Der Rattenfänger The Rat Catcher Netflix Streamen online
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Der Rattenfänger

Der Rattenfänger The Rat Catcher Netflix Streamen online
„Der Rattenfänger“ // Deutschland-Start: 29. September 2023 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Ein bisschen hat es ja von einem Adventskalender: An vier aufeinanderfolgenden Tagen nahm Netflix einen Kurzfilm ins Programm auf, der auf einer Geschichte von Roald Dahl basiert und von Wes Anderson inszeniert wurde. Los ging es mit Ich sehe was, was du nicht siehst über einen Mann, der eine ungewöhnliche Gabe erlenen möchte, um beim Kartenspielen betrügen zu können. Am zweiten Tag veröffentlichte der Streamingdienst Der Schwan, bei dem ein Junge von zwei andere terrorisiert wird. Mit Der Rattenfänger ging es im Anschluss weiter. Und wer die beiden vorangegangenen Werke gesehen hat, wusste schon ziemlich genau, was einen hier erwartet. Die Kurzfilme sind einander schon sehr ähnlich.

Verstörendes Kopfkino

So ist auch das dritte Kurzwerk wie eine Art Theaterstück in Szene gesetzt, bei dem die Figuren mit Vorliebe in die Kamera schauen, die Perspektiven starr sind und bei Kulissen und Requisiten nicht einmal so getan wird, als wäre das real. Die Handlung wird auch weniger vorgeführt als nacherzählt. War es beim letzten Mal noch Rupert Friend, der die Geschichte in Form eines nicht enden wollenden Monologs wiedergab, kommt diese Aufgabe in Der Rattenfänger Richard Ayoade zu, der zuvor nur eine Nebenrolle hatte. Friend ist aber auch wieder mit von der Partie. Gleiches gilt für Ralph Fiennes, der in den ersten beiden Kurzfilmen noch Roald Dahl persönlich gespielt hat, dieses Mal aber die Titelfigur verkörpert. Meistens zumindest.

Die Geschichte handelt dann auch von einem solchen Rattenfänger. Dieser wird beauftragt, sich der Plage anzunehmen und die Nager zu entfernen. Das tut er auch, er ist darin durchaus versiert und erfahren. Allerdings greift er auf Methoden zurück, die mindestens gewöhnungsbedürftig sind, wenn nicht gar ausgesprochen verstörend. Ohne vorab zu viel verraten zu wollen, aber das grenzt schon an Horror, was Dahl da seinem Publikum erzählt. Durch Andersons besagte Methode, diese Ereignisse aber nicht zu zeigen, sondern nur in Texte zu verpacken, wie es eben bei der Kurzgeschichte der Fall war, wird das alles zu einem reinen Kopfkino. Zumindest potenziell: Wer sich auf dieses sonderbare Filmchen einlassen kann, den darf es schauern. Andere werden sicherlich davorsitzen und keinen Zugang finden.

Witzig und unheimlich

Im Vergleich zu den ersten beiden Kurzfilmen ist Nummer drei visuell der am wenigsten interessante. So gab es die Male davor Schauplatzwechsel, auch das Spiel mit den Requisiten war spannender. Insofern ist der Reiz hier geringer, umso mehr, wenn man sich die Filme in der chronologischen Reihenfolge anschaut und deshalb die Tricks schon kennt. Für sich genommen ist Der Rattenfänger aber ebenfalls sehenswert und hinterlässt inhaltlich auch einen etwas stärkeren Eindruck als der direkte Vorgänger. Ralph Fiennes hat zudem eine dankbarere Rolle, da seine Figur schon sehr sonderbar aussieht, irgendwo zwischen witzig und unheimlich. So wie der 17-minütige Kurzfilm zwischen witzig und unheimlich wechselt.

Credits

OT: „The Rat Catcher“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Wes Anderson
Drehbuch: Wes Anderson
Vorlage: Roald Dahl
Kamera: Robert Yeoman
Besetzung: Richard Ayoade, Ralph Fiennes, Rupert Friend

Bilder

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Der Rattenfänger
fazit
Wie die anderen Kurzfilme von Wes Anderson nach Geschichten von Roald Dahl ist auch „Der Rattenfänger“ textlastig. Anstatt zu zeigen, wie die Titelfigur mit verstörenden Methoden die Nager tötet, wird dies ins Kopfkino verlagert. Visuell ist das weniger interessant als die beiden Vorgänger, für sich genommen aber noch immer sehenswert.
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