Bhakshak Netflix Streamen online
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Bhakshak

Bhakshak Netflix Streamen online
„Bhakshak“ // Deutschland-Start: 9. Februar 2024 (Netflix)

Inhalt/Kritik

Die unabhängige Kleinstadt-Journalistin Vaishali Singh (Bhumi Pednekar) erhält einen Hinweis darauf, dass Mädchen in einem der Kinderheime des Landes missbraucht wurden. Der Bericht, der ihr vorgelegt wird, ist zwei Monate alt. Polizei und Regierung haben ihn jedoch vollkommen ignoriert. Vaishali beginnt mit ihren Recherchen, muss aber schnell feststellen, dass nicht jeder an der Wahrheit interessiert ist – oder daran, dass sie ihre Arbeit machen kann …

Journalismus als wichtige Instanz

Als Vierte Gewalt tragen die Medien zu einer funktionierenden Demokratie bei. Das mag zumindest irgendwann einmal der Wahrheit entsprochen haben, auch heute gibt es bestimmt noch Journalisten, die ihre Arbeit ernst nehmen. Es ist aber auch offensichtlich, dass ein zunehmender Anteil der Zunft lieber dem Bauchgefühl folgt, statt tatsächliche Widrigkeiten aufzuzeigen und sich auf Fakten zu stützen. Demagogische Machwerke wie Diese Sendung ist kein Spiel – Die unheimliche Welt des Eduard Zimmermann erhalten nicht nur keinen Gegenwind in den großen Zeitungen, sondern werden stattdessen noch überschwänglich gelobt. Rein gefühlsmäßig ist das ja auch verständlich. Als Verteidiger der Schwachen sowie Kritiker der Starken aufzutreten gehört wie eingangs erwähnt unter anderem zu den Aufgaben der Vierten Gewalt. Das muss nur eben wahrheitsgetreu geschehen.

Die Auseinandersetzung mit den Medien im Medium Film ist nicht neu. Sie findet auch nicht selten statt. 1976 zeigte Sidney Lumet in Network auf, was geschehen kann, wenn die Einschaltquote über allem steht. Im indischen Film Rang De Basanti – Die Farbe Safran von 2006 redete die Presse der korrupten Politik das Wort. Im neu auf Netflix erschienenen Bhakshak, welcher ebenfalls auf dem sutropischen Kontinent gedreht wurde, scheint nun die andere Seite beleuchtet zu werden – was natürlich ebenfalls nicht ohne Präzedenz ist. Am ehesten erinnert Bhakshak da wohl an Spotlight. Vaishali nimmt sich selbst als Journalistin ernst und versucht dieser Rolle auch gerecht zu werden, trotz aller Widrigkeiten. Anfangs lehnt sie es ab, dem ihr gegebenen Hinweis nachzugehen – schließlich ist sie eine Reporterin, keine Polizistin. Doch ihre Quelle lässt das nicht gelten, verdeutlicht, wieso die Vierte Gewalt eine wichtige Instanz ist: „Aber hätte die Polizei eingegriffen, müssten wir nichts tun.“ (zitiert nach den deutschen Untertiteln)

Wahrheitssuche ohne Nuancen

Vaishalis Geschichte exemplifiziert, welche Art Journalismus nötig wäre und welche Art Journalismus mehr und mehr vorherrscht. Die Vorfälle, mit denen sich Vaishali befasst, wurden thematisch ähnlich etwa in Paradise Highway oder Memory – Sein letzter Auftrag angegangen. Dort wirkten sie jedoch eher fehl am Platz, wie reingequetscht in eine ansonsten ganz andere Handlung. In Bhakshak kommt die Schwere jedoch richtig zum Tragen, da sich der Film wie seine Protagonistin eben tatsächlich damit beschäftigt. Dabei vermeidet er gekonnt eine Überdramatisierung, eine Sensationalisierung, hält sich manchmal in der Darstellung vielleicht sogar ein wenig zu sehr zurück.

Bhakshak ist ein Farbfilm, aber in seiner Ausführung doch schwarzweiß. Regisseur Pulkit hält sich nicht mit Nuancen auf, sondern unterteilt klar in gut und böse. Ambivalente Charaktere gibt es nicht, jeder erfüllt eine klare Rolle. Die Dialoge fallen manchmal etwas aus dem Rahmen, sowohl inhaltlich als auch auf die Präsentation bezogen, allerdings ist davon auszugehen, dass das der englischen Synchronisation anzulasten ist. Eine deutsche gibt es natürlich gar nicht erst. Zwischendurch hat Bhakshak mit ein paar Pacingproblemen zu kämpfen, entlässt den Zuschauer jedoch mit einem starken Ende zurück in die wirkliche Welt.

Credits

OT: „Bhakshak“
Land: Indien
Jahr: 2024
Regie: Pulkit
Drehbuch: Jyotsana Nath, Pulkit
Musik: Anurag Saikia, Anuj Garg
Kamera: Kumar Sourabh
Besetzung: Bhumi Pednekar, Sanjay Mishra, Sai Tamhankar, Aditya Srivastava, Surya Sharma, Durgesh Kumar, Chittaranjan Tripathy, Tanisha Mehta, Satyakam Anand, Vibha Chibbar

Bilder

Trailer

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Bhakshak
Fazit
In "Bhakshak" geht eine Journalistin gegen alle Widrigkeiten ihrer Tätigkeit nach und deckt einen Skandal auf. Das ist etwas zu plakativ und nicht immer mit optimalem Pacing erzählt, beschäftigt sich aber mit wichtigen Themen und wartet mit einem starken Ende auf.
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