Die Todesschwester Hermana Muerte Sister Death Netflix Streamen online
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Die Todesschwester

Die Todesschwester Hermana Muerte Sister Death Netflix Streamen online
„Die Todesschwester“ // Deutschland-Start: 27. Oktober 2023 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Der Bürgerkrieg Spaniens ist vorbei, die Menschen kehren nach und nach in die Normalität zurück. Für Narcisa (Aria Bedmar) bedeutet dies, dass sie in ein ehemaliges Kloster geht, das mittlerweile zu einer Mädchenschule umfunktioniert wurde und wo gerade eine Stelle frei wurde. Dort soll sie die Kinder unterrichten, während sie selbst darauf wartet, Nonne zu werden. Doch die Zeit in dem historischen Gebäude ist deutlich nervenaufreibender, als sie es sich im Vorfeld ausgemalt hatte. Von Anfang an hat sie ein komisches Gefühl, als sie die alten Gemäuer durchstreift. Sie hat eigenartige Träume, macht auch unerklärliche Beobachtungen. Je mehr sie diesen nachgeht, umso mehr muss sie erkennen, dass hinter den Mauern ein altes Geheimnis vergraben liegt …

Vorgeschichte eines Horror-Hits

Halloween ist fast da. Das bedeutet, noch schnell ein paar letzte Horrortitel zu veröffentlichen. So starteten im Kino der schwedische Freizeitpark-Alptraum Halloween Park sowie Five Nights At Freddy’s, die Adaption des gleichnamigen Kultspiels. Fürs Heimkino kam unter anderem Blood, in dem ein Junge ein unheimliches Verlangen nach Blut entwickelt. Und natürlich will auch Netflix auf den letzten Metern noch etwas herausbringen, um die Freunde und Freundinnen schrecklicher Geschichten vor die Bildschirme zu locken. Nachdem die letzten Wochen schon einiges rauskam, soll Die Todesschwester zum Finale noch einmal die Zuschauer und Zuschauerinnen das Fürchten lehren.

Zu diesem Zweck setzt man gleich in mehrfacher Hinsicht auf Bewährtes. So führt bei dem spanischen Film Paco Plaza Regie, der 2007 mit [REC] ein erfolgreiches Genrefranchise mitbegründete, das mehrere Nachfolger hatte. Auch Drehbuchautor Jorge Guerricaechevarría ist bestens etabliert. Beispielsweise hat er mehrfach mit Kult-Regisseur Alex De la Iglesia geschrieben und eine ganze Reihe von Thrillern verfasst, etwa Codewort: Kaiser. Hinzu kommt: Die Todesschwester ist selbst die Fortsetzung eines Hits. Genauer handelt es sich hier um die Vorgeschichte von Verónica – Spiel mit dem Teufel, das vor einigen Jahren auf mehreren Festivals lief und später als Stream viele Fans fand. Man muss den Film jedoch nicht kennen, um hier einsteigen zu können. Es geht „nur“ darum, mehr um die in dem obigen Werk bereits auftretende Nonne mit übernatürlichen Fähigkeiten als junge Frau kennenzulernen. Aus der Nebenfigur wird hier die Protagonistin.

Schön bebilderte Langeweile

Ob es das unbedingt gebraucht hätte, darüber kann man sich streiten. Umso mehr, da Guerricaechevarría letztendlich nicht wirklich viel Interessantes über die angehende Nonne zu sagen hat. Eine nennenswerte Persönlichkeit hat sie nicht vorzuweisen, sie wird mehr oder weniger nur durch ihre Fähigkeiten definiert. Und selbst diese kommen kaum zum Einsatz. Anfangs weckt Die Todesschwester diesen Eindruck zwar, ein Prolog zeigt Narcisa als Kind. Schon damals scheint sie durch ihre Begabung aufgefallen zu sein. Es wird aber relativ wenig daraus gemacht. Überhaupt geschieht in dem Horrorfilm erstaunlich wenig. Zwischendurch gibt es einen verstörenden Traum, zum Ende hin wird auch ein bisschen Gas gegeben. Die meiste Zeit über heißt es aber, darauf zu warten, dass der Film mal den Erwartungen entspricht, die man an das Genre haben darf.

Das Setting ist dabei stimmungsvoll. Zwar ist das Kloster nicht wirklich heruntergekommen, wie man es vielleicht erwarten sollte. Karg? Sicher. Aber irgendwie auch idyllisch und schön anzusehen. Allgemein ist die Optik das beste Argument, warum man sich den Film einmal anschauen könnte. Bei einem Horrorwerk ist das aber zu wenig. Wie schon bei The Nun II vor einigen Wochen ist bei Die Todesschwester gepflegte Langeweile angesagt, das Kloster reicht als atmosphärischer Schauplatz nicht aus, um von der Einfallslosigkeit abzulenken. Zu Letzterer gehört auch, mal wieder einen Bezug zum Spanischen Bürgerkrieg herstellen zu wollen. Grundsätzlich ist die Kombination aus Horror und Krieg zwar schon eine mit Potenzial. Wenn einem dazu aber nur solche Allgemeinplätze wie hier in den Sinn kommen, kann man sich das auch sparen.

Credits

OT: „Hermana Muerte“
IT: „Sister Death“
Land: Spanien
Jahr: 2023
Regie: Paco Plaza
Drehbuch: Jorge Guerricaechevarría
Musik: Birger Clausen
Kamera: Daniel Fernández Abelló
Besetzung: Aria Bedmar, Maru Valdivielso, Luisa Merelas, Almudena Amor, Chelo Vivares

Bilder

Trailer

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Die Todesschwester
fazit
Eine angehende Nonne muss feststellen, dass ein ehemaliges Kloster ein dunkles Geheimnis beherbergt: „Die Todesschwester“ setzt durchweg auf bekannte Elemente des Horrorgenres. Das ist dann alles schön bebildert, ansonsten aber weitgehend langweilig. Die Verbindung zu den Schrecken des Spanischen Bürgerkriegs ist ohne eigene Idee.
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