Im Wasser der Seine Sous la Seine Under Paris Netflix Streamen online
© Sofie Gheysens/Niete Rodriguez/Netflix

Im Wasser der Seine

Im Wasser der Seine Sous la Seine Under Paris Netflix Streamen online
„Im Wasser der Seine“ // Deutschland-Start: 5. Juni 2024 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Bald ist es so weit, Paris wird zum ersten Mal Schauplatz der Triathlon-Weltmeisterschaft sein. Unmengen wurden investiert, um das möglich zu machen, die Bürgermeisterin (Anne Marivin) verspricht sich sehr viel davon für die Stadt und die eigene Karriere. Schlechte Nachrichten kann sie da auf keinen Fall gebrauchen. Eben eine solche hat die Umweltaktivistin Mika (Léa Léviant) jedoch, als sie verkündet, dass ein Hai in der Seine ist. Für die Wissenschaftlerin Sophia (Bérénice Bejo), die selbst eine traumatische Haierfahrung hinter sich hat, ist die Vorstellung absurd. Wie sollte das möglich sein? Als sie der Sache nachgeht, muss sie jedoch feststellen, dass die Geschichte wahr ist. Gemeinsam mit dem Polizeikommandanten Adil (Nassim Lyes) muss sie irgendwie dafür sorgen, dass der Hai rechtzeitig aus der Stadt ist, um die drohende Katastrophe noch abzuwenden …

Ökothriller ohne Sinn und Verstand

Auch wenn sie eigentlich eine gefährdete Tierspezies sind, zumindest in Filmen geht es Haien prächtig. Nachdem es eine ganze Weile ruhig um die Räuber der Meere gewesen war, kamen in den letzten Jahren auffällig viele Titel heraus. Einige davon waren auch recht ungewöhnlich. Gerade erst kam No Way Up auf den Markt, das auf unerwartete Weise einen Flugzeugabsturz-Katastrophenfilm mit einem Hai-Survivalthriller kombinierte. Auch die französische Horrorkomödie Year of the Shark, bei dem es neben klassischen Mampfattacken eine Reihe kauziger Figuren und diverse Genrewechsel gab, bewies Eigensinn. Genrewechsel liegen bei dem neuen Netflix-Film Im Wasser der Seine, ebenfalls eine französische Produktion, zwar nicht vor. Überraschend ist das Werk aber durchaus.

So sieht es anfangs danach aus, als wollte der Film primär eine Art Ökothriller sein, bei dem es um den schädlichen Einfluss des Menschen auf Flora und Fauna geht. Da sind schon einige interessante Bilder dabei, wenn inmitten schwimmender Müllberge ein Hai sein Unwesen treibt und Jagd auf eine Gruppe macht. Es wird auch in den Dialogen thematisiert. Tatsächlich beabsichtige Regisseur und Co-Autor Xavier Gens wohl, eine Art Fabel zu machen und vor den Gefahren der ungebremsten Vermüllung und Umweltzerstörung zu warnen. Allzu viel sollte man davon aber nicht erwarten. Auch wenn Im Wasser der Seine so tut, als wäre das schädliche Eingreifen des Menschen in die Natur die Ursache für den mörderischen Hai, sonderlich plausibel ist das nicht. Richtig erklärt wird das Ganze nicht.

Trotz schicker Bilder kein Hailight

Allgemein darf man inhaltlich keine Erwartungen an den Film haben. Natürlich erwartet niemand bei einem Haistreifen intelligente Unterhaltung, die Geschichte ist meistens nur ein Mittel zum Zweck. Das darf aber nicht als Freischein interpretiert werden, überhaupt nicht mehr darüber nachzudenken, was man erzählen möchte. Anders gesagt: In einem Meer dümmlicher Tierhorrorfilme ist Im Wasser der Seine gewissermaßen der König. Das wird mitunter derart schwachsinnig, dass man immer wieder darüber nachgrübelt, ob der Film nicht vielleicht doch eine Parodie sein könnte. Gerade auch die Bürgermeisterin ist so überzogen, dass Karikatur noch geschmeichelt wäre. Vielleicht liegt dem Film aber auch nur eine sehr negative Menschensicht zugrunde. Zumindest verhalten die sich kontinuierlich so dämlich, dass man schon aus Prinzip die Haie anfeuern möchte.

Wobei es auch Punkte gibt, die den Film auszeichnen. Da sind zum einen die Bilder: Wie schon in dem letzten Werk vo Gens, dem letztes Jahr veröffentlichten Rachethriller Farang – Schatten der Unterwelt, gibt es hier immer wieder schicke Aufnahmen, zumal eine Großstadt als Setting eines Haifilms eine echte Rarität ist. Außerdem hat der Streifen trotz der bekannten Elemente auch diverse Überraschungen auf Lager. Gerade gegen Ende hin dürfte bei den meisten die Verwunderung groß sein. Die finale Auflösung ist ebenfalls nichts, das man so erwarten würde. Dennoch, insgesamt ist das nicht wirklich empfehlenswert. Im Wasser der Seine mag zwar eigenständiger sein als so manch anderer Themenbeitrag. Besser ist er jedoch kaum.

Credits

OT: „Sous la Seine“
IT: „Under Paris“
Land: Frankreich
Jahr: 2024
Regie: Xavier Gens
Drehbuch: Yannick Dahan, Xavier Gens, Maud Heywang
Musik: Alex Cortés, Anthony d’Amario et Édouard Rigaudière
Kamera: Nicolas Massart
Besetzung: Bérénice Bejo, Nassim Lyes, Léa Léviant, Sandra Parfait, Aksel Ustun, Aurélia Petit, Marvin Dubart, Daouda Keita, Ibrahima Ba, Anne Marivin

Bilder

Trailer

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Im Wasser der Seine
fazit
„Im Wasser der Seine“ ist ein weiterer Horrorthriller um mörderische Haie. Der französische Film sticht durch sein Setting etwas hervor, wenn die Tiere mitten in Paris auf Beutefang gehen. Aber auch die völlig hirnrissige Geschichte hat ihren Anteil daran, dass man trotz bekannter Elemente diesen Genrevertreter länger in Erinnerung behält – wenngleich nicht auf eine zwingend positive Weise.
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