Die Murdaugh-Morde: Skandal in den Südstaaten Murdaugh Murders: A Southern Scandal Netflix
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Die Murdaugh-Morde: Skandal in den Südstaaten – Staffel 1

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Die Murdaugh-Morde: Skandal in den Südstaaten Murdaugh Murders: A Southern Scandal Netflix
„Die Murdaugh-Morde: Skandal in den Südstaaten – Staffel 2“ // Deutschland-Start: 22. Februar 2023 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Eigentlich kann man sich bei Netflix darauf verlassen, dass in kurzem Abstand ganz viele True Crime Dokus veröffentlicht werden. Schließlich gehören die zu den nicht ganz geheimen Publikumslieblingen. Doch während der Januar noch gut gefüllt war mit Nachschub, versiegte dieser seltsamerweise im Februar. Offensichtlich war man der Ansicht, dass um den Valentinstag herum solche Themen nicht gefragt sind. Allenfalls Gunthers Millionen ging ein wenig in diese Richtung, als die wahre Geschichte hinter einem angeblich steinreichen Hund enthüllt wird. Aber dabei ging es mehr um die völlige Absurdität der Situation, weniger verbrecherischen Nervenkitzel. Mit Die Murdaugh-Morde: Skandal in den Südstaaten kommt jetzt doch noch Futter für die Zielgruppe, bei dem für alle ein bisschen etwas dabei ist.

Langsamer, voyeuristischer Einstieg

Wobei es eine Weile dauert, bis die Serie mal an dem Punkt ankommt, an dem sie ihrem Titel gerecht wird. So befasst sich die erste Folge und ein großer Teil der zweiten mit einem Bootsunfall, den sechs Jugendliche im volltrunkenen Zustand gebaut haben. Fünf von ihnen kamen mit Verletzungen davon, eine fünfte – Mallory – war im Anschluss verschwunden und konnte nur noch tot aus dem Fluss geborgen werden. Das ist zweifelsfrei tragisch, aber kein Mord. Skandalös an der Sache war lediglich, dass Paul Murdaugh, der das Boot fuhr, mit Samthandschuhen angefasst wurde. Der Grund: Er entstammt einer einflussreichen Anwaltsfamilie, mit der sich niemand anlegen wollte. Auch nicht die Polizei. Die Murdaugh-Morde: Skandal in den Südstaaten beleuchtet damit einen typischen Fall von Zweiklassengesellschaft, wer Einfluss und Geld hat, der steht über dem Gesetz.

Das hat dann zwar schon Aufregerpotenzial. Dennoch gehören diese Passagen zu den schwächsten der Serie. Das liegt zum einen an der Länge: Eigentlich ist der Fall relativ schnell auserzählt, da hätte es nicht so eine ausgedehnte Laufzeit gebraucht. Dabei sind die Wiederholungen ein Problem. Das andere ist, dass das Regieduo Julia Willoughby Nason und Jenner Furst, die zusammen auch schon Der Apotheker gedreht haben, das tragische Schicksal unschön ausschlachten. Es hat schon etwas sehr Voyeuristisches, wie die Serie das Leid von Mallorys Familie zur Schau stellt und das Ganze auch noch mit ungenierten aufdringlicher Musik unterlegt. Das weckt das Bedürfnis, frühzeitig aus Die Murdaugh-Morde: Skandal in den Südstaaten wieder auszusteigen, zumal die Serie nur drei Folgen hat. Was soll da noch groß kommen?

Überraschende Enthüllungen

Eine Menge, wie sich weiteren Verlauf herausstellt. So ist das Bootsunglück nur der Auftakt einer ganzen Reihe von hässlichen Geschichten. Einige finden nach dem besagten Unglück statt. Andere wurden erst nachträglich bekannt. So oder so ist Die Murdaugh-Morde: Skandal in den Südstaaten weniger eine Serie über ein Verbrechen als vielmehr eine verbrecherische Familie. Immer mehr wird über diese bekannt, da reiht sich eine Abscheulichkeit an die andere. Zu viel sollte man vorab an der Stelle wohl nicht verraten. Der Reiz dieser Doku liegt darin, wie ständig neue Sachen enthüllt werden. Der Überraschungseffekt macht einen größeren Teil der Unterhaltung aus. Wer solche True Crime Geschichten mag, schaltet ein.

Vorab zur Warnung jedoch: Die Serie befasst sich mit recht aktuellen Ereignissen, die noch nicht wirklich abgeschlossen sind. Die Bootsgeschichte war 2019, andere Wendepunkte setzen ab 2021 ein. Das bedeutet, dass die juristische Aufarbeitung noch im vollen Gang ist. Viele Fragen zu dem Tathergang bei den titelgebenden Morden sind nach wie vor unbeantwortet. Das darf man dann als unbefriedigend empfinden. Vielleicht hätte man mit Die Murdaugh-Morde: Skandal in den Südstaaten noch ein paar Jahre warten sollen, um konkreter werden zu können und dafür die voyeuristische erste Hälfte zusammenkürzen zu können. Dennoch, die Serie wird ihre Fans finden, dafür sind die Geschichten verrückt und erschreckend genug.

Credits

OT: „Murdaugh Murders: A Southern Scandal“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Julia Willoughby Nason, Jenner Furst
Musik: Danielle Furst, Khari Mateen
Kamera: Brandon Riley

Bilder

Trailer

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Die Murdaugh-Morde: Skandal in den Südstaaten – Staffel 1
fazit
„Die Murdaugh-Morde: Skandal in den Südstaaten“ beginnt mit einem Bootsunglück, welches eine juristische Zweiklassengesellschaft enthüllt, bevor die Geschichte völlig eskaliert. Die True Crime Serie hat dabei ihre Mängel, vor allem die voyeuristische erste Hälfte. Fans werden jedoch von den unglaublichen Entdeckungen gut unterhalten.
Leserwertung26 Bewertungen
5.5