Glitch 2022 Netflix
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Glitch – Staffel 1

Glitch 2022 Netflix
„Glitch – Staffel 1“ // Deutschland-Start: 7. Oktober 2021 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Dank der Verbindungen ihrer wohlhabenden Familie hat die junge Ji-hyo (Jeon Yeo-bin) einen gut bezahlten Job und kann auch sonst mit ihrem Leben rundum zufrieden sein. Sie und ihr Freund Si-kook (Lee Dong-hwi) planen, in eine gemeinsame Wohnung zu ziehen – sehr zur Freude von Ji-hyos Eltern. Wenn nur der irgendwie sympathisch aussehende Außerirdische mit dem grünen Helm nicht wäre, den Ji-hyo immer wieder plötzlich auftauchen sieht. Ist er real? Oder nur eine Einbildung? Die rational veranlagte junge Frau versucht, sich von seinem Erscheinen nicht verunsichern zu lassen. Als zusätzlich aber bei ihr Blackouts und Erinnerungslücken hinzukommen, macht sie sich doch zunehmend Sorgen.

Die wiederum geraten allerdings erst einmal völlig in den Hintergrund, als Si-kook plötzlich verschwindet. Er scheint wie vom Erdboden verschluckt, sogar seine Wohnung ist plötzlich vollkommen leergeräumt. Um nicht zu verzweifeln, besinnt sich Ji-hyo ihrer Stärken und beginnt systematisch, nach dem Verbleib ihres Freundes zu forschen. Dabei kommt sie zunächst einer kleinen Gruppe von Verschwörungstheoretikern und UFO-Fanatikern auf die Spur, der sie sich widerwillig anschließt. Dort trifft sie auf Bo-ra (Jin-Ah Im), eine Freundin aus Kindheitstagen, mit der sie seit Jahren keinen Kontakt hatte. Gemeinsam nehmen die beiden Si-kooks Spur auf und verlieren sich dabei immer tiefer in den Machenschaften eines Kults, dessen Mitglieder Außerirdische anbeten und auf der Suche nach ihrem Messias sind.

Vielversprechend mysteriöser Einstieg

Aliens und Mystery gehen ja eigentlich immer, muss man sich bei Netflix gedacht haben, als man dieser südkoreanischen Produktion grünes Licht gab. Noch dazu stammt Glitch aus der Feder von Jin Han-sae, der für den Streamingdienst bereits die erfolgreiche Serie Extracurricular geschrieben hat. Der Beginn von Glitch ist dann auch recht vielversprechend. Neben dem einige Male ohne Vorwarnung in Ji-hyos Blickfeld auftauchenden, stummen Außerirdischen und dem plötzlichen Verschwinden ihres Freundes bieten die ersten Folgen noch einige weitere mysteriöse Ereignisse, die beim Zuschauer diverse Fragen danach aufwerfen, wo das alles denn hinführen und wie es schließlich erklärt werden soll. Da tauchen etwa seltsame, aus unzähligen Schmetterlingen geformte Zeichen auf dem Boden auf oder wir erfahren in Rückblicken, dass Ji-hyo tatsächlich schon in ihrer Kindheit versucht hat, Kontakt zu Außerirdischen aufzunehmen.

Es beginnt sich zu wiederholen

Die Polizei nimmt Ji-hyos Sorge um das Verschwinden ihres Freundes nicht ernst und ist somit keine große Hilfe, was Ji-hyo schließlich zu den erwähnten Alien-Fanatikern und zum Wiederaufeinandertreffen mit ihrer alten Freundin Bo-ra führt. Charakterlich viel stürmischer und impulsiver angelegt als Ji-hyo, bringt diese für eine Weile deutlich Schwung in die Serie. In bester Mystery-Thriller-Manier nehmen die beiden jungen Frauen die Fährte auf, kombinieren Hinweise, stellen Nachforschungen an und spionieren verdächtige Personen aus. Das ist alles durchaus interessant und nicht zuletzt aufgrund der Dynamik zwischen den beiden ungleichen Figuren unterhaltsam.

Leider läuft sich dieses Konzept aber schon in der Mitte der zehn Episoden umfassenden Staffel tot, da es ganz einfach überstrapaziert wird. Wenn gefühlt in jeder Folge irgendwo eingebrochen oder eine Gruppe dubioser Personen beschattet wird, dann wird das nach einer Weile schlicht uninteressant. Zumal dabei selten wirklich gehaltvolle, neue Erkenntnisse herausspringen. Stattdessen setzt einem die Serie immer wieder Cliffhanger und eine noch größere Mystery Box nach der anderen vor, was sich nach ein paar Folgen nur noch redundant anfühlt.

Zu lang geraten

Zehn Episoden hätte es jedenfalls ganz bestimmt nicht gebraucht, um die insgesamt doch recht dünne Geschichte zu erzählen, die die Macher von Glitch einem hier auftischen. Die dämlichen und unglaubwürdigen Situationen, in die Ji-hyo und Bo-ra mehrmals geraten, sowie die zum Teil recht nervigen Nebenfiguren tun ihr Übriges, um die zehn Folgen nicht durchweg zu einem Vergnügen werden zu lassen. Glitch stellt zwar als Erzählung einige interessante Fragen, die sich etwa um Glauben oder eine Existenz unseres Bewusstseins nach dem Ende unseres irdischen Lebens drehen, diskutiert diese jedoch nicht ausführlich genug und vermischt die Mystery-Handlung stattdessen regelmäßig mit ungelenk eingestreutem Humor.

Jede gute Geschichte über Außerirdische ist am Ende (auch) eine Geschichte über uns Menschen. Glitch scheitert dabei aber auf beiden Seiten. So richtig warm wird man mit keiner der Figuren und auch warum Ji-hyo und Bo-ra im Lauf der Staffel wieder zu engen Freundinnen werden, erscheint nicht ganz nachvollziehbar. Vor allem ist die anfangs noch mysteriöse, später schließlich überdrehte Geschichte zu sehr in die Länge gezogen.

Credits

OT: „Glitch“
Land: Südkorea
Jahr: 2022
Regie: Roh Deok
Drehbuch: Han-sae Jin
Musik: Ki-young Kang
Kamera: Jung-won Kim
Besetzung: Yeo-bin Jeon, Jin-Ah Im, Kyung-soo Ryu, Joo-hee Baek, Dong-hwi Lee

Bilder

Trailer

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Glitch – Staffel 1
fazit
„Glitch“ beginnt vielversprechend, zieht seine dünne Handlung aber spätestens aber der Mitte der Staffel viel zu sehr in die Länge, um die Zuschauer noch gespannt vor dem Fernseher sitzen zu lassen.
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