Heartbreak High Netflix
© Netflix/Mark Rogers/Lisa Tomasetti/Elise Lockwood

Heartbreak High – Staffel 1

Heartbreak High Netflix
„Heartbreak High“ // Deutschland-Start: 14. September 2022 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Der Schock ist groß bei allen Beteiligten, als an der Hartley High eine Wandmalerei entdeckt wird, welche die diversen Liebeleien der Schüler und Schülerinnen festhält. Eine Schuldige ist schnell gefunden: Amerie (Ayesha Madon) soll für die Schmiererei verantwortlich sein und damit vieles öffentlich gemacht haben, was andere gar nicht hätten wissen sollen. Während sie auf diese Weise zu einer Außenseiterin wird und die innige Freundschaft zu Harper (Asher Yasbincek) der Vergangenheit angehört, bereitet sich die Lehrerin Jojo (Chika Ikogwe) auf ihre Klasse vor, wo sie Sexualunterricht geben soll. Darauf hätten die Jugendlichen jedoch gern danken verzichtet, haben sie doch auch so schon genug, womit sie sich beschäftigen müssen …

Eine Schule voll diverser Menschen

Und noch eine Netflix-Serie, die an einer Schule spielt und von den täglichen Leiden und Aufregungen um Leben junger Menschen handelt. Die Zielgruppe für solche Produktionen ist offensichtlich groß genug, dass ständig neue Titel produziert werden. Aber es gibt noch einen anderen Grund, warum man schon im Vorfeld dazu neigen könnte, den Neuzugang als alten Hut abzutun. Schließlich handelt es sich bei Heartbreak High um ein Reboot der gleichnamigen australischen Serie, die es von 1994 bis 1999 auf immerhin sieben Staffeln brachte. Um eine Fortsetzung handelt es sich hierbei jedoch nicht, weshalb man weder das Original noch den 1993er Film Heartbreak Kid kennen muss, der wiederum die Inspiration für die erste Serie war.

Dass es sich bei der Neuauflage um eine zeitgenössische Produktion handelt, ist dabei schon nach wenigen Minuten erkennbar. Diversität wird in Heartbreak High nicht einfach gefordert, sondern vorgelebt. Wo man bei vielen Filmen und Serien den Eindruck hat, sie würden einfach nur eine Checkliste abarbeiten, da fügt sich das Ganze hier organischer zusammen. Das Interesse an die eigenen Figuren ist einfach größer. Klar ist die Zahl der Figuren, die in irgendeiner Form „anders“ sind, schon recht hoch, weshalb der Ausschnitt nicht richtig repräsentativ ist und es im Netz zu den üblichen hysterischen Anfällen kommt. Schön ist dafür, dass viele der Besonderheiten in der Serie nicht problematisiert oder anderweitig ausgeschlachtet werden. Die autistische Quinni Gallagher-Jones (Chloe Hayden) wird beispielsweise nicht als Sonderling dargestellt, wie man es sonst bei autistischen Figuren oft mitansehen muss. Es sind nur vereinzelte Situationen, in denen dieses Merkmal von Bedeutung ist.

Immer wieder Sex

Dafür werden andere Themen umso expliziter besprochen. Geschlechtskrankheiten ist eines dieser Themen, was im Kontext von Jugenddramen hervorsticht und das immer mal wieder in den acht Folgen auftaucht. Ein weiterer roter Faden betrifft die beiden Hauptfiguren Amerie und Harper, die seit ihrer Kindheit beste Freundinnen waren, nun aber stark entfremdet sind. Genauer ist es Harper, die auf einmal nichts mehr von ihrer Mitschülerin wissen will, was diese überfordert, aber auch beim Publikum für Neugierde sorgt. Was genau ist da vorgefallen? Dass es etwas mit einer Party zu tun haben muss, ist zwar klar. Aber der Versuch von Amerie, sich an das Ereignis zu erinnern, verschwindet im Nebel. Erst zum Ende hin lüftet Heartbreak High das Geheimnis, was es mit Harpers Verhalten auf sich hat.

Die vielen Dramen, welche nicht nur die beiden betrifft, sind dabei teilweise altbekannt, teilweise völlig übertrieben, an vielen Stellen aber überraschend authentisch. Auffällig ist der starke Fokus auf Sex und Sexualität, inklusive eines asexuellen Schülers und Figuren, die sich gar nicht sicher sind, was sie sind. Typisches Coming-of-Age-Material eben. Heartbreak High provoziert damit automatisch Vergleiche zu einer anderen Netflix-Serie: Sex Education. Der australische Inhouse-Kollege mag zwar nicht ganz auf deren Niveau liegen, hat aber doch genügend zu erzählen, um einen eigenen Platz verdienen. Besser als ein Großteil der schulischen Fast-Food-Serien ist das Reboot allemal.

Credits

OT: „Heartbreak High“
Land: Australien
Jahr: 2022
Regie: Gracie Otto, Neil Sharma, Adam Murfet, Jessie Oldfield
Drehbuch: Hannah Carroll Chapman, Matthew Whittet, Marieke Hardy, Meyne Wyatt, Thomas Wilson-White, Natesha Somasundaram, Megan Palinkas, Matthew Whittet
Musik: Chiara Costanza
Kamera: Simon Ozolins, Drew English
Besetzung: Ayesha Madon, James Majoos, Chloe Hayden, Asher Yasbincek, Thomas Weatherall, Will McDonald, Joshua Heuston, Gemma Chua-Tran, Bryn Chapman-Parish, Sherry-Lee Watson, Brodie Townsend, Chika Ikogwe, Scott Major, Rachel House

Bilder

Trailer

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Heartbreak High – Staffel 1
fazit
„Heartbreak High“ basiert zwar auf der gleichnamigen Serie aus den 1990ern, ist aber eindeutig in der Gegenwart angekommen. Dabei ist es einerseits die in vielen Facetten ausgelebte Diversität, welche das Jugenddrama besonders macht, andererseits der große Fokus auf das Thema Sex. Auch wenn da so einiges übertrieben ist, insgesamt ist das hier eine der besseren aktuellen Serien aus dem Segment.
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von 10