Das Programm Hinter den Kulissen der Disziplinierungsindustrie The Program: Cons, Cults, and Kidnapping Netflix Streamen online
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Das Programm: Hinter den Kulissen der Disziplinierungsindustrie

Das Programm Hinter den Kulissen der Disziplinierungsindustrie The Program: Cons, Cults, and Kidnapping Netflix Streamen online
„Das Programm: Hinter den Kulissen der Disziplinierungsindustrie“ // Deutschland-Start: 5. März 2024 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Fans von True Crime Dokus werden derzeit von Netflix mal wieder sehr reichhaltig bedient. Da gab es Die Geschichte der Indrani Mukerjea: Begrabene Wahrheit um einen Mordfall bei einer indischen Familie, der mit unfassbaren Wendungen verbunden ist. American Conspiracy: The Octopus Murders befasste sich mit dem dubiosen Tod eines Journalisten, der einer großen Verschwörung auf der Spur gewesen sein soll. Schockierend waren zudem Darf ich dir ein Geheimnis verraten? über einen perfiden Stalker und Du bist nicht allein: Kampf gegen das Wolfsrudel, das von einer Gruppenvergewaltigung erzählte. Wem das alles noch nicht reicht, der bekommt mit Das Programm: Hinter den Kulissen der Disziplinierungsindustrie ein weiteres Beispiel dafür, welche Abgründe in den Menschen lauern und wie es manchmal Jahre dauert, bis Verbrechen aufgedeckt werden.

Aus den Trümmern junger Seelen

Genauer erinnert sich in der dreiteiligen Serie Regisseurin Katherine Kubler daran, wie sie und andere auf die Academy at Ivy Ridge geschickt wurden. Dabei handelt es sich um eine Besserungsanstalt, die jungen Menschen wieder den richtigen Weg weisen soll. Das ist prinzipiell erst einmal nicht verwerflich. Man kann es Eltern, die mit ihren Kindern nicht klarkommen, nicht vorwerfen, wenn sie sich externe Hilfe suchen. Vor allem wenn sich das alles so professionell und seriös anhört wie hier, die Unterbringung auch eine ganze Stange Geld kostete. Nur dass es eben nicht so seriös war, wie es nach außen hin erschien. Je mehr sich die Frauen und Männer in Das Programm: Hinter den Kulissen der Disziplinierungsindustrie an ihre Erfahrungen in der Einrichtung erinnern, umso mehr darf man schockiert sein.

So hatte sich das Programm zwar schon das Ziel gesetzt, die anvertrauten Jugendlichen zu besseren Menschen zu machen. Sie sollten Disziplin lernen, Regeln beim täglichen Umgang miteinander. Wer diese befolgt, sammelt Punkte. Hat man genügend Punkte gesammelt, gilt das Programm als bestanden und darf wieder zurück nach Hause. Doch die Art und Weise, wie dieses Ziel erreicht werden sollte, waren mehr als fragwürdig. Das Programm: Hinter den Kulissen der Disziplinierungsindustrie erzählt von Erniedrigungen und großem Druck. Jede Form von Individualität wurde unterdrückt, die Menschen sollten zu reinen Jasagern umerzogen werden. An einer Stelle heißt es, dass die Schüler und Schülerinnen erst gebrochen werden sollten, um dann daraus andere zu bauen.

Wichtig, aber mit Mängeln

An solchen Stellen darf man sich natürlich immer fragen, wie so etwas passieren kann, ohne dass es die Außenwelt mitbekommt. Doch zu diesem Zweck hatte man sich eine ebenso einfache wie effektive Methode ausgedacht: Der Kontakt zu Eltern und anderen war mehr oder weniger verboten oder wurde streng überwacht. Wer sich nach außen beschwerte, musste mit Repressalien rechnen. Erst nach genügend Punkten und dem Erreichen der dazugehörigen Klassen durften die Jugendlichen kommunizieren. Zu dem Zeitpunkt hatten sie in Das Programm: Hinter den Kulissen der Disziplinierungsindustrie aber schon so viele Runden der Gehirnwäsche durchgemacht und waren so abgerichtet, dass sie nur noch taten, was ihnen gesagt wurde.

Das ist alles schockierend. Ebenso, dass die Geschichte auch Jahre später noch ungenügend aufgearbeitet wurde. Das liegt sicher mitunter daran, dass einigen der Verantwortlichen nicht klar ist, was sie angerichtet haben, wie bei einem Gespräch in der zweiten Folge deutlich wird. Allein deshalb schon ist Das Programm: Hinter den Kulissen der Disziplinierungsindustrie wichtig, als Aufklärung wie als Eigentherapie der Betroffenen. Es führt aber auch dazu, dass die Serie immer mal wieder etwas voyeuristisch ist. Hinzu kommt die Länge: Drei Folgen à jeweils einer Stunde hätte es nicht gebraucht, da sich die Doku oft im Kreis dreht und nur noch wenig Neues kommt.

Credits

OT: „The Program: Cons, Cults, and Kidnapping“
Land: USA
Jahr: 2024
Regie: Katherine Kubler
Musik: Gia Margaret
Kamera: Peter Castagnetti

Bilder

Trailer

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Das Programm: Hinter den Kulissen der Disziplinierungsindustrie
fazit
In „Das Programm: Hinter den Kulissen der Disziplinierungsindustrie“ erinnern sich mehrere Menschen an ihre Zeit in einer Besserungsanstalt. Dabei darf es einem immer wieder eiskalt den Rücken hinunterlaufen, wenn es um Gewalt und Gehirnwäsche geht. Es fällt der Serie allerdings schwer, über die ganze Zeit hinweg Neues zu erzählen, das ist letzten Endes zu lang.
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von 10