Willkommen in der Familie Welcome to the Family Bienvenidos a la familia Netflix Streamen online
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Willkommen in der Familie

Willkommen in der Familie Welcome to the Family Bienvenidos a la familia Netflix Streamen online
„Willkommen in der Familie“ // Deutschland-Start: 12. März 2025 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Der Schock ist groß bei Cristina (Marimar Vega), als sie erfährt, dass ihr Vater ihr Haus als Sicherheit bei Gangstern hinterlegt hat, die nun ihre Schulden eintreiben wollen. Das bedeutet, dass die alleinerziehende Mutter und ihre Kinder auf der Straße landen werden. Das will sie aber nicht ohne Weiteres hinnehmen und fährt deshalb zu dem Nichtsnutz, um ihn zur Rede zu stellen. Und dann stirbt der doch einfach so, noch bevor er die Sache in Ordnung bringen kann. Als wäre das nicht schon schlimm genug, muss Cristina feststellen, dass sie nicht einmal in seinem Testament steht. Da es seiner zweiten Frau Luciana (Erika Buenfil) ebenso geht, schließen die beiden sich zusammen, wollen das Testament zu ihren Gunsten ändern – was zu jeder Menge Chaos führt …

Stark gestraffte Neuauflage

Zuletzt erschienen auf Netflix mehrere düstere Serien, wo es um Mord und Totschlag geht. Da war Kein böser Traum, wo eine Frau mit Amnesie feststellen muss, dass ihr Mann ein dunkles Geheimnis hat – und nicht nur der. Parallel erschien Medusa. Auch dort steht im Mittelpunkt eine Frau, die ihr Gedächtnis verloren hat. Dort war sie jedoch das Opfer eines Mordanschlags – und selbst ebenfalls eine skrupellose Verbrecherin. Mit Willkommen in der Familie kommt innerhalb kurzer Zeit eine dritte Serie, in der die Hauptfigur eine Frau ist, genauer sind es zwei, und bei denen es ausgiebig um kriminelle Tätigkeiten geht. Im Gegensatz zu den obigen Produktionen aus Polen bzw. Kolumbien handelt es sich bei der mexikanischen Serie aber nicht um einen Mystery-Thriller. Vielmehr nimmt man es hier mit viel Humor.

Manchen könnte die Inhaltsangabe dabei bekannt vorkommen. Tatsächlich hat Netflix, wie zuletzt schon bei den Filmen Flitterwochen mit meiner Mutter und In der falschen Spur, eine frühere Eigenproduktion noch mal neu gedreht. Die Vorlage war dabei eine spanische Serie, die der Streamingdienst 2018 ins Programm aufgenommen hat. Wie immer kann man sich darüber streiten, ob solche hauseigenen Remakes wirklich sinnvoll sind. Umso mehr, wenn wie hier auch noch beide Fassungen dieselbe Sprache verwenden. Die Neuauflage hat dem Original wenig zuzufügen, nennenswerte kulturelle oder gesellschaftliche Besonderheiten, die eine Neuadaption rechtfertigen würden, gibt es in Willkommen in der Familie nicht. Der größte Unterschied ist noch, dass die Laufzeit. Wo die spanische Variante 13 Folgen à 50 Minuten hatte, sind es bei der mexikanischen nur noch 8 à 30 Minuten. Das ist doch mal eine Straffung.

Amüsantes Chaos ohne Tiefgang

Das Tempo ist auch tatsächlich ziemlich hoch, man bekommt hier als Zuschauer bzw. Zuschauerin kaum eine Minute zum Luftholen. Je nach Vorliebe kann das ein Vorteil oder ein Nachteil sein. So führt es dazu, dass hier ständig etwas geschieht und schlicht keine Zeit für Langeweile bleibt. Ständig überschlagen sich die Ereignisse, die Familie stolpert von einem Chaos ins nächste. Bei dem Versuch, doch noch irgendwie an das Erbe zu kommen, geht irgendetwas schief. Das muss dann ausgeglichen werden, womit sie es noch schlimmer machen. Ehe sie es sich versehen, ist in Willkommen in der Familie alles komplett aus dem Ruder gelaufen. Die Serie ist damit für ein Publikum gedacht, das Spaß daran hat, wenn Geschichten eskalieren, gewöhnliche Menschen in eine Ausnahmesituation geraten und dabei ungeahnte Kräfte freisetzen.

Das ist schon ganz amüsant. Wie so oft bei solchen Geschichten darf man neugierig sein, wie weit die Menschen gehen werden und was alles noch geschehen wird. Die Hektik bedeutet aber auch, dass nichts in die Tiefe geht. Das betrifft gerade auch die Figuren, die oberflächlich bleiben, teilweise völlig frei von Eigenschaften sind. Für den Humor braucht es das zwar nicht unbedingt. Es macht es aber schwieriger, sich für das Schicksal der Familienmitglieder zu interessieren und Anteil an ihrem Schicksal zu nehmen. Willkommen in der Familie entwickelt nicht die Emotionalität, die es gebraucht hätte, um mehr als schrille Belustigung zu sein. Wer nicht mehr braucht, schaut rein.

Credits

OT: „Bienvenidos a la familia“
IT: „Welcome to the Family“
Land: Mexiko
Jahr: 2025
Regie: Mark Alazraki, Jorge Macaya
Drehbuch: Pablo Aramendi, Andreina Borges, Pablo Ortiz
Kamera: Juan Pablo Ojeda
Besetzung: Erika Buenfil, Ana Layevska, Erick Elías, Marimar Vega, Martín Altomaro, Hernán Del Riego, Ricardo Selmen, Carla Adell, Alondra García, Santiago Colores, Jezzini

Bilder

Trailer

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Willkommen in der Familie
fazit
„Willkommen in der Familie“ erzählt von einer Familie, die alles dafür tun würde, um doch noch an ein Erbe zu kommen – was zu jeder Menge Chaos führt. Das Remake der spanischen Serie setzt auf Tempo und Freude an der Eskalation. Tiefgang sollte man aber nicht erwarten, gerade bei den Figuren wäre mehr möglich gewesen, Mitfühlen ist da nicht angesagt.
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