Queen Charlotte: Eine Bridgerton-Geschichte Netflix Streamen online
© Liam Daniel/Netflix

Queen Charlotte: Eine Bridgerton-Geschichte

Queen Charlotte: Eine Bridgerton-Geschichte Netflix Streamen online
„Queen Charlotte: Eine Bridgerton-Geschichte“ // Deutschland-Start: 4. Mai 2023 (Netflix)

Inhalt / Kritik

1761 in England. Eine größere Ehre hätte Charlotte (India Amarteifio) kaum zuteilwerden können: Sie wurde auserwählt, den jungen König George (Corey Mylchreest) zu heiraten! Dass sie diesen nicht kennt, ist nicht von Belang. Was zählt ist, dass die künftige Königin ihrem Gemahl Nachwuchs schenkt und auf diese Weise ein Fortbestehen der Blutlinie ermöglicht. Doch immer wieder hat Charlotte mit der Situation zu kämpfen, mit den Erwartungen und den Regeln, die sie zu befolgen hat. Von den Konflikten mit Augusta (Michelle Fairley), der Mutter von George ganz zu schweigen. Mit der Zeit kommt sich das Paar trotz allem näher, aus der arrangierten Ehe erwachsen tatsächliche Gefühle. Dabei wartet bereits die nächste Prüfung auf die zwei, hat George doch ein Geheimnis …

Vorgeschichte der Hitserie

Mit Bridgerton gelang der Showrunnerin Shonda Rhimes 2020 ein echter Volltreffer. Die Netflix-Serie nach den Romanen von Julia Quinn erfreute weltweit das Publikum. Viele Millionen Menschen wollten mitansehen, wie im britischen Adel des frühen 19. Jahrhunderts nach der großen Liebe gesucht wird – typische Kostümdramen, nur mit mehr Sex. Zwei Jahre später folgte eine zweite Staffel und setzte die Erfolgsgeschichte fort. Während eine dritte reguläre Staffel bereits in Planung ist, bekommen Fans anderweitig Nachschub. Mit Queen Charlotte: Eine Bridgerton-Geschichte erfahren wir mehr über die titelgebende Königin, die schon in den ersten zwei regulären Staffeln eine wichtigere Rolle einnahm. In der Mini-Serie steht sie im Mittelpunkt, wodurch uns Rhimes, die erneut die Drehbücher geschrieben hat, einen etwas anderen Blick auf diese Zeit gewährt.

Wobei es ein doppelter Blick ist. So besteht die sechsteilige Serie aus zwei großen Handlungssträngen, die auf verschiedenen Zeitebenen stattfinden. Die eine beginnt 1814 und zeigt Königin Charlotte, die verzweifelt nach einem Thronfolger sucht. Gespielt wird die Figur hier von Golda Rosheuvel, die auch schon in den regulären Staffeln die Königin verkörperte. Der andere Strang ist 1761 angesiedelt und erzählt, wie die Protagonistin überhaupt zur Königin wurde. Der Aufstieg ist dann auch die Geschichte, die stärker im Fokus steht. Queen Charlotte: Eine Bridgerton-Geschichte wechselt aber durchaus mehrfach zwischen den Zeitebenen hin und her und zeigt dabei dieselben Figuren in mehreren Stadien in ihrem Leben.

 

Zunächst ist dabei die Geschichte um die angehende Königin nur wenig interessant. Zwar ist das Paar ganz süß zusammen. Mehr als eine leicht kitschige Kostümromanze springt dabei aber nicht heraus. Die Passagen, die von den Restriktionen handeln, mit denen sich die Protagonistin herumplagen muss, haben etwas mehr Gehalt, sind jedoch ebenfalls kein besonders gutes Argument, sich die Serie anzuschauen. Dafür gab es einfach zu viele thematisch ähnliche Titel in den letzten Jahren, etwa Corsage, das sich mit der Auflehnung der österreichischen Kaiserin Sisi befasste. Spannender sind da schon zwei andere Punkte. Zum einen führen die Zeitsprünge dazu, dass man die einzelnen Figuren besser versteht. So hat die Charlotte von 1761 kaum etwas mit der von 1814 gemeinsam. Wie konnte aus der ungestümen, lebenshungrigen jungen Frau eine derart kalte Person werden, der es nur um den Machterhalt geht?

Eng damit zusammen hängt das Schicksal von George. Wer sich ein wenig mit der englischen Geschichte auskennt, weiß, dass George III. sein Leben lang unter psychischen Problemen litt. Mit der Zeit wurden diese immer stärker, bis er sich völlig von der Realität verabschiedete. Zehn Jahre lang, von 1810 bis 1820, musste sein ältester Sohn ihn vertreten, weil er zu nichts mehr im Stande war. So extrem ist es in der jungen Phase noch nicht. Doch Queen Charlotte: Eine Bridgerton-Geschichte gibt bereits erste Ausblicke und gewinnt damit eine Tragik, die in einem starken Kontrast steht zu dem anfänglichen Kitsch. Allein dafür lohnt sich ein Blick auf dieses Spin-off-Prequel. Man sollte dabei aber keine höheren Ansprüche an die historische Authentizität haben. Die Bridgerton-Bücher und eben auch die Serien haben keinen Anspruch darauf, die „wahre“ Geschichte zu erzählen, sondern nehmen die nur als Inspiration, um etwas Eigenes draus zu machen. Und zumindest hier ist das Ergebnis ganz interessant, auch wenn die sechs Folgen nicht wirklich in die Tiefe gehen.

Credits

OT: „Queen Charlotte: A Bridgerton Story“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Tom Verica
Drehbuch: Shonda Rhimes, Nicholas Nardini
Idee: Shonda Rhimes
Musik: Kris Bowers
Kamera: Jeffrey Jur
Besetzung: India Amarteifio, Corey Mylchreest, Adjoa Andoh, Michelle Fairley, Ruth Gemmell, Golda Rosheuvel, Arsema Thomas, Sam Clemmett, Freddie Dennis, Hugh Sachs

Bilder

Trailer

Weitere Netflix Titel

Ihr seid mit Queen Charlotte: Eine Bridgerton-Geschichte schon durch und braucht Nachschub? Dann haben wir vielleicht etwas für euch. Unten findet ihr alle Netflix-Titel, die wir auf unserer Seite besprochen haben.

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Queen Charlotte: Eine Bridgerton-Geschichte
fazit
„Queen Charlotte: Eine Bridgerton-Geschichte“ erzählt auf zwei Zeitebenen von der Königin, einmal zu deren Anfängen, einmal gegen Ende hin. Die Verknüpfung aus beidem ist ganz interessant, um zu sehen, wie sich die Figur im Laufe der Jahrzehnte gewandelt hat. Und auch die Szenen um den zunehmend verrückten König, welche in einem starken Kontrast zum Kitsch stehen, rechtfertigen einen Blick. Man darf jedoch keinen tiefsinnigen oder historisch korrekten Einblick erwarten.
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