Jennifers Tat What Jennifer Did Netfix Streamen online True Crime
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Jennifers Tat

Jennifers Tat What Jennifer Did Netfix Streamen online True Crime
„Jennifers Tat“ // Deutschland-Start: 10. April 2024 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Wer gern Dokus zu düsteren Themen sieht, bekommt diesen Monat auf Netflix allerhand geboten. Da war die klassische True-Crime-Doku Crime Scene Berlin: Nightlife Killer über einen Serienmörder, der in Clubs junge Männer tötete. Files of the unexplained wiederum befasst sich mit seltsamen Beobachtungen und unerklärlichen Ereignissen – dazu zählen neben Geistern und Außerirdischen auch der Fund zahlreicher abgetrennter menschlicher Füße. Das antisoziale Netzwerk: Memes, Verschwörungstheorien und Gewalt erzählte im Anschluss von verstörenden Parallelwelten, die sich im Internet gebildet haben. Mit Jennifers Tat steht nun wieder ein klassisches Verbrechen an, welches das Publikum schockieren soll.

Brutaler Überfall auf eine Familie

Im Mittelpunkt des Films steht die aus Vietnam nach Kanada ausgewanderte Familie Pan, die eines Nachts in ihrem eigenen Zuhause in Ontario überfallen wurde. Auf die Eltern wurde dabei mehrfach geschossen. Während die Mutter Bich Ha den Verletzungen erlag, überlebte der Vater Huei Hann schwer verletzt und wurde anschließend ins Krankenhaus gebracht, wo er eine ganze Weile im Koma lag. Nur die Tochter Jennifer kam heil davon. Sie war es auch, welche die Polizei anrief, und wurde damit automatisch eine wichtige Zeugin, die einzige, welche die Polizei hatte. Richtig viel weiter halfen ihre Aussagen bei den Ermittlungen aber nicht. Tatsächlich war einiges widersprüchlich, ganz schlau wurde man aus der jungen Frau und ihren Beobachtungen nicht.

Theoretisch darf man im Anschluss als Zuschauer bzw. Zuschauerin raten, was es damit auf sich hat. Praktisch nimmt der Titel Jennifers Tat aber unnötigerweise vorweg, dass das vermeintliche Opfer etwas getan haben muss. Da liegt der Verdacht nahe, dass sie irgendwie an diesem Überfall beteiligt war. Man darf dann nur spekulieren, wie diese Beteiligung ausgesehen hat. Das heißt aber nicht, dass es keine Überraschungen gibt. Wer die Geschichte um Jennifer Pan kennt, die sich 2010 zugetragen hat, weiß natürlich bereits, was seinerzeit geschehen ist. Der Rest darf seinen Augen und Ohren nicht trauen, wenn mit der Zeit immer neue Details ans Tageslicht kommen, die es selbst einem erfahrenen True-Crime-Publikum eiskalt den Rücken hinunterlaufen lassen.

Unglaubliche Geschichte langweilig erzählt

So unglaublich die Geschichte jedoch ist, so langweilig ist die Umsetzung. Dass es bei Jennifers Tat keine Aufnahmen von der Tat gibt, das ist natürlich nachvollziehbar. Auch dass Jennifer selbst nicht über das Thema reden mag, ist verständlich. Wirklich viel gewinnen könnte sie dadurch nicht. Es bedeutet aber auch, dass Regisseurin Jenny Popplewell (American Murder: Die Bilderbuchfamilie) letztendlich nicht viel mehr tun kann, als andere Leute die Geschichte nacherzählen zu lassen. Ein paar Originalaufnahmen sind zwar dabei, etwa Jennifers besagter Anruf oder auch Befragungen durch die Polizei. Im Großen und Ganzen läuft es aber auf die berüchtigten Talking-Heads-Interviews hinaus, mit denen viele Dokus arbeiten, wenn ihnen nichts Besseres einfällt.

Das ist einer der Gründe, weshalb sich der Film trotz einer überschaubaren Laufzeit von rund anderthalb Stunden ziemlich zieht. Der andere ist, dass man zwischendurch eigentlich bereits weiß, was los ist, die Leute aber weiterreden und dadurch alles in die Länge ziehen. Als Film ist Jennifers Tat deshalb weniger zu empfehlen, die Umsetzung ist nicht besonders gut. Durch die außergewöhnliche Geschichte ist die Doku aber schon irgendwie sehenswert. Wer True-Crime-Werke mag, bei denen man kaum glauben mag, was einem erzählt wird, sollte hier trotz der Mängel reinschalten. Allerdings läuft man dabei auch Gefahr, den Glauben an die Menschheit völlig zu verlieren, wenn sich mit der Zeit immer mehr Abgründe vor einem auftun.

Credits

OT: „What Jennifer Did“
Land: UK
Jahr: 2024
Regie: Jenny Popplewell
Drehbuch: Jenny Popplewell
Musik: Nainita Desai
Kamera: Christopher Titus King

Bilder

Trailer

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Jennifers Tat
fazit
„Jennifers Tat“ richtet sich an ein Publikum, das besonders schockierende True-Crime-Geschichten mag. Leider wird zu viel vorweggenommen. Außerdem ist die Umsetzung langweilig, wenn der Fall überwiegend durch Interviews nacherzählt wird. Aber es bleiben noch genügend Wendungen übrig, für die sich ein Blick lohnt.
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