Frankensteins Monsters Monster Frankenstein Netflix
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Frankenstein’s Monster’s Monster, Frankenstein

Frankensteins Monsters Monster Frankenstein Netflix
„Frankenstein’s Monster’s Monster, Frankenstein“ // Deutschland-Start: 16. Juli 2019 (Netflix)

Selbst wer die Ankündigungen von Netflix sehr genau verfolgt, wird sich schwer tun, hinter der Veröffentlichungsstrategie des Streamingdienstes eine tatsächliche Strategie zu erkennen. Da wird massig Wegwerfware mit sperrigem Arthouse gekreuzt, beliebte Serien abgesetzt, dafür aber obskure Produktionen freigegeben. Eine dieser Produktionen ist Frankenstein’s Monster’s Monster, Frankenstein, das schon durch den Titel verrät, dass das Ganze nicht ganz ernst gemeint ist. Das ist aber auch das einzige, was hier klar erkennbar ist, der Rest ist mehr oder weniger munteres Rätselraten.

Im Mittelpunkt des gut halbstündigen Kurzfilms steht David Harbour, der eine fiktionalisierte Version von sich selbst spielt und einer fiktionalisierten Version seines Vaters nachspürt. Der hat an einem – natürlich ebenfalls nicht existierenden – Theaterstück gearbeitet, das dem Film seinen Titel gibt. Dieses greift offensichtlich den gleichnamigen Literaturklassiker Frankensteins Monster von Mary Shelley auf, befasst sich aber mehr mit den Menschen in der Geschichte, weniger dem Monster an sich.

Ich mach mal auf echt, ein bisschen
Umgesetzt ist diese Vergangenheitsbewältigung in Form einer Mockumentary. Da werden auf historisch gemachte Aufnahmen mit Szenen aus der Gegenwart verknüpft, so als würde sich da wirklich jemand mit einem historischen Stück auseinandersetzen. Dieser formale Versuch von Authentizität wird aber ganz bewusst von dem absurden Inhalt unterlaufen, bei dem nicht ganz klar ist, woraus er besteht. Ob er überhaupt aus etwas bestehen soll. Denn Drehbuchautor John Levenstein, der ansonsten vor allem im TV-Bereich unterwegs ist, ist mehr mit der Komik beschäftigt als mit etwas, das die Bezeichnung Geschichte verdienen würde.

Teilweise ist Frankenstein’s Monster’s Monster, Frankenstein auch komisch. Da schummeln sich immer wieder Elemente hinein, die so gar keinen Sinn ergeben. Außerdem spielen alle hier mit einer bemerkenswerten Inbrunst, Harbour selbst eingeschlossen, der am liebsten das ganze Bild nur für sich hätte. Sein fiktionalisiertes sich, versteht sich. Oder auch nicht. Zusammen mit der Ausstattung, die wirklich aus einem alten Schauerstück stammen könnte, gibt es schon ein paar Gründe, warum man sich das hier anschauen kann – zumal bei der kurzen Laufzeit. Im Vergleich zu ausgewachsenen Mockumentarys wie 5 Zimmer Küche Sarg oder den Geheimtipp Top Knot Detective ist das hier aber nicht nur in Bezug auf die Minutenzahl zwei Nummern kleiner.



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In „Frankenstein’s Monster’s Monster, Frankenstein“ spürt David Harbour in Mockumentary-Manier seinem Vater und einem alten Theaterstück nach. Das ist teilweise amüsant und hübsch ausgestattet, gibt inhaltlich aber nicht wirklich was her.
5
von 10