On the Verge Netflix
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On the Verge – Staffel 1

Inhalt / Kritik

On the Verge Netflix
„On the Verge“ // Deutschland-Start: 7. September 2021 (Netflix)

Die derzeitige Lebenssituation der vier Freundinnen könnte unterschiedlicher nicht sein. So arbeitet Justine (Julie Delpy) als Köchin, Ell (Alexia Landeau) ist als Mutter schwer beschäftigt, bei Anne (Elisabeth Shue), die aus einer reichen Familie kommt, kriselt die Ehe, Yasmin (Sarah Jones) kämpft mit Panikattacken. Probleme haben sie aber alle und stehen an einem Punkt in ihrem Leben, an dem sie sich fragen müssen, wie es in Zukunft wohl weitergehen soll. Immerhin: Sie haben einander. Und so versucht das Quartett sich gegenseitig zu stützen und durch die schwierigen Situationen zu helfen …

Licht und Schatten

Auch wenn Julie Delpys filmische Karriere mit der Schauspielerei begann und ihre Filmografie von ihren Werken als Darstellerin dominiert ist, seit einer Weile schon ist sie fast ebenso oft hinter den Kulissen tätig. Die Ergebnisse können dabei jedoch zuweilen stark schwanken. So wurden beispielsweise die Before-Filme gefeiert, bei denen sie mehrfach an den Drehbüchern beteiligt war. Ihre Komödie Lolo – Drei ist einer zu viel hingegen war ein ziemlicher Reinfall mit einem streckenweise grausamen Humor. Und dann war da noch ihr letzter Film My Zoe, ein sehr eigenwilliger Mix mehrerer Genres, dessen Geschichte sich in sehr eigenartige Richtungen weiterentwickelt.

Im direkten Vergleich ist ihre neue Netflix-Serie On the Verge deutlich konventioneller. Die von ihr entwickelte, geschriebene, inszenierte und letztendlich auch gespielte Geschichte um eine Köchin und deren vier besten Freundinnen behandelt die üblichen Themen, die einen in den mittleren Jahren so verfolgen können. Da geht es um kriselnde Partnerschaften, nervige Kinder, besserwissende Eltern. Und natürlich auch um die Arbeit, bei der das oft nicht so läuft wie erhofft. Letzteres steht gerade bei der von Delpy verkörperten Köchin im Mittelpunkt, immer wieder sehen wir schwierige, wenn nicht gar peinliche Situationen. Der Höhepunkt: eine Party, bei der irgendwie alles schief geht.

Zwischen Alltag und Absurdität

In den besten Momenten erinnert das an Delpys Tragikomödie Familientreffen mit Hindernissen, in der sie mit viel Gespür für die Zwischentöne von einer typisch dysfunktionalen Familie sprach. Nur reicht ihr dieses Alltägliche nicht aus, weshalb sie sich immer mal wieder an eher überdrehten Szenen versucht. Und das geht nur selten gut aus. Ob nun ein Paintballmatch zum Geburtstag, der Kampf um Follower auf sozialen Medien oder ein schwangeres Au-pair-Mädchen: So richtig lustig ist das nicht. On the Verge mag in der Hinsicht besser sein als andere verunglückte Witze der Französin. Tatsächlich Spaß macht die Serie aber nicht. Die meiste Zeit über schlingert sie herum, macht mal hier was, macht mal dort was, ohne sich je für etwas zu entscheiden und das dann konsequent fortzuführen.

Grund zum Ärgern ist da dann zwar meist nicht dabei. Ein Grund dranzubleiben aber auch nicht. Sympathisch ist dafür, wie die Sprache immer mal wieder vom Englischen zum Französischen wechselt, wenn Justines Familie unter sich ist. Überhaupt wird da einiges mit der Begegnung von Kulturen gemacht. Letzten Endes reicht das aber alles nicht aus. On the Verge ist eine insgesamt eher langweilige Serie, die man zwar problemlos nebenherlaufen lassen kann, die aber zu wenig bietet, um sich auf sie zu konzentrieren. Allenfalls der Schluss, wenn auf einmal die Corona im Leben der Familien aufploppt und keiner weiß, was damit anzufangen ist, verspricht etwas interessanter zu werden bei einer etwaigen zweiten Staffel. Sollte es nicht zu dieser kommen, hielte sich der Verlust aber auch in Grenzen.

Credits

OT: „On the Verge“
Land: USA, Frankreich
Jahr: 2021
Regie: Julie Delpy, Mathieu Demy, David Petrarca
Drehbuch: Julie Delpy, Alexia Landeau, Emily Ryan Lerner
Idee: Julie Delpy
Kamera: Nicole Hirsch Whitaker
Besetzung: Julie Delpy, Elisabeth Shue, Sarah Jones, Alexia Landeau, Mathieu Demy, Troy Garity, Timm Sharp, Giovanni Ribisi

Trailer

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„On the Verge“ begleitet vier Freundinnen durch ihren Alltag, bei dem oft privat wie beruflich etwas im Argen liegt. Die Serie versucht dabei etwas unentschlossen eine Mischung aus Alltag und überzogenen Szenen, was so nicht wirklich funktioniert. Hinzu kommt, dass die Witze selten tatsächlich lustig sind, weshalb sich schon früh Langeweile einstellt.
Leserwertung44 Bewertungen
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