1670 Netflix Streamen online
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1670 – Staffel 1

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„1670“ // Deutschland-Start: 13. Dezember 2023 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Jan Paweł Adamczewski (Bartłomiej Topa) lebt mit seiner Familie im 17. Jahrhundert in dem beschaulichen Dorf Adamczycha. Einfach ist das nicht. Zum einen kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen mit seiner Familie, etwa seiner streng religiösen Frau Zofia (Katarzyna Herman) oder auch Tochter Aniela (Martyna Byczkowska), die ihn mit ihren Ideen einer besseren Welt bevorzugt in den Wahnsinn treibt. Vor allem aber sein Erzrivale Andrzej (Andrzej Kłak) ist ihm ein Dorn im Auge, da sie sich regelmäßig um den Einfluss im Dorf streiten. Schließlich hat Jan große Ambitionen, will es bis ganz weit nach oben schaffen. Dafür heißt es, die diversen Hindernisse zu überwinden, die der Alltag zu der damaligen Zeit so mit sich bringt …

Ein komischer Blick aufs 17. Jahrhundert

An polnischen Titel mangelt es auf Netflix bekanntermaßen nicht, ständige kommen neue Filme und Serien unserer östlichen Nachbarn zu uns. Dabei ist die Bandbreite an Titeln erfreulich. Da war der Krimi Filmriss über einen alkoholkranken Vater mit Gedächtnislücken, der seinen verschwundenen Sohn sucht. Absolute Anfänger gab sich von einer romantischeren Seite, wenn persönliche Gefühle und der Traum vom eigenen Film zusammenkommen. Und dann wäre da noch das musikalische Freestyle um einen angehenden Rapper. Zu sehen und hören gab es da einiges. Zu lachen eher wenig, die letzte polnische Komödie liegt schon eine Weile zurück. Jetzt ist es endlich mal wieder so weit, mit der Serie 1670 soll das Zwerchfell des Publikums getestet werden.

Dabei handelt es sich jedoch um keine reguläre Komödie. Das fängt schon damit an, dass hier die vierte Wand durchbrochen wird, um die Zuschauer und Zuschauerinnen direkt anzusprechen. An manchen Stellen ist bei der Beschreibung der Serie daher auch von einer Mockumentary die Rede, wenn uns Jan durch seinen turbulenten Alltag im 17. Jahrhundert führt. Ob das bei einer Geschichte, zu deren Zeit überhaupt keine Dokumentationen gedreht werden konnten, der passende Begriff ist, darüber lässt sich streiten. Zumindest macht er aber einigermaßen klar, was einen bei 1670 erwartet. Anstatt die Ereignisse für sich sprechen zu lassen, wird kommentiert. Man hat dadurch nie so richtig das Gefühl, tatsächlich Teil des Geschehens zu sein. Aber das ist auch nicht beabsichtigt.

Heutige Themen im Historiengewand

Dass man nie in der damaligen Zeit ankommt, liegt aber auch daran, dass unentwegt vorgegriffen wird auf die Gegenwart. Beispielsweise spielt in der zweiten der acht Folgen der Klimawandel bzw. der Kampf dagegen eine große Rolle. Es reicht sogar für einen Witz über die Klimakleber. Und das ist nur einer von mehreren Fällen, wo 1670 weit in die Zukunft blickt und sich wohl eher über die heutige Zeit lustig macht als die damalige. Mal geht es um Fremdenfeindlichkeit, mal um die Akzeptanz homosexueller Beziehungen. Man nahm also lauter heutige Diskussionen und presste sie in ein historisches Gewand. Dass dieses überhaupt nicht zu den Themen passt, ist klar, soll aber auch den Charme der polnischen Komödie ausmachen.

Zum Teil funktioniert das ganz gut, wenn diese offensichtliche Diskrepanz zu absurden Situationen führt. Allerdings ist es kein Konzept, das allein wirklich eine Serie tragen kann. Auf Dauer ist das nicht genug, es kommt zu Wiederholungen und Redundanzen. Besser ist es, wenn sich 1670 stärker auf die Figuren konzentriert, etwa die schräge Familie des Protagonisten. Und auch die ständige Rivalität tut der Serie gut. Selbst wenn die Historienkomödie nicht der ganz große Wurf ist, als kleine Erheiterung zwischendurch funktioniert sie ganz gut. Mit einer Laufzeit von meist etwa einer halben Stunde ist das hier auch einer klassischen Sitcom nahe. Selbst wenn zwischendurch nicht alle Gags sitzen, muss man sich nicht lange langweilen, es geht ja gleich anderweitig weiter.

Credits

OT: „1670“
Land: Polen
Jahr: 2023
Regie: Maciej Buchwald, Kordian Kądziela
Drehbuch: Jakub Rużyłło
Kamera: Nils Croné
Besetzung: Bartłomiej Topa. Katarzyna Herman, Martyna Byczkowska, Michał Balicki, Michał Sikorski, Andrzej Kłak, Dobromir Dymecki, Kirył Pietruczuk

Bilder

Trailer

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fazit
„1670“ erzählt von einer adligen Familie im 17. Jahrhundert, baut dabei aber immer wieder Themen aus der Gegenwart ein. Dass das nicht passt, ist klar, soll auch gar nicht. Vielmehr wird das historische Gewand genutzt, um sich auch über die heutige Gesellschaft lustig zu machen. Nicht jeder Gag sitzt. Insgesamt ist das aber amüsant genug, auch weil die Familie schräg ist.
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