The Beautiful Game Netflix Streamen online Mediathek
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The Beautiful Game

The Beautiful Game Netflix Streamen online Mediathek
„The Beautiful Game“ // Deutschland-Start: 29. März 2024 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Fußball spielte im Leben von Mal (Bill Nighy) immer eine große Rolle. So arbeitete er früher für die großen Clubs, suchte nach frischen Talenten. Doch das war einmal, inzwischen kümmert er sich lieber um die Männer, die in der englischen Obdachlosen-Nationalmannschaft spielen. Diese dürfen sich demnächst in Rom beweisen, wo die nächste Weltmeisterschaft ansteht. Dafür hat er auch schon ein großes Talent im Blick: Vinny (Micheal Ward). Die beiden verbindet dabei eine längere Vorgeschichte. Tatsächlich war es Mal, der den Jugendlichen entdeckt hatte und ihm den Weg in den Profifußball ebnete. Doch davon ist nicht viel geblieben: Die Karriere ist vorbei, seine Ehe ist gescheitert, er wohnt im Auto, ohne Perspektive. Die Weltmeisterschaft könnte für ihn eine Möglichkeit sein, wieder zurück ins Leben und zum Sport zu finden. Aber dafür ist der junge Mann zu stolz …

Wettstreit der Außenseiter

Ein bisschen eigenartig ist bei Netflix das Angebot zu Ostern ja schon. Wo sind die passenden Titel? Wer großzügig ist, wird vielleicht das pseudodokumentarische Testament: Die Geschichte von Moses als solchen bezeichnen, zumindest gibt es ein religiöses Thema. Von den Familienfilmen, die man sonst gern um diese Zeit unters Volk bringt, ist aber nichts zu sehen. Mit der Liebeskomödie Kein Druck ist nur ein etwas leichterer Film dabei, ansonsten dominierten Action und Thriller. Immerhin: Mit The Beautiful Game wurde auch ein Werk neu ins Programm aufgenommen, bei dem es um Zusammenhalt geht und das einen versöhnlichen Ton anschlägt. Das ist dann wenigsten im Hinblick auf die Tonalität nicht ganz verkehrt.

Kombiniert wird dies mit einem sportlichen Thema, genauer König Fußball. Dass das ein verbindendes Mittel sein kann, ist bekannt. Nicht nur, dass es ein Mannschaftssport ist, also alle zusammenarbeiten müssen. Die Spiele sind zudem ein gemeinschaftliches und zum Teil identitätsstiftendes Element. Damit wird in The Beautiful Game auch nicht gespart, wenn hier Nationalmannschaften gegeneinander antreten. Anders aber als bei der „echten“ Nationalmannschaft laufen hier keine hochdotierten Spitzenkräfte auf, sondern Leute, die alle irgendwie im Leben gescheitert sind. Manche davon haben dieses Schicksal zumindest mitverursacht, etwa durch Drogen oder Schulden. Es ist aber auch ein Geflüchteter aus Syrien dabei, der keine großen Alternativen hatte. So oder so, es sind Außenseiter, die hier einem Traum hinterherlaufen und auf diese Weise einen Teil ihrer Würde zurückerhalten sollen.

Aufmunternd und zuckrig

Das könnte manchen bekannt vorkommen. Tatsächlich brachte Netflix vor einigen Monaten mit Dream bereits einen Film heraus, der von der Obdachlosen-Weltmeisterschaft im Fußball berichtete, dem Homeless World Cup. Dort war es die südkoreanische Mannschaft, die sich beweisen wollte und ebenfalls aus lauter gescheiterten Existenzen bestand. Während aber die fernöstliche Variante auf Humor setzte, wird es in The Beautiful Game dramatischer. Ganz ohne leichte Momente ist das zwar nicht. Beispielsweise bringt Schwester Protasia (Susan Wokoma), die das südafrikanische Team leitet, einiges an Komik mit, wenn sie mit teils dreisten Mitteln für ihre Mannschaft kämpft. Der Film betont aber die traurigen Schicksale der Männer. Selbst Mal hat zu kämpfen, wenn er seiner verstorbenen Ehefrau hinterhertrauert.

An emotionalen Momenten mangelt es dann auch nicht. Wobei Regisseurin Thea Sharrock (Kleine schmutzige Briefe) dabei nicht mit dem Zuckerguss spart, gerade zum Ende hin wird The Beautiful Game ungeniert sentimental. Berechenbar und berechnend ist der Film sowieso, vieles hier ist streng nach Formel gebastelt. Aber das muss ja nicht immer verkehrt sein. Insgesamt funktioniert das Sportdrama gut. Außerdem hat man mit Bill Nighy einen exzellenten Charakterdarsteller verpflichten können, dessen Mal zwischen einfühlsam, nachdenklich und cholerisch wechselt. Überhaupt passt das schauspielerisch alles. Wer über die Feiertage einen aufbauenden Film sehen möchte, bei dem Underdogs triumphieren und selbst am Tiefpunkt des Lebens neue Chancen warten, darf hier wieder etwas optimistischer in die Zukunft blicken. Der Einsatz für die Menschen, die es aus den unterschiedlichsten Gründen aus der Bahn geworfen hat, ist sowieso sympathisch.

Credits

OT: „The Beautiful Game“
Land: UK
Jahr: 2024
Regie: Thea Sharrock
Drehbuch: Frank Cottrell-Boyce
Musik: Adem Ilhan
Kamera: Mike Eley
Besetzung: Bill Nighy, Valeria Golino, Micheal Ward, Tom Vaughan-Lawlor, Susan Wokoma, Cristina Rodlo, Kit Young, Sian Reese-Williams

Bilder

Trailer

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The Beautiful Game
fazit
„The Beautiful Game“ ist eine (fast) typische Underdog-Sportgeschichte, bei der sich diesmal alles um die Obdachlosen-Weltmeisterschaft im Fußball dreht. Das mag nicht sonderlich originell sein, neigt zudem zu etwas viel Zuckerguss. Aber es funktioniert, der versöhnliche Ton und die Aufmunterung tun gut. Mit Bill Nighy konnte man zudem einen exzellenten Charakterdarsteller verpflichten.
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