Alexander der Große: Wie er ein Gott wurde Netflix Streamen online
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Alexander der Große: Wie er ein Gott wurde

Alexander der Große: Wie er ein Gott wurde Netflix Streamen online
„Alexander der Große: Wie er ein Gott wurde“ // Deutschland-Start: 31. Januar 2024 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Sie sind inzwischen eine feste Tradition auf Netflix: Dokus, die die sich irgendwelche historischen Persönlichkeiten und Ereignisse aussuchen und diese mit nachgestellten Szenen veranschaulichen wollen. Das kann mal große Kontroversen verursachen, so geschehen bei Queen Cleopatra, das wagte, die ägyptische Königin mit dunkler Haut zu zeigen. Insgesamt erfreuen sich solche Produktionen aber größerer Beliebtheit, auch weil sie eine große Bandbreite abdecken. So sind in den letzten Jahren Titel wie Der Aufstieg von Weltreichen: Das osmanische Reich, Das verlorene Piratenreich oder Zeitalter der Samurai: Kampf um Japan erschienen. Nun kommt ein weiterer Titel heraus, der auf einen solchen Mix setzt: Alexander der Große: Wie er ein Gott wurde.

Zwischen Doku und Seifenoper

Ein bisschen versucht man natürlich schon, sich als „richtige“ Dokumentation zu verkaufen. Beispielsweise gibt es Interviews mit Experten und Expertinnen, die verschiedene Bereiche aus dem Leben des makedonischen Heerführers und Königs beleuchten. Außerdem dürfen wir von realen Ausgrabungen erfahren, bei denen die Teilnehmenden hoffen, noch Neues über den legendären Herrscher zu lernen. Der Hauptteil von Alexander der Große: Wie er ein Gott wurde besteht aber aus den besagten nachgestellten Szenen. Im Mittelpunkt steht dabei natürlich Buck Braithwaite in der Rolle des Titelhelden, der hier zu einem blonden, extrem attraktiven Model wird, mit dem das weibliche Publikum angezogen werden soll. Oder auch ein homosexuelles, da Alexander hier immer wieder mit mehr oder weniger deutlichen Liebhabern gezeigt wird.

Auf die Geschichte hat das zwar wenig Einfluss, für seine politischen Pläne war es unerheblich, mit wem er ins Bett ging. Aber es passt doch zu einer Serie, die gnadenlos dramatisiert und aufbauscht. Die britische Produktion spart zwar nicht an Informationen, seien sie biografischer oder historischer Natur. In erster Linie will sie aber unterhalten und liefert eine Art Mischung aus Seifenoper und Kriegsführung. Wer eine nüchterne Geschichtsstunde möchte, bei der die Wissensvermittlung im Vordergrund steht, der ist daher bei Alexander der Große: Wie er ein Gott wurde verkehrt. Schon der theatralische Titel kündigt an, dass man hier andere Prioritäten gesetzt hat und weniger an einem wissenschaftlich ausgerichteten Publikum interessiert ist. Da wird dann auch gern mal spekuliert und als Wahrheit dargestellt, an anderen Stellen wurde gekürzt. Die Grenzen zwischen Fakt und Fiktion sind da durchlässig.

Die Sehnsucht nach Größe

Das heißt nicht, dass man hier nichts lernen kann. Wer noch gar nicht über Alexander weiß, kann einiges über seinen Lebenslauf erfahren. Und natürlich auch über sein militärisches Bestreben, am liebsten die ganze Welt zu erobern. Die sechsteilige Serie legt dabei einen großen Wert auf König Dareios III., der über Persien herrschte und in Alexander der Große: Wie er ein Gott wurde als Gegenspieler präsentiert wird. Auch dabei gibt es viel Drama und Pathos, das Publikum soll überwältigt sein von einem Menschen, der alle anderen überragte, und von einer Geschichte, die größer war als das Leben selbst. Oder so ähnlich. Da darf man dann schon mal ein wenig mit den Augen rollen, wenn es wieder ganz besonders hochtrabend wird.

Andere werden sicherlich damit Spaß haben, nicht ohne Grund werden immer wieder Titel nach dieser Machart produziert. Aber auch Fans werden bemerken, dass die Serie nicht annähernd das Budget hatte, das es gebraucht hätte, um die Antike wiederaufleben zu lassen. Klar, man darf von einer solchen No-Name-Doku nicht erwarten, dass ein ähnlicher Aufwand betrieben wird wie in Napoleon, wo wirklich keine Kosten gescheut wurden, um die Vision wahr werden zu lassen. Das wäre unfair. Und doch tut man sich eben schwer, Bilder zu entwerfen, die den parallelen Beschreibungen gerecht werden. Alexander der Große: Wie er ein Gott wurde ist dann letztendlich doch nur ein Kompromiss, bei dem das mit der Balance nicht immer ganz funktioniert.

Credits

OT: „Alexander: The Making of a God“
Land: UK
Jahr: 2024
Regie: Hugh Ballantyne, Stuart Elliott, Mike Slee
Drehbuch: Christopher Bell, Jane McLean Guerra
Musik: Taran Mitchell
Kamera: Christopher Titus King
Besetzung: Buck Braithwaite, Mido Hamada, Dino Kelly, Nada El Belkasmi, Alain Ali Washnevsky, Will Stevens, Agni Scott, Steven Hartley, Jadran Malkovich

Bilder

Trailer

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Alexander der Große: Wie er ein Gott wurde
fazit
„Alexander der Große: Wie er ein Gott wurde“ rekonstruiert als Mischung aus Doku und fiktionalisierten gespielten Szenen das Leben des großen makedonischen Heerführers. Wem es in erster Linie auf nackte, nüchterne Fakten ankommt, ist hier verkehrt. Die Serie sucht lieber das große Drama. Das wird manchen gefallen, andere werden mit den Augen rollen, zumal das Budget für vieles nicht gereicht hat.
Leserwertung8 Bewertungen
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von 10