Merve macht ihr Ding Merve Kült You Do You Netflix
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Merve macht ihr Ding

Merve macht ihr Ding Merve Kült You Do You Netflix
„Merve macht ihr Ding“ // Deutschland-Start: 9. Juni 2023 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Merve Kült (Ahsen Eroğlu) hat einen großen Traum: Sie möchte einmal Modedesignerin werden! Bislang hat sie in der Hinsicht aber nur wenig Fortschritte gemacht, sie kommt einfach nicht voran. Und als wäre das alles nicht schon schlimm genug, musste ihr Vater aus Geldnot heraus ihr Haus verkaufen. Nur wenig Zeit bleibt noch, bevor der Rauswurf ansteht. Aber vielleicht gelingt es ihr ja, noch rechtzeitig die notwendige Summe aufzutreiben und das Haus einfach selbst zu kaufen. Tatsächlich findet sie auch jemanden, der ihr dabei helfen könnte. Anil Gürman (Ozan Dolunay) bietet ihr nicht nur einen Job an, sondern ist auch bereit, in ihre Dating-App zu investieren, bei der die Menschen Tiermasken tragen sollen …

Liebeskomödie aus der Türkei

Der Markt für türkische Titel scheint enorm zu sein. Zumindest ist es auffällig, wie viele Filme und Serien aus der Türkei Netflix in den letzten Monaten veröffentlicht hat. Dabei werden auch die unterschiedlichsten Genres bedient. Unter anderem gab es zuletzt den Krimi 10 Tage eines guten Mannes, den Mystery-Thriller Vor wem laufen wir eigentlich davon? und das Liebesdrama Der Schneider. Was in diesem Großaufgebot ein wenig fehlt, sind leichtere Stoffe. Nur selten ist da mal eine Komödie dabei. Wer auf eine solche Lust hat, für den hat der Streamingdienst nun Merve macht ihr Ding im Programm. Genauer handelt es sich bei dem Film und Liebeskomödie, wenn zwei ungleiche Menschen ihr Herz füreinander entdecken.

Wobei die Geschichte nur zum Teil von diesem Aspekt handelt. Klar, am Ende wird es darauf hinauslaufen, dass die Titelfigur und Anil ein Paar sein werden. Warum sonst sollte man zwei attraktive Menschen zusammentun? Schon bei der Szene um den verschütteten Kaffee weiß man als Zuschauer und Zuschauerin ziemlich genau, worauf das alles hinauslaufen soll. Das bedeutet aber nicht, dass deswegen alles 08/15 ist. Ein paar eigene Ideen hatte man bei Merve macht ihr Ding schon. Zum einen stellt sich irgendwann heraus, dass an Anil deutlich mehr dran ist, als man zunächst vermutet hätte. Er ist nicht einfach der reiche, arrogante Boss, hinter dessen arroganten Fassade doch ein netter Kerl steckt. Da gibt es noch mehr zu entdecken.

Tierisch seltsame Dating-App

Außerdem ist da ja noch die Sache mit der Dating-App. Um in dem bereits gut abgedeckten Segment noch einmal eigene Spuren zu hinterlassen, hat Merve eine besondere Idee: Die Männer und Frauen sollen zu Beginn Tiermasken tragen, um sich ganz losgelöst von dem Äußeren kennenlernen zu können. Dass die Menschen oft recht oberflächlich sind, ist kein Geheimnis. Nirgends zeigt sich das deutlicher als bei Dating-Portalen, wo potenzielle Kandidaten bzw. Kandidatinnen schon anhand ihrer Fotos aussortiert werden. Man bekommt nicht einmal eine Chance, sich selbst zu beweisen. Dem eine App gegenüberzustellen, bei der die Menschen sich nicht sehen sollen, ist da schon ein interessanter Gedanke. Wobei Merve macht ihr Ding nie wirklich klarmacht, warum es unbedingt Tiermasken sein sollen, anstatt die naheliegendere Variante zu nehmen, anfangs ganz grundsätzlich auf Bilder zu verzichten.

Aber auch sonst hat man bei dem Film immer wieder das Gefühl, dass das alles nicht richtig durchdacht ist. Wieso entwickelt eine Frau, die eigentlich in der Mode arbeiten will, eine Dating-App? Hier und an anderen Stellen wirkt Merve macht ihr Ding wahllos zusammengeworfen. Da mal skurrile Situationen, dort etwas Familiendrama, zwischendurch wird es romantisch. Natürlich gibt es viele Filme, die bei den Genres etwas hin und her wandern. Zumindest sollte man aber ein Gefühl dafür entwickeln, was genau der Film eigentlich erzählen will. Am ehesten würde man wohl noch sagen, dass die türkische Produktion von einer Frau erzählt, die sich durchsetzt und ihren Platz im Leben erkämpft. Dafür ist sie dann aber doch zu sehr auf andere angewiesen, sie wird nie zu einer solchen Macherin, wie der Titel impliziert. So richtig groß ist der Eindruck dann auch nicht, den der Film hinterlässt. Hin und wieder ist das ganz nett. Mehr sollte man nicht erwarten.

Credits

OT: „Merve Kült“
IT: „You Do You“
Land: Türkei
Jahr: 2023
Regie: Cemal Alpan
Drehbuch: Ceylan Naz Baycan
Kamera: Muratcan Gokce
Besetzung: Ahsen Eroğlu, Ozan Dolunay, Zuhal Olcay, Ferit Aktug, Esra Akkaya, Arif Piskin, Ege Aydan

Trailer

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fazit
Eine junge Frau braucht Geld, um das Haus ihres Vaters zu retten, träumt von einer Mode-Karriere und arbeitet zugleich an einer Dating-App: Bei „Merve macht ihr Ding“ wird wirklich alles Mögliche zusammengeworfen. Hin und wieder ist das ganz nett, aber nicht so richtig durchdacht. Sonderlich viel Eindruck hinterlässt das alles nicht.
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