Fuimos Canciones Wir waren wie Lieder Netflix Sounds Like Love
© Netflix/Maria Heras

Wir waren wie Lieder

Inhalt / Kritik

Fuimos Canciones Wir waren wie Lieder Netflix Sounds Like Love
„Wir waren wie Lieder“ // Deutschland-Start: 29. September 2021 (Netflix)

So richtig toll läuft das Leben von Maca (María Valverde) ja nicht. Beruflich steckt sie in einer Sackgasse, da ihre tyrannische Chefin ihr jede Möglichkeit nimmt, sich einmal selbst zu entfalten. Nicht einmal Lob ist von der Mode-Influencerin zu bekommen. In Sachen Liebe ist sie nicht wesentlich erfolgreicher, da sie sich oft ein wenig ungeschickt anstellt. Immerhin: Ihre beiden besten Freundinnen Jimena (Elisabet Casanovas) und Adriana (Susana Abaitua) stehen ihr unentwegt zur Seite. Auf sie kann sie sich verlassen. Und tatsächlich kann sie jeden Beistand gebrauchen, als auf einmal Leo (Álex González) wieder vor ihr steht. Denn der war ihre große Liebe, bis er ihr Herz brach. Und auch wenn seither schon einige Zeit vergangen ist, so ist sie bis heute nicht wirklich über ihn hinweg …

Sehnsucht nach Liebe

Dass Netflix ein Herz für die Liebenden hat, das ist bekannt. Zumindest für solche, die fleißig dabei sind, wenn der Streamingdienst von großen Gefühlen erzählt. Und das tut er oft, eigentlich kommen jeden Monat entsprechende Titel heraus. Oft sind die mit Humor verbunden – oder zumindest etwas, das als Humor verkauft wird. Diese Woche gingen gleich zwei Titel parallel an den Start. Da ist der französische Beitrag Friendzone über einen netten Kerl, der sich nach Liebe sehnt und sich aber zu doof anstellt. Das spanische Wir waren wie Lieder wiederum stellt eine junge Frau in den Mittelpunkt, die – Überraschung! – sehr nett ist, sich aber zu doof anstellt. Zum Glück gibt es aber gute Freundinnen, die in beiden Fällen helfen.

Im Gegensatz zum Kollegen sind diese Freundinnen hier aber deutlich stärker gezeichnet. Tatsächlich hat die Adaption eines Romans von Laura Sarmiento über diese eine ganze Menge zu sagen. Denn während die eine an ihrer längst nicht mehr funktionierenden Beziehung arbeitet und sogar zu amourösen Experimenten bereit ist, da hat die andere die fixe Idee, ihren wiedergeborenen Freund getroffen zu haben. Gerade Letzteres ist doch ein wenig ungewöhnlich und gibt Wir waren wie Lieder eine willkommene eigene Note. Auch sonst hat der Film so seine kleinen Schrullen, etwa wenn Maca das Publikum direkt anspricht und damit die Vierte Wand durchbricht.

Bisschen Spott, sonst nett

So etwas ist grundsätzlich immer nett. Umso mehr, wenn damit kleine spöttische Kommentare einhergehen, welche die ungeschriebenen Regeln der romantischen Komödie bloßstellen. Nur: So richtig konsequent ist Wir waren wie Lieder dabei nicht. Der Film will einerseits clever sein und sich emanzipieren, sich gleichzeitig aber nicht zu weit von dem entfernen, was die Zielgruppe einfordert. Da war sogar Isn’t It Romantic deutlich wagemutiger. Maca ist keine Zynikerin, wie es ihre Netflix-Kollegin war. Sie ist eigentlich schon ziemlich romantisch veranlagt. Sie ist nur zu kaputt und traumatisiert, um wirklich diesen Gefühlen nachgehen zu können. Am mangelnden Selbstbewusstsein scheitert jeder Versuch, doch noch die wahre Liebe zu finden.

Dass da so nicht bleiben soll und muss, ist klar. Wir waren wie Lieder will der Protagonistin helfen und vielleicht auch der einen oder anderen Zuschauerin daheim vor den Bildschirmen. Mehr Mut, mehr Selbstsicherheit, das ist ja nie verkehrt. Nur hätte man sich das auch von dem Film selbst wünschen können, dazu vielleicht ein stärkeres Konzept, wie diese Themen integriert werden können. Klar darf man das hier alles schön und rührend finden. Man kann es aber auch irgendwie bleiben lassen. Selbst wenn man der spanischen Liebeskomödie zugutehalten muss, dass sie mehr versucht als viele andere Titel dieses Bereiches, welche Netflix unentwegt veröffentlicht: Am Ende reicht das nicht aus. Der Film geht nicht so wahnsinnig zu Herzen, der Unterhaltungsfaktor ist überschaubar, die diversen Themen bleiben an der Oberfläche, mehr als Mittelmaß springt hier einfach nicht raus.

Credits

OT: „Fuimos Canciones“
IT: „Sounds Like Love“
Land: Spanien
Jahr: 2021
Regie: Juana Macías
Drehbuch: Laura Sarmiento
Vorlage: Elísabet Benavent
Kamera: Pau Castejón
Besetzung: María Valverde, Álex González, Elisabet Casanovas, Susana Abaitua, Eva Ugarte, Miri Pérez-Cabrero

Bilder

Trailer

Weitere Netflix Titel

Ihr seid mit Wir waren wie Lieder schon durch und braucht Nachschub? Dann haben wir vielleicht etwas für euch. Unten findet ihr alle Netflix-Titel, die wir auf unserer Seite besprochen haben.

A
B
C
D
E
F
H
I
M
S
T
W

Kaufen / Streamen

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.




(Anzeige)

„Wir waren wie Lieder“ erzählt die Geschichte von drei Freundinnen, die alle auf ihre Weise mit der Liebe zu kämpfen. Die spanische Liebeskomödie versucht dabei durchaus, anders zu sein als die vielen anderen Filme aus dem Bereich. Das wird jedoch nicht konsequent genug verfolgt, mehr als netter Durchschnitt ist das nicht.
Leserwertung1 Bewertung
7.5
5
von 10