Day Shift Netflix
© Netflix/Parrish Lewis

Day Shift

Day Shift Netflix
„Day Shift“ // Deutschland-Start: 12. August 2022 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Tag für Tag zieht Bud Jablonski (Jamie Foxx) los, um die Pools seiner Stadt zu reinigen. Zumindest ist es das, was seine Frau Jocelyn (Meagan Good) und die gemeinsame Tochter Paige (Zion Broadnax) glauben. Tatsächlich verdient er seinen Lebensunterhalt aber damit, dass er im Geheimen Vampire unschädlich macht, die mitten unter den Menschen leben. Das reicht fürs eigene Überleben, reich wird man damit aber nicht. Als Bud kurzfristig jede Menge Geld braucht, bleibt ihm daher nichts anderes übrig, als sich der Gewerkschaft von Vampirjägern anzuschließen – auch wenn sein Verhältnis zur Organisation nicht besonders gut ist. Und so wird ihm dann auch der Innendienst-Mitarbeiter Seth (Dave Franco) zur Seite gestellt, der ein Auge auf seine Aktivitäten haben soll. Der hat leider keinerlei Erfahrungen im kämpferischen Außendienst. Dabei wären die dringend nötig, verfolgt die Immobilienmaklerin und Vollblutvampirin Audrey San Fernando (Karla Souza) doch einen finsteren Plan …

Humorvoller Kampf gegen Vampire

In den letzten Jahren war das mit US-amerikanischen Actionfilmen oft frustrierend. Zumindest im Blockbusterbereich scheinen alle das Kämpfen verlernt zu haben. Stattdessen werden auf exzessive Weise Greenscreens und schnelle Schnitte verwendet, die darüber hinwegtäuschen sollen, dass da eigentlich nichts geschieht. Aber es gibt sie, die Ausnahmen, bei denen tatsächlich noch Choreografien erstellt werden, die ihren Namen verdienen. Gerade läuft im Kino Bullet Train, welches auf humorvolle Weise zeigt, wie sich eine ganze Reihe von Leuten gegenseitig an den Kragen gehen. In eine ähnliche Richtung bewegt sich nun auch der Netflix-Film Day Shift, wobei hier Menschen zur Hälfte gegen Vampire ausgetauscht werden. Aber das muss ja nicht verkehrt sein.

Von dem Horror einstiger Vampirauftritte ist dabei recht wenig übriggeblieben. Auch wenn der Film offiziell diesem Genre angehört, Grund zum Gruseln gibt es kaum. Der Schwerpunkt liegt sehr viel stärker auf der Komik. In der Hinsicht ist Day Shift dafür zum Teil sehr klassisch, wenn auf das seit den 80ern immer wieder beliebte Buddy-Movie-Prinzip zurückgegriffen wird. Man nehme zwei Figuren, die unterschiedlicher nicht sein könnten und zwinge sie dazu, gemeinsam an einer Sache zu arbeiten. Wenn hier ein tougher Vampirjäger und ein ängstlicher Paragrafenreiter gemeinsam losziehen, scheiben sich die Gags praktisch von selbst. Teilweise hat man das Gefühl, dass hier auch wirklich auf Autopilot geschaltet wurde. Da wird manches schon recht lieblos abgespult, Witze werden wiederholt, die schon beim ersten Mal nicht so toll waren. Die ganz großen Lacher provoziert man so nicht.

Sehenswerte Action, gemischte Gags

Sehr viel besser ist der Einfall, dass es eine geheime Gewerkschaft gibt, die ganz strenge Regeln aufgesetzt hat, wie Vampire zu jagen sind. Das Szenario an sich ist schon schön absurd, wird auch immer mal wieder effektiv eingesetzt. Die gelegentlichen Verweise auf die Historie von Vampirfilmen sind ebenfalls nett. Ansonsten sollte man seine Erwartungen an den Inhalt besser nicht zu hoch ansetzen. Der Ablauf der Geschichte ist nicht übermäßig inspiriert. Bei den Figuren versucht man erst gar nicht, etwas Interessantes erzählen zu wollen. Zwar ist das Ensemble in Day Shift spielfreudig. Ganz kann das aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Charaktere ziemlich langweilig sind. Sie sind so nichtssagend, dass man sie nicht einmal vergessen kann – dafür haben sie zu wenig Substanz.

Die Höhepunkte sind dafür die Kämpfe. Ganz überraschend ist das nicht: J. J. Perry, der hier sein Debüt als Regisseur gibt, hat als Action Director und Stunt Coordinator an zahlreichen Genrebeiträgen mitgearbeitet. Wenn sich der Trupp mit den untoten Kreaturen herumschlägt, gibt es dann immer was zu sehen. Zwar ist auch hier Humor ein wichtiger Bestandteil. Die zum Teil grotesken Kämpfe – inklusive Pappwänden und Pappdecken – haben dabei aber immer auch etwas fürs Auge zu bieten. In der Summe ist Day Shift damit eine streckenweise durchaus unterhaltsame Actionkomödie, bei der man jedoch schon das Gefühl hat, dass mit einem besseren Drehbuch ein tatsächlich guter Film drin gewesen wäre.

Credits

OT: „Day Shift“
Land: USA
Jahr: 2022
Regie: J. J. Perry
Drehbuch: Tyler Tice, Shay Hatten
Musik: Tyler Bates
Kamera: Toby Oliver
Besetzung: Jamie Foxx, Dave Franco, Snoop Dogg, Natasha Liu Bordizzo, Meagan Good, Karla Souza, Steve Howey, Scott Adkins, Zion Broadnax

Bilder

Trailer

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Day Shift
Fazit
„Day Shift“ lockt mit einem witzigen Einfall, wenn wir mit einer bürokratischen Gewerkschaft von Vampirjägern unterwegs sind. Auch die Kämpfe können sich alle sehen lassen. Die Geschichte und die Figuren sind jedoch kaum erwähnenswert, beim Humor ist das Bild gemischt, wenn die Gags zwischen absurd und langweilig schwanken.
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