Hollyblood
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HollyBlood

Hollyblood
„HollyBlood“ // Deutschland-Start: 7. September 2022 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Für Javi (Óscar Casas) ist der Fall klar: Für ihn gibt es nur Sara (Isa Montalbán), seine ebenso schöne wie unerreichbare Mitschülerin. Zu gern würde er ihr seine Gefühle gestehen. Doch dafür fehlt es ihm am notwendigen Selbstvertrauen. Es reicht gerade mal, dass er online mit ihr chattet. Und selbst das tut er nicht unter seinem richtigen Namen, stattdessen gibt er vor, ein Mädchen namens Lidia zu sein. Auf diese Weise erfährt er auch, dass seine Angebetete besessen ist von Vampiren und davon träumt, eines Tages einem begegnen zu können. Dieser Tag scheint nun kurz bevor zu stehen: Bei der Premiere des neuen Films HollyBlood soll sie endlich Azrael kennenlernen, einem besonders mächtig und besonders alten Vampir. Aus Sorge um Sara macht sich Javi ebenfalls auf dem Weg zur Premiere. Und auch Diego (Carlos Suárez), der einen YouTube-Kanal fürs Paranormale leitet, ist vor Ort, um seinerseits Jagd auf Vampire zu machen …

Spöttische Erinnerung an Vampirhits

Bald zehn Jahre ist es, dass die Twilight-Reihe mit Breaking Dawn – Bis(s) zum Ende der Nacht – Teil 2 zu Ende ging. So richtig viel geblieben ist von dieser Zeit trotz der enormen Erfolge nicht. Kristen Stewart und Robert Pattinson haben sich in eine völlig andere Richtung weiterentwickelt. Das Subgenre des sich mit Horrorfiguren schmückenden Liebesdramas scheint nach dem Hype ausgestorben zu sein. Für ein bisschen Spott sind die Filme hingegen immer noch gut: Wann immer in Horrorkomödien das Thema Vampire aufkommt, bietet es sich an, sich über die blutleere Romanze lustig zu machen. Neuestes Beispiel hierfür ist der spanische Netflix-Film HollyBlood. Dort wird die Premiere eines Vampirfilms zum Auftakt eines Abenteuers, der ganz offensichtlich dem Blockbuster nachempfunden ist und sich über diesen lustig macht.

Überhaupt werden in dem Film bekannte Elemente solcher Filme aufgegriffen und aufs Korn genommen. Gerade im Zusammenhang mit Diego, der sich selbst zum Vampirjäger ernannt hat und dessen Wissen auf den alten Geschichten basiert, ist immer wieder für ein kleines Augenzwinkern gut. Sonderlich anspruchsvoll oder originell sind die Witze dabei nicht. Das gilt aber insgesamt für den Humor, der in HollyBlood zum Einsatz kommt. Wenn beispielsweise Javis Vater Fernando (Jordi Sánchez) seinen Sohn für homosexuell hält und sich bei seinem Versuch, die richtigen Wörter zu finden, ständig verhaspelt, dann ist mal wieder Fremdschämen angesagt. Der Typ peinlicher Vater kommt zum Einsatz, ein ständiger Begleitet bei Teenie-Komödien.

Nette Zerstreuung

Das bedeutet aber nicht, dass man hiermit nicht auch seinen Spaß haben kann. Zwischendurch sind schon einige humorvolle Szenen dabei, die einen zum Schmunzeln bringen dürfen. Der Film im Film beispielsweise macht Laune. Es kommt zu einer Reihe von Missverständnissen, zum Teil durch äußere Umstände, zum Teil durch die Figuren, die nicht unbedingt die hellsten sind. Außerdem ist das Ensemble spielfreudig, was an den Stellen hilft, an denen das Drehbuch besonders genügsam war. Gerade bei den Nebenfiguren gibt es bei HollyBlood kein Halten, die sind praktisch alle irgendwie übertrieben, was von den entsprechenden Schauspielern und Schauspielerinnen dankbar aufgenommen wird. Wenn man schon Blödsinn macht, darf der auch danach aussehen.

Das Ergebnis ist dann schon irgendwie ganz nett, deutlich besser zumindest, als die zum Teil verheerenden Reaktionen, die man im Netz so findet, einen vermuten lassen. HollyBlood ist schon ganz passable Zerstreuung. Auf die bescheuerte Idee, sich als Vampir auszugeben, um auf diese Weise ein Mädchen zu beeindrucken, muss man schließlich auch erst einmal kommen. Das reicht dann nicht, um eine wirkliche Empfehlung auszusprechen. Der Film scheint beim Netflix-Publikum auch kaum Beachtung zu finden. Aber es gibt doch deutlich schlimmere Möglichkeiten beim Durchschauen des gern mit Wegwerfware zugemüllten Sortiments des Streamingriesen.

Credits

OT: „HollyBlood“
Land: Spanien
Jahr: 2022
Regie: Jesús Font
Drehbuch: José María Pérez Quintero
Musik: Vanessa Garde
Kamera: Javier Salmones
Besetzung: Óscar Casas, Isa Montalbán, Jordi Sánchez, Carlos Suárez, Lara Boedo, Piero Méndez, Amparo Fernández

Trailer

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Fazit
Ein Schüler gibt sich erst als Mädchen und später als Vampir aus, um an eine Mitschülerin zu kommen? Bescheuert. Soll es aber auch sein: „HollyBlood“ ist eine nette Teenie-Liebeskomödie im Horrorumfeld, das besonders von dem spielfreudigen Ensemble lebt, selbst wenn das Drehbuch nicht das ambitionierteste ist.
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