AKA Netflix
© Nicolas Auproux
AKA Netflix
„AKA“ // Deutschland-Start: 28. April 2023 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Adam Franco (Alban Lenoir) hat keine Angst davor, sich die Hände schmutzig zu machen – oder auch blutig. Denn das braucht es für seine Arbeit als Agent, da sind Zweifel und Zurückhaltung nicht angesagt. Zur Not muss er die anderen kurz und klein schlagen. Seine neueste Mission ist es, sich undercover Zugang zu Victore Pastore (Eric Cantona) zu verschaffen, einem einflussreichen und skrupellosen Gangsterboss. Dabei wird Franco schnell in dessen Geschäfte hineingezogen, denn innerhalb der Unterwelt stehen erbitterte Machtkämpfe an. Verkompliziert wird seine Aufgabe zudem durch Pastores Sohn Jonathan (Noé Chabbat), mit dem der Agent während seiner Mission Freundschaft schließt und der eine neue Herausforderung für ihn bedeutet …

Action auf den Leib geschrieben

Als Schauspieler ist Alban Lenoir natürlich längst eine bekannte Größe, seit mehr als zwanzig Jahren steht er bereits vor der Kamera. Und doch scheint er zuletzt noch etwas weitergehende Ambitionen zu verfolgen und versuchte sich mehrfach als Drehbuchautor. Dabei hat es ihm das Action-Genre offensichtlich angetan, wo er dann auch gleich die Hauptrolle übernehmen kann. So geschehen 2020 in Verirrte Kugel, wo er einen Mechaniker spielte, der es mit einem korrupten Polizisten zu tun bekommt. Das war so erfolgreich, dass zwei Jahre später Verirrte Kugel 2 folgte, erneut mit Lenoir in der Hauptrolle. Mit dem erneut Netflix-exklusiven Genrebeitrag AKA kommt nun der dritte Film, bei dem sich der Schauspieler die Drehbuch-Credits teilt und seine Karriere als Actionheld vorantreibt.

Wobei das mit dem „Held“ so eine Sache ist. Schon früh macht der Film klar, dass der Protagonist bei seinem Kampf für das Gute auch weniger gute Sachen macht. Dabei ist es nicht einmal so, dass Franco ein schlechter Mensch ist. Er tut, was er zum Erfüllen seiner Ziele tun muss. Wenn dabei der eine oder andere im Krankenhaus oder auf dem Friedhof landet, dann ist das eben so. Entsprechend dreckig und brutal geht es in AKA zu. Da wird ziemlich oft gekämpft oder zumindest Gewalt angedroht. Lenoir überzeugt in dieser Rolle auch und zeigt, dass seine Träume von einer Actionkarriere so verkehrt nicht sind. Zu hohe Erwartungen sollte man dabei an die Choreografie dieser Kämpfe nicht haben. Aber es erfüllt doch alles seinen Zweck.

Film alter Schule

Das gilt auch für den Rest des Films. Morgan S. Dalibert, der sonst eher als Kameramann unterwegs ist, hier aber ausnahmsweise Regie führte und das Drehbuch mitschrieb, hat gar nicht vor, irgendwelche Preise für Originalität einzuheimsen. Muss er auch nicht. Er richtet sich an ein Publikum, das geradlinige Actionfilme alter Schule sehen will, ohne Greenscreens, Schnittgewitter oder markige Oneliner. Komisch ist an AKA sowieso nichts, weder freiwillig noch unfreiwillig. Das kann man dann altmodisch finden oder einfach gestrickt, funktioniert hier aber alles gut. Es ist auch schick in Szene gesetzt, dass Dalibert überwiegend im visuellen Bereich arbeitet, macht sich hier bemerkbar und bezahlt.

Ein bisschen wird der Fokus auf das Dreckige und Brutale durch die Freundschaft zum Kind wieder aufgehoben. Glücklicherweise wird dabei aber auf übertriebenen Kitsch verzichtet, wie man ihn bei dem Thema häufiger mal vorfindet. Zwar bringt diese Begegnung eine Art Sinneswandel mit sich, wenn Franco auf einmal sein Tun hinterfragt. Das wird aber so organisch eingebaut, dass es nicht weiter stört. Überhaupt gibt es an AKA nicht wirklich viel, was man konkret vorwerfen könnte oder müsste. Klar gibt es hier nichts, was man nicht schon woanders gesehen hätte, da wird wirklich nichts dafür getan, das Genre in irgendeiner Form voranzubringen oder eine eigene Handschrift zu hinterlassen. Wer diesen Anspruch aber gar nicht hat, sondern einfach nur mal wieder sehen möchte, wie sich jemand durch die Unterwelt prügelt, ist hier an der passenden Adresse.

Credits

OT: „AKA“
Land: Frankreich
Jahr: 2023
Regie: Morgan S. Dalibert
Drehbuch: Morgan S. Dalibert, Alban Lenoir
Musik: Etienne Forget
Kamera: Florent Astolfi
Besetzung: Alban Lenoir, Eric Cantona, Thibault de Montalembert, Sveva Alviti, Saïdou Camara, Lucille Guillaume, Kevin Layne, Philippe Résimont, Noé Chabbat

Bilder

Trailer

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„AKA“ begleitet einen Undercover-Agenten in das Innere eines Verbrechersyndikats. Der Film erzählt dabei von moralischer Ambivalenz, ist letztendlich aber vor allem ein geradliniger Actionfilm alter Schule. Sofern man nichts Neues von diesem erwartet, macht das Spaß und sieht auch ganz gut aus.
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