Akazukin, tabi no tochu de shitai to deau Es war einmal ein Verbrechen Once Upon a Crime Netflix Streamen online
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Es war einmal ein Verbrechen

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„Es war einmal ein Verbrechen“ // Deutschland-Start: 14. September 2023 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Sonderlich aufregend ist das Leben von Aschenputtel (Kanna Hashimoto) nicht. Ständig muss sie niedere Arbeiten für ihre böse Stiefmutter erledigen, auch ihre Stiefschwestern machen ihr das Leben schwer. Umso größer ist die Freude, als sich ihr die Gelegenheit bietet, den großen Ball des Prinzen (Takanori Iwata) zu besuchen. Begleitet wird sie dabei von Schneewittchen (Yûko Araki), die ebenso wie sie eine Außenseiterin ist. Für einen Abend dürfen auch sie schön sein, unterstützt von der Hexe Barbara, die ihre Zauberkräfte zur Verfügung stellt. Auf dem Weg zum Ball gibt es jedoch einen ersten Dämpfer. Wortwörtlich: Ihre Kutsche überfährt einen Mann. Nachdem sie die Leiche beseitigt haben, geht es weiter. Doch im Schloss werden sie von dem Vorfall eingeholt. Schließlich handelt es sich bei dem Toten um den königlichen Friseur. Und der Mord soll rasch aufgeklärt werden …

Bekannte Märchen mal anders

Es gab eine Phase in den 2010er Jahren, als Hollywood alte Märchen für sich wiederentdeckte und diese auf ganz eigene Weise neu interpretierten. Da war vom humorvollen Spieglein Spieglein – Die wirklich wahre Geschichte von Schneewittchen bis zum Mystery-Horror Red Riding Hood – Unter dem Wolfsmond alles Mögliche dabei. Insofern sollte man eigentlich meinen, dass man inzwischen jede Variation gesehen hat. Aber es gibt sie noch, originelle Versionen der bekannten Stoffe. Eine davon ist der Netflix-Titel Es war einmal ein Verbrechen, der gleich zwei bekannte Märchen zusammenwirft und dabei auch sonst kein Problem damit hat, Elemente miteinander zu mischen, die man nicht unbedingt in Kombination erwarten dürfte.

In Japan fiel die Überraschung über das Ergebnis etwas weniger groß aus. Schließlich basiert der Film auf einem Roman von Aito Aoyagi, der dort durchaus eine gewisse Bekanntheit genießt. Verantwortlich für die Adaption ist dabei Yûichi Fukuda, der für eine Reihe von Komödien bekannt wurde, darunter das kultige Hentai Kamen. Insofern verwundert es dann auch nicht wirklich, dass Es war einmal ein Verbrechen sehr viel Humor enthält. Anfangs meint man noch, es sogar mit einer Parodie zu tun haben, zumal es im Märchenbereich nicht eben wenige davon gibt. Into the Woods fällt einem da beispielsweise ein, auch weil dort ebenfalls mehrere Märchen miteinander verknüpft werden. Die Figuren sind hier wie dort überzeichnet, sowohl die menschlichen wie die weniger menschlichen. Dazu gesellen sich leicht satirische Momente, gerade im Hinblick auf das Thema Schönheit, von dem alle in dem Film besessen sind.

Unterhaltsam, aber harmlos

Der Fokus verschiebt sich mit der Zeit jedoch. Anstatt sich weiter auf die Komik zu konzentrieren, rückt der Krimipart stärker in den Mittelpunkt. Schließlich sind die beiden Märchenikonen bei ihrem unglücklichen Zusammenprall mit dem Mann gar nicht verantwortlich für den Tod gewesen, auch wenn man das meinen könnte. Stattdessen hat ihn jemand offensichtlich gezielt ermordet. Aber aus welchem Grund? Wer könnte es nur auf einen Friseur abgesehen haben? Es war einmal ein Verbrechen widmet sich genau diesen Fragen und wandelt sich in einen klassischen Whodunnit. Auch das bleibt humorvoller, manche Theorien sind schon an den Haaren herbeigezogen. Neugierig ist man trotzdem, wer hinter allem steckt – und aus welchem Grund.

Das ist ganz unterhaltsam. Hinzu kommt, dass sich auch die Ausstattung sehen lassen kann. Schauspielerisch passt das ebenfalls. Für ein hiesiges Publikum mag es etwas gewöhnungsbedürftig sein, dass die bekannten Märchenfiguren alle von einem japanischen Ensemble verkörpert werden. Aber das ist schon recht solide, was abgeliefert wird. Die ganz große Begeisterung löst der Film dabei zwar nicht aus, dafür bleibt Es war einmal ein Verbrechen letztendlich dann doch zu harmlos und verfolgt die Themen nicht weit genug. Aber es reicht für einen netten Videoabend. Zudem hat das Konzept das Potenzial für eine ganze Filmreihe, bei der abwechselnd die verschiedensten Sagen durchgenommen werden. Dann darf die Geschichte aber doch noch mehr bieten, anstatt sich zu sehr auf den ungewöhnlichen Mix zu verlassen.

Credits

OT: „Akazukin, tabi no tochu de shitai to deau“
AT: „Once Upon a Crime“
Land: Japan
Jahr: 2023
Regie: Yûichi Fukuda
Drehbuch: Yûichi Fukuda, Tetsurô Kamata
Vorlage: Aito Aoyagi
Besetzung: Yûko Araki, Kanna Hashimoto, Takanori Iwata, Natsuna, Yumi Wakatsuki, Mirei Kiritani, Tsuyoshi Muro, Masaki Kaji

Bilder

Trailer

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Es war einmal ein Verbrechen
fazit
„Es war einmal ein Verbrechen“ kombiniert auf ungewöhnliche Weise Fantasy, Komödie und Krimi, wenn Rotkäppchen den Mord am königlichen Friseur aufklären muss. Die Roman-Adaption ist ganz unterhaltsam, auch wenn das Konzept interessanter ist als die eigentliche Geschichte, die erzählt wird.
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