Zeitalter der Samurai Kampf um Japan Netflix
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Zeitalter der Samurai: Kampf um Japan

Inhalt / Kritik

Zeitalter der Samurai Kampf um Japan Netflix
„Zeitalter der Samurai: Kampf um Japan“ // Deutschland-Start: 24. Februar 2021 (Netflix)

Historische Stoffe erfreuen sich beim Publikum eigentlich immer großer Beliebtheit, zumindest wenn diese mit großen Gefühlen oder alternativ großen Schlachten verbunden sind. Dessen ist man sich natürlich auch bei Netflix bewusst, weshalb der Streamingdienst immer mal wieder einen Blick auf lange zurückliegende Geschichten wirft und diese massentauglich ein bisschen aufpeppt. Das kann mal in einem fiktiven Rahmen geschehen wie letztes Jahr beim deutschen Schlachtengemälde Barbaren. Aber auch im dokumentarischen Bereich ist das US-Unternehmen immer mal wieder erfolgreich unterwegs, präsentierte uns dabei Titel wie Der Aufstieg von Weltreichen: Das osmanische Reich und Die letzten Zaren.

Reichseinigung vs. Machtkämpfe

In der Serie Zeitalter der Samurai: Kampf um Japan nehmen uns die US-Amerikaner, der Titel verrät es bereits, mit ins Land der aufgehenden Sonne. Genauer ist es das 16. Jahrhundert, welches uns Netflix da näher bringt. Im Mittelpunkt steht dabei zunächst Oda Nobunaga, einer von mehreren Männern, die das zersplitterte Japan wieder vereinen und zu einem Staat machen wollten. Dass dies nicht ganz ohne Einspruch vonstattenging, ist klar. Nicht nur, dass es doch einige gab, die lieber die dezentrale feudalistische Gesellschaftsordnung beibehalten wollten, auch um die eigene Macht zu sichern. Zudem stritten naturgemäß mehrere darum, wer denn in einem solchen vereinten Reich das Sagen haben sollte.

Zeitalter der Samurai: Kampf um Japan legt dann auch einen besonders großen Fokus auf eben diese Streitereien, Auseinandersetzungen und Intrigen, die schon mal in riesigen Schlachten endeten. Das wird dann ganz stimmungsvoll nachgestellt, wobei man natürlich keine ausgefeilten Kriegsszenen erwarten sollte. Dafür reichte das Geld dann doch nicht. Vielmehr gibt es immer mal wieder kurze Momente, die Stimmung erzeugen sollen. Begleitet wird dies von der üblichen dramatischen Musik und diversen Voice-overs von Experten, die das Gezeigte kommentieren. An Superlativen wird dabei erwartungsgemäß nicht gespart. Es ging hier schließlich darum, ein Publikum zu unterhalten, und es sei es mit Gewalt.

Unterhaltsames Showgeschäft

Dass nahezu alle Experten aus dem englischsprachigen Raum kommen, irritiert dabei natürlich schon, zeigt dabei, welche Ausrichtung das Ganze hat. Es geht in Zeitalter der Samurai: Kampf um Japan weniger um eine sachliche Aufarbeitung der damaligen Verhältnisse, von der Kultur und gesellschaftlichen Normen ganz zu schweigen. Stattdessen handelt es sich bei der Dokumentation um ein reines Showgeschäft für ein heimisches Publikum, das solche historischen Schlachten und Intrigen irgendwie cool findet. Da darf dann gern etwas dicker aufgetragen werden, an anderen Stellen wird dafür vereinfacht. Je nachdem was es eben gerade braucht, um die Spannungskurve hoch zu halten.

Tatsächlich lehrreich ist das nur bedingt, im Anschluss ist man nicht wirklich schlauer. Das liegt aber auch an der eigentlich unmöglichen Aufgabe, die zahlreichen Verwicklungen der damaligen Zeit in sechs jeweils rund 45 Minuten langen Episoden aufzudröseln. Wer einen wirklichen Einblick in die japanische Geschichte möchte, für den ist Zeitalter der Samurai: Kampf um Japan daher nicht geeignet. Ohne weitergehende Ansprüche ist das hier aber eine in sich stimmige Kombination aus Geschichtsstunde und reiner Fernsehunterhaltung, mit der man sich gut die Zeit vertreiben kann. Faszinierend sind die zugrundeliegenden Ereignisse allemal, dazu hübsch in Szene gesetzt.

Credits

OT: „Age of Samurai: Battle for Japan“
Land: USA
Jahr: 2021
Regie: Stephen Scott
Kamera: Ray Dumas, Simon Shohet

Trailer

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„Zeitalter der Samurai: Kampf um Japan“ nimmt uns mit in das 16. Jahrhundert, als mehrere Kräfte darum kämpften, das zersplitterte Land unter der eigenen Führung zu vereinen. Der Schwerpunkt der US-amerikanischen Produktion liegt dabei jedoch eindeutig auf dem Unterhaltungsfaktor. Zielgruppe ist ein heimisches Publikum, das weniger Wert auf historische Genauigkeit oder Tiefgang legt, sondern von coolen Schlachten hören will.