Ich hasse Weihnachten Odio Il Natale Netflix
© Erika Kuenka/Netflix

Ich hasse Weihnachten – Staffel 1

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Ich hasse Weihnachten Odio Il Natale Netflix
„Ich hasse Weihnachten – Staffel 1“ // Deutschland-Start: 7. Dezember 2022 (Netflix)

Inhalt / Kritik

So richtig viel kann Gianna (Pilar Fogliati) nicht mit Weihnachten anfangen, weshalb es ihr auch nichts ausmacht, an dem Tag im Krankenhaus zu arbeiten. Dabei ist es weniger die Zeit an sich, die ihr zu schaffen macht, als vielmehr der konstante Druck der Familie. Schließlich ist die 30-jährige Krankenschwester noch immer Single, weswegen sie sich regelmäßig abfällige Kommentare gefallen lassen muss. Doch damit soll nun Schluss sein, dieses Jahr bringt sie zum Fest tatsächlich ihren Freund mit, wie sie der verblüfften Familie verrät. Das Dumme ist nur: Es gibt diesen Freund gar nicht. Und so bleibt ihr nichts Anderes übrig, als möglichst schnell noch jemanden aufzutreiben, weswegen sie sich in eine Reihe von Dates stürzt …

Rückkehr zum Weihnachtsfest

Bei Netflix läuft im Dezember wie schon in den Vorjahren die Weihnachtsmaschinerie auf Hochtouren. Allein in den vergangenen Tagen gingen mit Scrooge: Ein Weihnachtsmusical, Lieferung vor Weihnachten und The Boss Baby: Weihnachtsbonus gleich drei Eigenproduktionen online. Hinzu kommen eine Reihe lizensierter Filme, die sich alle irgendwie mit den Festtagen beschäftigen oder diese zumindest als Hintergrund benutzen. Wer davon noch nicht genug hat, für den nahm der Streaminganbieter sogar noch eine ganze Serie ins Programm auf. Denn auch wenn sich der Titel Ich hasse Weihnachten abschreckend anhört und nicht unbedingt gute Stimmung verspricht, ganz so schlimm wird es am Ende doch nicht.

Dabei besteht die Chance, dass manche Zuschauer und Zuschauerinnen beim Anschauen ein Déjà-vu-Erlebnis haben werden. Das liegt jedoch weniger daran, dass die italienische Serie eine dieser vielen austauschbaren Liebeskomödien ist, wie man sie in dem Segment andauernd findet. Stattdessen handelt es sich bei Ich hasse Weihnachten um ein Remake der norwegischen Serie Weihnachten zu Hause, von der 2019 und 2020 insgesamt zwei Staffeln produziert wurden. Während Fans dort noch auf eine dritte Staffel warten, um dann vielleicht doch endlich mal ein Happy End zu bekommen, gibt es hier die Gelegenheit, die Geschichte noch ein zweites Mal zu hören. Oder auch zum ersten Mal, falls man das Original nicht kennen sollte.

Nur zweite Wahl

Natürlich kann man sich wie bei den meisten Remakes fragen, warum es denn unbedingt eine zweite Version gebraucht hat, zumal so kurze Zeit später und auf demselben Streamingdienst. Ich hasse Weihnachten verpasst es dann auch, der Vorlage neue, spannende Seiten abzugewinnen oder gar etwas Eigenes daraus zu machen. Viele Situationen und Figuren wurden übernommen, seien es peinliche Erfahrungen beim Daten oder die alte Frau, mit der sich die Protagonistin anfreundet. Damit wurden auch einige Stärken übernommen. Im Gegensatz zu dem Gros an Netflix-Weihnachtstiteln, die sich in irgendwelche Märchenszenerien flüchten, da ist die Geschichte um Gianna deutlich näher am Alltag. Da werden diverse Themen angesprochen, die man in diesem Umfeld dann doch nicht erwarten würde, seien es Altersunterschiede oder der gesellschaftliche Druck, Partnerschaften einzugehen.

Nur war die norwegische Variante bei all dem nicht nur früher, sondern auch besser. Die komödiantischen Szenen sind bei der italienischen Variante beispielsweise zu erzwungen und nerven eher. Auch wenn es um das Zwischenmenschliche geht, hat Ich hasse Weihnachten das Nachsehen, es entsteht nicht die gleiche Emotionalität wie beim Vorbild. Insofern ist es ein wenig schwierig, eine Empfehlung für die Serie auszusprechen. Auf der einen Seite ist sie klar besser als die meisten Sachen, die Netflix in diesem Bereich zuletzt veröffentlicht hat. Aber sie bleibt eben nur zweite Wahl und es gibt keinen wirklichen Grund, warum man dem Remake den Vorzug geben sollte. Allenfalls der Wechsel des Schauplatzes von Norwegen nach Italien könnte manche überzeugen, lieber hier unterwegs zu sein. Das war es aber auch schon.

Credits

OT: „Odio Il Natale“
Land: Italien
Jahr: 2022
Regie: Davide Mardegan, Clemente De Muro
Drehbuch: Elena Bucaccio, Viola Rispoli, Silvia Leuzzi
Musik: Michele Braga, Emanuele Bossi
Kamera: Armando Buttafava
Besetzung: Pilar Fogliati, Beatrice Arnera, Fiorenza Pieri, Massimo Rigo, Sabrina Paravicini, Simonetta Solder, Glen Blackhall, Alan Cappelli Goetz, Alessio Praticò, Cecilia Bertozzi

Bilder

Trailer

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Ich hasse Weihnachten – Staffel 1
fazit
„Ich hasse Weihnachten“ ist für sich genommen zwar eine der besseren aktuellen Produktionen rund um Weihnachten, wenn wir hier einer 30-Jährigen folgen, die zwanghaft einen Freund sucht, um am Weihnachtsfest nicht allein zur Familie zu müssen. Im Vergleich zum norwegischen Original „Weihnachten zu Hause“ ist das italienische Remake aber nur zweite Wahl, da sie sowohl beim Humor wie auch den emotionalen Szenen schwächer ist
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