Vertraue niemandem Die Jagd nach dem Kryptokönig Trust No One: The Hunt for the Cryptoking Netflix
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Vertraue niemandem: Die Jagd nach dem Kryptokönig

Vertraue niemandem Die Jagd nach dem Kryptokönig Trust No One: The Hunt for the Cryptoking Netflix
„Vertraue niemandem: Die Jagd nach dem Kryptokönig“ // Deutschland-Start: 30. März 2022 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Anscheinend ist man bei Netflix auf den Geschmack gekommen, was das Thema Betrug angeht. Ob Der Puppenspieler: Auf der Jagd nach dem ultimativen Betrüger, Bad Vegan: Berühmt und betrogen oder Der schlimmste Mitbewohner aller Zeiten, in den letzten Wochen hat es eine ganze Reihe von True Crime Dokus gegeben, bei denen die Menschen um ihr Geld gebracht wurden. Insofern ist es nur folgerichtig, dass mit Vertraue niemandem: Die Jagd nach dem Kryptokönig nun auch ein Dokumentarfilm erscheint, der sich mit einem der größten Verluste der jüngeren Zeit befasst. Satte 250 Millionen US-Dollar sind es, die in dieser Geschichte spurlos verschwunden sind und die trotz umfassender Bemühung nicht wieder aufzutreiben waren.

Ein Geld, das keines ist

In dem Fall war das mit dem Finden aber auch ein klein wenig schwieriger, handelt es sich doch um rein virtuelles Geld. Genauer erzählt Regisseur Luke Sewell in Vertraue niemandem: Die Jagd nach dem Kryptokönig davon, wie der Kanadier Gerald Cotten Unmengen mit seiner Firma Quadriga Fintech Solutions einnahm, die er in Bitcoins investieren sollte. Doch dann starb er 2018 plötzlich. Und mit ihm waren die ganzen Summen verschwunden, weil niemand wusste, was er mit ihnen angestellt hat oder weil durch seinen Tod die Schlüssel fehlten, um wieder an die virtuellen Konten heranzukommen. Das sorgte seinerzeit – je nachdem, wen man befragte – für Entsetzen, Faszination oder auch Gehässigkeit. Die Goldgräberstimmung, angefeuert von den üblichen Versprechungen müheloser Gewinnchancen, erlitt einen kräftigen Dämpfer.

Vertraue niemandem: Die Jagd nach dem Kryptokönig macht sich aber weder über das Thema noch die Leute lustig, die diesen Versprechen gutgläubig folgten. Genauer hält sich der Film ziemlich mit seinen Aussagen über Bitcoins und Kryptowährungen zurück. Wer sich von der Dokumentation erhofft, mehr über das Prinzip als solches zu erfahren, der wird enttäuscht. Sewell interessiert sich nur für den spezifischen Fall. Dafür verrät er einiges über die Vorgeschichte, über Cotten und darüber, wie er so war. Anders als die Männer in den oben genannten Dokus, die als manipulative und bedrohliche Menschen beschrieben wurden, da hat man bei dem Kanadier das Gefühl, er sei einfach nur ein harmloser Tech-Nerd.

Das kann nicht sein!

Aber täuschte dieser Eindruck am Ende? Wie der Titel Vertraue niemandem: Die Jagd nach dem Kryptokönig schon verrät, war die Skepsis seinerzeit groß, dass es mit rechten Dingen vor sich gegangen ist. Wenn ein Mensch, der 250 Millionen US-Dollar anderer Leute an sich genommen hat, plötzlich tot sein soll – ein junger Mensch, wohlgemerkt –, dann darf man schon einmal vermuten, dass es sich um einen Betrug handelt. Ob nun gerechtfertigt oder nicht, es schlossen sich seinerzeit zahlreiche Investoren zusammen, um der Sache auf den Grund zu gehen. Virtuell natürlich. Das erinnert an Don’t F**k with Cats – Die Jagd nach einem Internet-Killer, wo sich ebenfalls Leute an die Arbeit machten, ein Verbrechen aufzuklären. Der Unterschied: Bei dem Bitcoin-Verlust wusste man gar nicht, ob es sich um ein Verbrechen handelt oder nicht. Ob an den Verschwörungstheorien etwas dran ist.

Für ein Publikum, das von solchen True Crime Dokus erwartet, dass sie die präsentierten Rätsel auch lösen, ist das eher nichts. Interessant ist das Thema aber durchaus. Sewell gab sich zudem Mühe, seinen Film optisch ein wenig abwechslungsreicher zu gestalten mit der einen oder anderen Spielerei und Bildern von Chat-Verläufen. Ganz täuscht das aber nicht darüber hinweg, dass Vertraue niemandem: Die Jagd nach dem Kryptokönig im Grunde eine dieser Dokumentationen ist, die hauptsächlich aus Interviews bestehen. Aus gutem Grund: Wo nichts Physisches ist, gestaltet sich das mit handelnden Szenen etwas schwierig. Da die Laufzeit mit anderthalb Stunden relativ kurz ist, stört das aber auch nicht weiter.

Credits

OT: „Trust No One: The Hunt for the Cryptoking“
Land: UK
Jahr: 2022
Regie: Luke Sewell
Musik: David Schweitzer
Kamera: Tim Cragg

Bilder

Trailer

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Fazit
„Vertraue niemandem: Die Jagd nach dem Kryptokönig“ erzählt, wie ein Mann 250 Millionen US-Dollar für Bitcoins bekam, dann aber starb und damit alles Geld verschwunden ist. Das ist als Thema interessant, die anschließenden Verschwörungstheorien haben zudem Unterhaltungswert. Man sollte jedoch nicht erwarten, dass die Rätsel auch gelöst werden.
Leserwertung35 Bewertungen
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