Missing Dead or Alive Netflix
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Missing: Dead or Alive? – Staffel 1

Missing Dead or Alive Netflix
„Missing: Dead or Alive?“ // Deutschland-Start: 12. Mai 2023 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Eigentlich war True Crime immer einer der großen Pfeiler im Geschäft von Netflix. Zeitweise kamen praktisch wöchentlich neue Geschichten über Verbrechen aus aller Welt beim Publikum zusammen, mal kurios, mal rätselhaft, dann wieder abstoßend und schockierend. Zumindest im dokumentarischen Bereich sah es zuletzt überraschend dünn aus. Letzten Monat erinnerte American Manhunt: Der Anschlag auf den Boston-Marathon an den Terroranschlag, der die US-Metropole bis ins Mark erschütterte. Kurz davor erzählte uns Der Fall Alex Schwazer die Geschichte des gleichnamigen Sportlers. Seither herrschte Schweigen, Fans dieser Werke saßen auf dem Trockenen. Jetzt meldet sich der Streamingdienst aber mal wieder mit einem neuen Teil zurück, Missing: Dead or Alive? soll das Bedürfnis der Zielgruppe nach kriminellen Geschichten befriedigen.

Vier Vermisstenfälle

Diesmal ist der Ansatz ein etwas anderer. Während die meisten True-Crime-Dokus ein spezifisches Verbrechen behandeln und in aller Ausführlichkeit besprechen, gibt es hier vier verschiedene Geschichten, jede erhält eine eigene Folge. Zusammengehalten werden sie durch ein Thema bzw. ein Team, das sich all dieser Verbrechen annimmt. Genauer sind es Männer und Frauen, die für ein Sheriff-Büro in South Carolina arbeiten und im Rahmen ihrer Arbeit nach vermissten Menschen suchen. Der Titel Missing: Dead or Alive? ist dabei natürlich schon etwas reißerisch. Zumindest bei der zweiten Episode, wo es um eine Frau geht, die entgegen der Sorgerechtsvereinbarung die Tochter einfach mitgenommen hat, ist er auch nicht zutreffend. Aber solche dramatischen Zuspitzungen sind in diesem Segment keine Besonderheit.

Die Folgen sind für sich genommen dabei weniger reißerisch. Zumindest im Vergleich zu so manch anderer Verbrechensdoku, die wir auf Netflix zu Gesicht bekommen, hält sich Alex Irvine-Cox bei der Regie zurück. Das wird nicht ganz so manipulativ, wie es zu befürchten war, vor allem bei der letzten Episode, in der eine Jugendliche verschwunden ist und die Angst groß ist, sie könnte einem Sexualtäter zum Opfer gefallen sein. Dabei haben es die Geschichten in Missing: Dead or Alive? zum Teil in sich. Sie sind auch sehr abwechslungsreich, da gleicht kein Fall dem anderen – sieht man einmal davon ab, dass im Mittelpunkt wie gesagt eine Person steht, die verschwunden ist.

Viel Stoff zum Rätseln und Mitfiebern

Während die besagte zweite Episode um die Mutter, die ihre Tochter vermisst, recht klar ist und man weiß, worum es geht, darf bei den anderen deutlich mehr gerätselt werden. Der erste Fall um eine Frau, die verschwunden ist, ist die mit Abstand längste Folge. Streckenweise zieht sich das auch ein wenig. Dafür gibt es einige Überraschungen. So häufen sich mit der Zeit einige verstörende Erkenntnisse. Und auch das Ende bringt Unerwartetes. Missing: Dead or Alive? beginnt insofern schon mit einem starken und ungewöhnlichen Fall, bei dem es einem richtig kalt den Rücken runterlaufen kann. Der dritte Fall ist ebenfalls betont mysteriös, wenn es um einen Mann geht, der im Lotto gewonnen hat und plötzlich spurlos verschwunden ist.

Das ist insgesamt dann solide. Aufgrund der eher kurzen Geschichten wird es natürlich nicht annähernd so komplex, wie es andere Fälle im Netflix-Sortiment waren. Was auch nicht so wirklich funktioniert, ist der gelegentliche Fokus auf die Männer und Frauen, die für das Sheriff-Büro arbeiten. Denn dafür ist das nicht konsequent genug, richtig greifbar werden diese Leute nicht. Wen das eh nicht interessiert, sondern nur ein paar Folgen sehen möchte, bei denen man mitfiebern kann, ob die vermisste Person lebend wieder auftaucht, der kann bei Missing: Dead or Alive? reinschauen. Viele Alternativen gibt es momentan eh nicht.

Credits

OT: „Missing: Dead or Alive?“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Alex Irvine-Cox

Bilder

Trailer

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Missing: Dead or Alive? – Staffel 1
fazit
„Missing: Dead or Alive?“ erzählt in vier Folgen, wie ein Sheriff-Büro in South Carolina vermisste Leute sucht. Das ist nicht so voyeuristisch, wie es True Crime Dokus manchmal sind. Einige der Geschichten laden zudem dazu ein, selbst ein bisschen mitzurätseln. Mitfiebern ist sowieso angesagt, auch wenn die Serie nicht mehr als solide ist.
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