Good Grief Netflix Streamen online
© Chris Baker / Netflix

Good Grief

Good Grief Netflix Streamen online
„Good Grief“ // Deutschland-Start: 5. Januar 2024 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Seit vielen Jahre ist Marc (Daniel Levy) mit dem erfolgreichen Autor Oliver (Luke Evans) verheiratet. Dass der Illustrator immer im Schatten seines umschwärmten Mannes steht, stört ihn nicht weiter. Er ist glücklich mit der Situation. Umso größer ist der Schock, als Oliver bei einem Autounfall ums Leben kommt. Ein Jahr später ist Marc noch nicht über den großen Verlust hinweg, als er erfährt, dass sein Partner in Paris eine Wohnung hat, von der niemand etwas wusste, und offensichtlich einen anderen Mann kennengelernt hatte. Bestürzt beschließt er, gemeinsam mit Thomas (Himesh Patel) und Sophie (Ruth Negga), mit denen er eng befreundet ist, selbst nach Paris zu reisen, um der Sache nachzugehen. Dabei muss er sich nicht nur mit der unbekannten Seite seines Mannes auseinandersetzen, sondern auch mit der Frage, wie es mit ihm nun weitergehen soll …

Solo-Trip eines Multi-Talents

Bekannt wurde Daniel Levy primär durch seine Arbeit vor der Kamera. So begann seine Karriere als Host bei dem kanadischen Ableger von MTV. Später war er als Schauspieler unterwegs, etwa in Happiest Season oder auch Geistervilla. Die meisten werden ihn aber wohl vor allem für seine Arbeit an der Sitcom Schitt’s Creek kennen. Diese hatte er mit seinem Vater Eugene Levy kreiert, schrieb einige Drehbücher und spielte eine der Hauptrollten – neben seinem Vater. In den späteren Staffeln versuchte er sich auch hin und wieder als Regisseur. Offensichtlich war er von dieser Erfahrung so angetan, dass er mit dem Netflix-Film Good Grief erneut seine ganze Bandbreite seines künstlerischen Schaffens demonstrieren will, diesmal allein. So führte der Kanadier Regie, schrieb das Drehbuch, übernahm die Hauptrolle und produzierte.

Solche Multifunktionsarbeiten hinterlasse oft den Eindruck, dass die entsprechende Person einem eitlen Egotrip folgt. Vor allem, wenn man sich irgendwelche tollen Rollen auf den Leib schreibt oder selbst beweihräuchert, wie es Maïwenn in Jeanne du Barry – Die Favoritin des Königs getan hat, wo sie sich selbst als schönste Frau um Raum bezeichnen ließ. Ganz so schlimm wird es in Good Grief aber nicht. So ist der von Levy gespielte Marc zwar der eindeutige Protagonist. Und zumindest anfangs ist ihm das Mitgefühl des Publikums sicher, wenn er nicht nur seinen Ehemann verliert, sondern in dem Zusammenhang erfährt, dass der Göttergatte ihn offensichtlich betrogen hat. Dennoch ist Marc nicht der strahlende Gutmensch, der sich immer makellos verhält. Vielmehr muss er sich unangenehme Fragen gefallen lassen, die mal von anderen gestellt werden, mal von sich selbst.

Die Krise als Chance

Tatsächlich löst sich Good Grief mit der Zeit von dem Thema, das zum Aufhänger der Reise wurde. Sicher, Marc geht der Geschichte nach, will anfangs genau wissen, was das für ein geheimes Leben war, das Oliver in Paris führte. Genauso geht es hier aber auch darum, was er eigentlich selbst mit seinem Leben anfangen will, jetzt, da er sich nicht länger hinter seinem populären und vermögenden Mann verstecken kann. Die beiden Menschen an seiner Seite sind weniger gefordert, da sie in keiner vergleichbaren Krisensituation stecken. Aber auch bei ihnen gibt es einen kleinen Entwicklungsprozess, bei dem die Freundschaft der drei kleine Hindernisse überwinden muss und Beziehungen zu klären sind. Da ist besonders eine Szene, in der das Trio in eine richtige Krise schlittert.

Ganz nachzuvollziehen ist das an der Stelle nicht. Immerhin verzichtet Levy aber darauf, das alles zu extrem dramatisch zuspitzen zu wollen. Insgesamt ist der Film eher zurückhaltend erzählt. Er baut auch immer wieder leichtere Momente ein, gern etwas humorvoller. Schenkelklopfer sollte man dabei aber nicht erwarten. Selbst Lacher sind hier nicht wirklich anvisiert, der Filmemacher versucht da nicht, an seine berühmte Serie anknüpfen zu wollen. Manchmal sind die Figuren etwas anstrengend, was es nicht immer einfach macht, weiterhin Zeit mit ihnen zu verbringen. Im Großen und Ganzen ist das aber ein solider Film mit nachdenklichen Momenten und einem versierten Ensemble. Good Grief will dabei auch ermuntern, sein Leben zu überdenken und Krisen als Chance zu begreifen, sich auf Wesentliches zu konzentrieren. Originell ist das nicht, aber doch irgendwie ganz schön.

Credits

OT: „Good Grief“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Daniel Levy
Drehbuch: Daniel Levy
Musik: Rob Simonsen
Kamera: Ole Bratt Birkeland
Besetzung: Daniel Levy, Ruth Negga, Himesh Patel, Luke Evans, Arnaud Valois, Mehdi Baki

Bilder

Trailer

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fazit
„Good Grief“ folgt einem trauernden Witwer nach Paris, wo er dem geheimen Leben seines toten Mannes nachspürt. Das Ergebnis ist eine aufmunternde, lebensbejahende Tragikomödie, die meistens zurückhaltend erzählt ist, deren Figuren manchmal aber auch etwas anstrengend sind.
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