräsentieren. Wer eine nette Dramaserie sucht, macht hiermit nichts verkehrt.

Credits

OT: „Tuiskoms“
Land: Südafrika
Jahr: 2025
Regie: Nina Swart
Drehbuch: Louis Pretorius, Sandra Vaugh, Rosalind Butler
Musik: Loki Rothman
Kamera: Sunel Haasbroek
Besetzung: Amalia Uys, Michelle Botes, Jane De Wet, Edwin van der Walt, Dawid Minnaar, Marvin-Lee Beukes, Armand Aucamp, Joshua Eady

Bilder

Trailer

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Tuiskoms – Willkommen in Wilderness
fazit
„Tuiskoms – Willkommen in Wilderness“ handelt von einer Frau, die nach dem Tod ihres Mannes wieder in die alte Heimat zieht. Die südafrikanische Geschichte bietet viel Identifikationsfläche, wenn es um drei Generationen einer Familie geht, jede mit eigenen Sorgen. Das ist nett, schön zurückhaltend, zuweilen aber auch etwas beliebig.
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