Sakura no Yona Boku no Koibito Love Like the Falling Petals Netflix
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Love Like The Falling Petals

Sakura no Yona Boku no Koibito Love Like the Falling Petals Netflix
„Love Like the Falling Petals“ // Deutschland-Start: 24. März 2022 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Misaki (Honoka Matsumoto) ist sichtlich nervös, als bei ihrem ersten Arbeitstag in einem Friseursalon in Tokio ihr allererster Kunde vor ihr Platz nimmt. Sie ist sogar so aufgeregt, dass sie Haruto (Kento Nakajima) ins Ohrläppchen schneidet, sehr zur Empörung ihrer Kollegen und Vorgesetzten. Ihr selbst ist der Vorfall natürlich furchtbar peinlich; sie entschuldigt sich tausendmal bei Haruto, der das Ganze jedoch ziemlich gelassen hinnimmt und trotz der Verletzung total hingerissen von Misaki ist. Auf ein Date mit ihm lässt sie sich zunächst nur als Entschuldigung für die Verletzung ein. Schnell jedoch wird klar, dass sie von ihm mindestens genauso verzaubert ist wie er von ihr. Er gibt zu, dass er gar nicht als Fotograf arbeitet, wie er ihr bei ihrer ersten Begegnung erzählt hat. Stattdessen hat er diesen Traum inzwischen aufgegeben, was Misaki richtig wütend macht – schließlich sind Träume doch dazu da, um verwirklicht zu werden! Bei einem Spaziergang unter blühenden Kirschbäumen drängt sie ihn dazu, wieder eine Ausbildung in einem Fotostudio zu beginnen – mit Erfolg, denn Haruto fühlt sich ermutigt, sein Leben zu ändern und will wieder stolz auf sich selbst sein.

Alles scheint perfekt zu laufen für die beiden. Sie genießen ihre junge Liebe, der zunächst nur Misakis älterer Bruder (Kento Nagayama) im Weg steht, der seine schützende Hand über seine kleine Schwester hält und Haruto misstrauisch beäugt. Misaki wundert sich zunächst nur darüber, dass sie trotz ihrer erst 25 Jahre immer wieder graue Haare auf ihrem Kopf entdeckt. Diese sind jedoch nur die ersten Vorboten einer grausamen Nachricht, denn kurz darauf wird bei ihr eine seltene Krankheit diagnostiziert, die ihren Körper in wenigen Jahren rapide altern lässt. Misaki fühlt sich am Boden zerstört, da sie nun natürlich keine Zukunft mehr für die Beziehung mit Haruto sieht – und auch nicht für sich selbst…

Von süß zu tragisch

Für etwa 45 Minuten ist Love Like The Falling Petals eine zuckersüße, in Kirschblüten-Rosa getauchte Liebesgeschichte über ein junges Paar in der Anfangsphase seiner Beziehung. Fast kein Klischee wird hier ausgelassen, von der wirklich peinlichen, aber erinnerungswürdigen Situation beim Kennenlernen im Friseursalon über die ersten gemeinsamen Spaziergänge unter blütenbehangenen Bäumen und die gemeinsamen Gespräche über das Verwirklichen von Lebensträumen. Dass man diese Überdosis an Romantik überhaupt erträgt, liegt an den beiden sympathischen Hauptdarstellern, denen man auch trotz der schmalzigen Soundtrack-Untermalung und den immer wieder dazwischen geschnittenen Großaufnahmen fallender Blütenblätter gerne zusieht.

Das junge Glück findet wie erwähnt ein jähes Ende, was aber nicht bedeutet, dass der Film ab dann den Kitsch- und Romantikanteil deutlich herunterfahren würde. Eher das Gegenteil ist der Fall – nach der schrecklichen Diagnose wird es erst so richtig tragisch, was auch an einer folgenreichen Entscheidung Misakis liegt. Genau wie die aufblühende Liebesbeziehung im Anfangsteil des Films regelrecht zelebriert wurde, so suhlt sich die Geschichte fortan im Leiden ihrer Figuren. Die Metapher von der Fotografie als Möglichkeit, den Moment festzuhalten und die Zeit stillstehen zu lassen wird dabei ein wenig überstrapaziert, was aber eigentlich auch schon egal ist bei einem Film, der wirklich alles andere als subtil ist und die größtmögliche emotionale Reaktion aus seinen Zuschauern herausholen will.

Kitsch bis zur letzten Minute

Das Wesen der Zeit, Vergänglichkeit, Jugend und Schönheit, verpasste Chancen, das Auskosten des Moments und die Bedeutung jedes einzelnen Augenblickes – das sind die Themen, über die Love Like The Falling Petals den Zuschauer sinnieren lässt. Jedenfalls dann, wenn man sich angesichts all der zuckersüßen Romantik und fast unvorstellbaren Tragik nicht emotional abschottet gegenüber dem Übermaß an Gefühlsduselei, mit dem man hier beworfen wird. In der zweiten Filmhälfte gibt es mehrmals den Moment, in dem man denkt, kitschiger und klischeehafter könne es nicht mehr kommen; jedes Mal wird man eines Besseren belehrt. Und dann ertappt man sich aber doch immer wieder dabei, wie einen das grausame Schicksal Misakis und ihrer Beziehung zu Haruto berührt.

Der Handlungsverlauf ist vorhersehbar und der Film drückt (wie gesagt durchaus erfolgreich) mit allen Mitteln auf die Tränendrüse. Auch zeichnet er seine Figuren abseits ihrer hier beschriebenen Lebensträume nicht gerade komplex. Vorwerfen kann man dem Film das aber nur bedingt, weil er letztlich eben vor allem die emotionale Achterbahnfahrt der Beziehung zwischen den Hauptfiguren erlebbar machen will und das auch ziemlich erfolgreich tut. Wer mit schmalzigen Liebesfilmen à la Ein ganzes halbes Jahr gar nichts anfangen kann, der wird natürlich auch diesem Film kaum Gutes abgewinnen können. Alle anderen sollten es sich auf der Couch mit einer Packung Taschentücher bequem machen, die sie auch aufbrauchen könnten. Das größte Manko des Films ist nämlich seine unnötig lange Laufzeit. In der zweiten Hälfte wird die Geschichte immer wieder in die Länge gezogen, was dann schließlich auch an den Nerven hartgesottener Fans von romantischen Leidensgeschichten zerrt. Trotzdem ist Love Like The Falling Petals ein berührender und definitiv auch zu Tränen rührender Film, bei dem eben nur ein bisschen weniger von allem (Kitsch, Gefühlsduselei, Laufzeit) tatsächlich auch mehr gewesen wäre.

Credits

OT: „Sakura no Yona Boku no Koibito“
Land: Japan
Jahr: 2022
Regie: Yoshihiro Fukagawa
Drehbuch: Tomoko Yoshida
Vorlage: Keisuke Uyama
Kamera: Hiroo Yanagida
Besetzung: Honoka Matsumoto, Kento Nakajima, Kento Nagayama, Yuki Sakurai

Trailer

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Love Like The Falling Petals
Fazit
An Liebhaber tragischer Liebesgeschichten kann man hier zwar eine Empfehlung aussprechen, „Love Like The Falling Petals“ trägt aber über seine gesamte Laufzeit so dick auf, dass einem all der Kitsch, die romantischen Klischees und Tragik schnell zu viel werden können. Trotzdem wird die Geschichte am Ende kaum einen Zuschauer kalt lassen.
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