Money Shot The Pornhub Story Netflix
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Money Shot: The Pornhub Story

Money Shot The Pornhub Story Netflix
„Money Shot: The Pornhub Story“ // Deutschland-Start: 15. März 2023 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Sex gehört, bei den meisten zumindest, zum Leben dazu. Entsprechend groß war immer das Interesse an Medien, die einem das Zuschauen beim Sex ermöglichen. Früher waren das einmal Filme, seien es solche, die in speziellen Kinos gezeigt wurde, oder auch welche, die für den privaten Gebrauch zu Hause produziert wurden. Inzwischen wurden diese zu einem Großteil durch Internetvideos ersetzt. Für diese muss man nirgends hingehen und sich Stoff besorgen. Man muss oft nicht einmal dafür bezahlen: Kaum ein Bereich wurde von der Gratismentalität, die das World Wide Web kultiviert hat, stärker getroffen als der von Pornos. Doch auch wenn die Bereitschaft, für solche Dienste zu bezahlen, inzwischen stark nachgelassen hat, handelt es sich noch immer um ein lukratives Geschäft. Davon erzählt auch die Netflix-Doku Money Shot: The Pornhub Story, welche einen der größten Anbieter vorstellt.

Der Anfang einer Erfolgsgeschichte

Die Anfänge von Pornhub liegen dabei in Kanada, wo die Seite vor mehr als 15 Jahren gegründet wurde. Seither hat sie sich zu einem echten Global Player weiterentwickelt, der ein Milliardenpublikum erreicht und eigene Preise verleiht. Eine echte Erfolgsgeschichte also. Aber auch eine, die nicht ohne Kontroversen war. Dabei gibt es mehrere Vorwürfe, die man gegenüber der Seite bzw. dem dahinterstehenden Unternehmen machen kann. Einer der größten betrifft dabei die Frage, ob es sich bei diesen Videos um freiwillige handelt oder nicht. Tatsächlich sollen zahlreiche Aufnahmen das Ergebnis von Zwang und Menschenhandel gewesen sein, so lautet eine Klage, die in Money Shot: The Pornhub Story eine größere Rolle einnimmt. Dass dies nicht sein darf, ist klar. Aber wie verhindert man das? Lässt sich das überhaupt verhindern?

Der Film lässt zur Beantwortung mehrere Menschen zu Wort kommen, darunter auch diverse Frauen, die auf Pornhub oder anderen Erwachsenenportalen ihr Geld machen. Das ist ein immer wieder interessantes Thema, wenn es um die Selbstbestimmung geht. Auch die Frage nach einer freien Meinungsäußerung fließt dort mit ein: Als die Seite zur Zielscheibe für Klagen wurden, bekamen dies auch solche Frauen zu spüren, die das alles sehr wohl freiwillig machen wollten, nun aber nur noch eingeschränkt durften. Eine berichtet beispielsweise in Money Shot: The Pornhub Story davon, dass ganz normale Fotos von ihr im Bikini, wie sie andere problemlos zeigen durften, als Anpreisung von sexuellen Dienstleistungen markiert wurden. Das Internet macht alle gleich? Nicht wirklich.

Kein Interesse am Gesellschaftlichen

Der Schwerpunkt der rund anderthalb Stunden langen Doku liegt dabei auf der wirtschaftlichen Seite sowie der technischen. Fragen nach der Moral interessieren Regisseurin Suzanne Hillinger hingegen nicht. Auch die Auswirkungen allgegenwärtiger Pornovideos auf die Gesellschaft werden nicht angesprochen. Was macht es mit den Menschen, wenn sie überall Sex sehen können? Was macht es vor allem mit Jugendlichen und ihren Erwartungen, die durch diese Filme geprägt werden? Money Shot: The Pornhub Story kümmert sich nicht darum. Hier steht wirklich das titelgebende Unternehmen im Fokus. Größere gesellschaftliche Überlegungen sollen andere bemühen, die werden hier höchstens mal beim Vorgehen angesprochen.

Doch auch wenn das ein bisschen oberflächlich und unbefriedigend bleibt, so hat der Dokumentarfilm einiges zu erzählen, wofür man hier mal einen Blick wagen kann. Gerade die historische Komponente, wenn Money Shot: The Pornhub Story die Entwicklung des Geschäfts beschreibt, ist für einige faszinierende Erkenntnisse gut. Der eher nüchterne Blick wird dabei durch persönliche Anekdoten angereichert, wenn über eigene Erfahrungen gesprochen wird. Inszenatorisch ist der Film hingegen kaum erwähnenswert. Da hätte man bei einem Thema, das so massiv das Leben der Menschen beeinflusst, doch mehr erwarten dürfen. Ein bisschen bieder ist das hier schon.

Credits

OT: „Money Shot: The Pornhub Story“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Suzanne Hillinger
Musik: Elliot Leung
Kamera: Iris Ng

Bilder

Trailer

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Ihr seid mit Money Shot: The Pornhub Story schon durch und braucht Nachschub? Dann haben wir vielleicht etwas für euch. In unserem Netflix-Themenbereich sind alle Original-Produktionen gelistet, unterteilt nach Spielfilm, Serie, Doku und Comedy. Unten findet ihr alle Netflix-Titel, die wir auf unserer Seite besprochen haben.

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Money Shot: The Pornhub Story
fazit
„Money Shot: The Pornhub Story“ beleuchtet das gleichnamige Unternehmen, das zu den größten Online-Pornoseiten gehört. Dabei liegt der Schwerpunkt auf dem Wirtschaftlichen und Historischen. Die gesellschaftliche Komponente von Pornos wird hingegen überwiegend ausgeblendet.
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