Der schlimmste Mitbewohner aller Zeiten Worst Roommate Ever Netflix
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Der schlimmste Mitbewohner aller Zeiten

„Der schlimmste Mitbewohner aller Zeiten“ // Deutschland-Start: 1. März 2022 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Die meisten dürften den Namen Blumhouse mit Horrorfilmen oder Thrillern in Verbindung bringen. Zuletzt produzierten sie etwa The Forever Purge, Paranormal Activity: Next of Kin oder Halloween Kills. Weniger bekannt ist, dass die Produktionsfirma auch an zahlreichen Dokumentationen arbeitet. Diese stammen oft – wenig überraschend – aus dem True Crime Bereich. Das ist thematisch verwandt, setzt oft ebenfalls auf Nervenkitzel und ist zudem überaus populär. Jetzt gibt mit der Netflix-Serie Der schlimmste Mitbewohner aller Zeiten Nachschub für die Fans eben solcher Geschichten. Und eines muss man dem Team dahinter lassen: Man fühlt sich nach den fünf Folgen so verunsichert, dass man schon aus Prinzip mehr niemanden in seine Wohnung lassen möchte.

Das Grauen hinter der Fassade

Dabei klingt der Titel eigentlich recht harmlos. Ähnlich zu Don’t F**k with Cats könnte man bei Der schlimmste Mitbewohner aller Zeiten meinen, dass es sich irgendwie um Komödien handeln könnte. Davon sollte man sich aber nicht täuschen lassen: Hinter dieser Fassade wartet das absolute Grauen. Das passt dann auch zu den Geschichten, die maßgeblich davon erzählen, wie sich vermeintlich nette Menschen als absolute Psychopathen herausstellen. Hier geht es eben nicht um die Frage, wer da den Joghurt geklaut hat, zu laut Musik hört oder das Bad nicht richtig putzt. Wer mit den Leuten, von denen in der Serie die Rede ist, ins selbe Haus zieht, muss sich auf die Hölle auf Erden gefasst machen. Vereinzelt auch, dass das Erdendasein bald Geschichte ist.

So geht es bei Nennt mich Oma gleich mit der erschreckenden Geschichte los, wie eine ältere Dame eine Pension betreibt. Die wirkt so nett und harmlos wie ältere Damen meistens wirken. Dabei wird früh klar, dass sie nichts Gutes dabei im Schilde führt. Der Titel Der schlimmste Mitbewohner aller Zeiten ist an der Stelle natürlich nicht ganz passend, da hier die Vermieterin die Quelle des Bösen ist. Überhaupt passt das mit dem Anthologie-Konzept bei der Serie nicht immer. Da wurde schon versucht, Sachen zusammenzuführen, die nicht wirklich viel gemeinsam haben. Die einzige Gemeinsamkeit ist die, dass die Leidtragenden der einzelnen Episoden mit Leuten zu tun bekommen, die lügen, betrügen – und manchmal eben mehr.

Erschreckend, aber mit Längen

Das ist dann vielleicht nicht so abwechslungsreich, wie es andere True Crime Serien sind. Hinzu kommt, dass bei der Inszenierung alles sehr ähnlich ist. Die Folgen bestehen immer aus Interviewaufnahmen mit den Opfern. Dazwischen gibt es nachgestellte Szenen, die als Animation umgesetzt wurden. Das ist prinzipiell schon in Ordnung so, führt aber dazu, dass die einzelnen Episoden ein bisschen sehr ähnlich sind. Da die Erzählungen mitunter auch ein wenig auf der Stelle treten, gibt es bei Der schlimmste Mitbewohner aller Zeiten schon ein paar Längen. Da werden dann Beispiele aneinandergereiht, die nicht wirklich viel Neues hinzuzufügen haben. Das fällt dann auch bei der vierten Geschichte Mitbewohner*in gesucht stark auf, da diese – im Gegensatz zu den drei anderen – gleich zwei Folgen spendiert bekam. Da berichten mehrere Frauen von ihren Begegnungen mit einem Mann, der sich als Mieter in fremden Wohnungen einmistet und diese nicht wieder verlässt, obwohl er sich nicht an Kosten beteiligt. Die Erfahrungen der Frauen sind da zwangsläufig immer sehr ähnlich.

Dennoch sind gerade diese Geschichte und die erste um die besagte Mörder-Oma die eindrucksvollsten. Wenn die Menschen davon erzählen, was die beiden da im Einzelnen getrieben haben, darf es einem schon eiskalt den Rücken hinunterlaufen. Der schlimmste Mitbewohner aller Zeiten richtet sich damit nicht an eine Zielgruppe, die gern rätselt und von mysteriösen Fällen erfahren möchte. Hier ist jeweils immer klar, was Sache ist. Vielmehr ist hier ein Publikum gefragt, das sich von den abscheulichen Taten erschrecken lassen will, die inmitten der Gesellschaft so begangen werden. Gerade das Gefühl, solchen Verbrechern und Verbrecherinnen schutzlos ausgeliefert zu sein, hinterlässt da Spuren.

Credits

OT: „Worst Roommate Ever“
Land: USA
Jahr: 2022
Regie: Domini Hofmann
Kamera: Rebecca Roberts

Bilder

Trailer

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Der schlimmste Mitbewohner aller Zeiten
Fazit
„Der schlimmste Mitbewohner aller Zeiten“ erzählt anhand von vier Fällen, wie trügerisch Menschen auf den ersten Blick sein können, wenn sich verharmlos wirkende Leute als Mörder, Betrüger und Psychopathen herausstellen. Das Anthologie-Konzept klappt nicht so ganz, außerdem gibt es da manche Längen. Dafür sind die Geschichten dazu geeignet, sich so richtig vor dem zu fürchten, was da draußen rumläuft.
Leserwertung17 Bewertungen
4.6