Ehrengard: Die Geschichte einer Verführung Ehrengard: The Art of Seduction Netflix Streamen online
© Netflix / Jan Pallesen

Ehrengard: Die Geschichte einer Verführung

Ehrengard: Die Geschichte einer Verführung Ehrengard: The Art of Seduction Netflix Streamen online
„Ehrengard: Die Geschichte einer Verführung“ // Deutschland-Start: 14. September 2023 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Wenn es um das Thema Liebe geht, ist der Künstler Cazotte (Mikkel Boe Følsgaard) ein echter Experte. Zumindest genießt er den Ruf eines solchen, da er mit einer ganzen Reihe von Frauen ins Bett geht. Und so beauftragt ihn die Herzogin (Sidse Babett Knudsen) mit der Aufgabe, den eher unbedarften Sohn Lothar (Emil Aron Dorph) in der Kunst der Verführung zu unterrichten. Schließlich muss dringend ein Thronfolger her. So ganz ist der Frauenschwarm aber seiner neuen Aufgabe nicht gewachsen. Zumindest ist das Ergebnis nicht das, was sich alle vorher erhofft hatten. Richtig kompliziert wird es, als auch noch die Edelfrau Ehrengard (Alice Bier Zanden) in sein Leben tritt …

Auch der Adel braucht Liebe

Mit Liebesgeschichten im adligen Umfeld hat Netflix gute Erfahrungen gesammelt. Und so bringt der Streamingdienst immer mal wieder solche Romanzen heraus, seien es dieses Jahr Queen Charlotte: Eine Bridgerton-Geschichte und Royalteen: Prinzessin Margrethe oder die schon länger vorliegenden Trilogien A Christmas Prince und Prinzessinnentausch. Natürlich gibt es innerhalb dieser Filme größere Unterschiede, sei es im Hinblick auf das geografische und historische Setting oder auch, was die Tonalität betrifft. Doch gleich ob Drama oder Komödie, diese Werke setzen auf glamouröse Hintergründe, vor denen herzhaft geschmachtet werden darf. Insofern wundert es nicht wirklich, dass mit Ehrengard: Die Geschichte einer Verführung nun ein weiterer Titel erscheint, der eine derartige Richtung einschlägt.

Wobei die Geschichte hinter der romantischen Tragikomödie keine neue ist. Stattdessen handelt es sich hierbei um eine Adaption des gleichnamigen Romans von Karen Blixen (Jenseits von Afrika), der posthum 1963 erschienen ist. Damit ist dann auch klar, dass wir es hier mit einem historischen Umfeld haben. Allerdings einem fiktionalen, die Geschichte nimmt keinen Bezug auf reale Figuren oder eine tatsächliche Zeit. Auf Modernisierungen wurde zudem verzichtet, weder inhaltlich noch inszenatorisch ist da etwas dabei, wodurch klar würde, dass es sich um einen Film aus dem Jahr 2023 handelt. Ehrengard: Die Geschichte einer Verführung hätte vor ein paar Jahren erscheinen können, auch Jahrzehnten, ohne dass es einen Unterschied gemacht hätte. Die Zielgruppe ist dann auch ein Publikum, das eine Vorliebe für solche Kostümfilme hat.

Schöne Bilder, wenig interessante Geschichte

Zumindest dieses kommt auf seine Kosten. Der bekannte dänische Regisseur Bille August (Per im Glück) und sein Team haben schon einiges zusammengetragen, um die Augen der Zuschauer und Zuschauerinnen zu beschäftigen. Schauspielerisch kann man auch nicht meckern. Zwar ist der auf eher zurückhaltende Figuren abonnierte Mikkel Boe Følsgaard (Borgen: Macht und Ruhm) nicht unbedingt jemand, der einem für die Besetzung eines Frauenhelden eingefallen wäre. Andererseits ist eben das auch Teil der Geschichte. So stellt uns Ehrengard: Die Geschichte einer Verführung einen Menschen vor, der zwar den Ruf des Verführers hat, dafür aber einen Beweis schuldig ist. Tatsächlich fehlen hier, dem Titel zum Trotz, richtig verführerische Szenen, die einen Meister bei der Arbeit zeigen.

Aus diesem Grund hinkt auch der Vergleich mit Gefährliche Liebschaften, obwohl es klare inhaltliche Gemeinsamkeiten gibt, etwa Intrigen und Hinterzimmer-Machenschaften. Gerade die Wette, die sich um eine Verführung dreht, erinnert an den Klassiker. Die Wahrscheinlichkeit, dass die dänische Produktion zu einem wird, ist aber eher gering. Zwar gibt es hin und wieder ein paar unterhaltsame Momente. Hinzu kommen die oben genannten Stärken. Aber das ist nicht genug, um die wenig interessante Geschichte auszugleichen. Ehrengard: Die Geschichte einer Verführung ist ein solider Film, den man einschaltet, wenn man ein wenig abschalten will bei schönen Bildern und weniger schönen menschlichen Machenschaften. Kitsch gibt es keinen, auch kein übermäßiges und überzogenes Drama.

Credits

OT: „Ehrengard: The Art of Seduction“
Land: Dänemark
Jahr: 2023
Regie: Bille August
Drehbuch: Anders Frithiof August
Vorlage: Karen Blixen
Musik: Annette Focks
Kamera: Jan Pallesen
Besetzung: Mikkel Boe Folsgaard, Sidse Babett Knudsen, Alice Bier Zanden, Emil Aron Dorph, Emilie Kroyer Koppel, Jacob Lohmann

Bilder

Trailer

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Ehrengard: Die Geschichte einer Verführung
fazit
In „Ehrengard: Die Geschichte einer Verführung“ soll ein liebeserfahrener Künstler einem Adelsspross die Kunst der Verführung beibringen. Die Romanadaption ist ganz solide, punktet mit schönen Bildern und einer guten Besetzung. Inhaltlich ist das jedoch weniger interessant, zumal die Verführung wenig beeindruckend ist.
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