Eine Kopenhagener Liebesgeschichte Sult Netflix Streamen online
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Eine Kopenhagener Liebesgeschichte

Eine Kopenhagener Liebesgeschichte Sult Netflix Streamen online
„Eine Kopenhagener Liebesgeschichte“ // Deutschland-Start: 26. Februar 2025 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Es läuft gut im Leben von Mia (Rosalinde Mynster). So ist sie als Autorin gefragt, hat mit Emil (Joachim Fjelstrup) die große Liebe gefunden. Nur eines fehlt ihr noch zum Glück: Kinder. Für sie steht es völlig außer Frage, nicht Mutter zu werden. Emil ist dafür auch zu haben. Zwar hat er bereits zwei aus einer früheren Beziehung, kann sich aber auch vorstellen, ein drittes Mal Vater zu werden. Doch so sehr die beiden sich bemühen, Mia wird und wird nicht schwanger. Aber woran könnte das liegen? Und was können sie tun, damit es doch noch klappt? Als die herkömmlichen Versuche zu nichts führen, beschließen die zwei daher, sich ärztliche Hilfe zu suchen – was zunehmend zu einer Belastung für die Beziehung wird …

Kinder als Lebensziel

Der Februar war bei Netflix ziemlich emotional, eine ganze Reihe von Filmen handelten von komplizierten Beziehungen, seien sie innerhalb einer Familie oder amourös. Da war beispielsweise Ewige Liebe, bei dem die geplante Hochzeit eines Paars aus dem Ruder läuft und zu einer Prüfung wird. Bei La Dolce Villa suchen ein Vater und seine Tochter nach dem Tod der Mutter nach einem Neustart. Und dann war da Anfang des Monats noch Irgendwie schwanger über eine Frau, die in eine tiefe Krise rutscht und vorgibt schwanger zu sein. Insofern schließt sich ein wenig der Kreis, wenn kurz vor Monatsende mit der dänischen Produktion Eine Kopenhagener Liebesgeschichte ein weiterer Film beim Streamingdienst ins Programm aufgenommen wird, der sich mit der Sehnsucht einer Frau befasst, schwanger zu werden – und der Unzufriedenheit, weil daraus nichts wird.

Während der US-Film aber auf Humor setzte, da ist hier Drama angesagt. Zunächst ist noch die Welt in Ordnung: Die beiden Hauptfiguren sind verliebt, planen eine gemeinsame Zukunft. Da Emil schon zwei Kinder hat, scheinen auch biologisch alle Voraussetzungen da zu sein. Und doch klappt es nicht. Die Rückschläge häufen sich, trotz bester Absichten wird Mia einfach nicht schwanger, der Frust wächst. Das ist dann auch das eigentliche Thema von Eine Kopenhagener Liebesgeschichte. Die Adaption eines Romans von Tine Høeg stellt die Frage: Was macht es mit einem Paar, wenn der Kinderwunsch ausbleibt? Natürlich ist sie nicht die erste, die sich mit diesem Thema befasst. Tatsächlich hat es in den letzten Jahren reihenweise Filme und Serien gegeben, die ähnliche Geschichten erzählen. Immer geht es darum, dass das mit dem Kinderkriegen nicht funktioniert und die Beziehung dadurch in Mitleidenschaft gezogen wird.

Anstrengend und fragwürdig

Das Thema ist also wichtig, eines, das viele Menschen beschäftigt und entsprechend für Identifikationsfläche sorgen kann. Die Kehrseite ist, dass das eben schon mehrfach erzählt wurde, was es für jeden neuen Beitrag schwierig macht, sich hervorzutun. Tatsächlich haben Ditte Hansen und Louise Mieritz, die gemeinsam Regie geführt und das Drehbuch geschrieben haben, ihre Schwierigkeit damit, ihrer Version dieses Szenarios einen eigenen Stempel zu geben. Da ist praktisch keine Szene dabei, die man nicht schon mehrfach gesehen hat. Und wenn Eine Kopenhagener Liebesgeschichte hervorsticht, dann auf eine negative Weise. So ist Mia eine furchtbar anstrengende und narzisstische Person, die einen schrecklichen Tunnelblick entwickelt und unentwegt andere von sich stößt.

Die Folge: Man weiß hier gar nicht so genau, warum man sich das eigentlich anschauen sollte. Auch wenn man sicherlich Verständnis für ihre Lage hat und das alles gute gespielt ist, Mia ist so unsympathisch, dass es zu einer Herausforderung wird, ihr bis zum Schluss zu folgen. Der Film versucht zwar, sie im weiteren Verlauf etwas vielschichtiger zu gestalten. Das Ergebnis enttäuscht jedoch, die Erklärung ist schon sehr dürftig. Außerdem enttäuscht der Film mit seinem Ende. Anstatt sich damit auseinanderzusetzen, wie ein Leben vielleicht auch ohne erfüllten Kinderwunsch gut sein kann, versteift sich Eine Kopenhagener Liebesgeschichte darauf, dass nur ein Familienleben das wahre Leben ist – womit einem Publikum, bei dem es tatsächlich nicht klappt, ein Bärendienst erwiesen wird. Für einen Film, der so gefühlvoll sein will, zeigt er einen bedenklichen Mangel an Einfühlungsvermögen.

Credits

OT: „Sult“
Land: Dänemark
Jahr: 2025
Regie: Ditte Hansen, Louise Mieritz
Drehbuch: Ditte Hansen, Louise Mieritz
Vorlage: Tine Høeg
Musik: Jomi Massage
Kamera: Mia Mai Dengsø Graabæk
Besetzung: Rosalinde Mynster, Joachim Fjelstrup, Sara Fanta Traore, Magnus Millang, Mille Lehfeldt, Magnus Haugaard, Bjørka Fagan, David Dam Jexen, Youssef Wayne Hvidtfeldt

Bilder

Trailer

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Eine Kopenhagener Liebesgeschichte
fazit
„Eine Kopenhagener Liebesgeschichte“ erzählt von einem Paar, das an einem unerfüllten Kinderwunsch zu zerbrechen droht. Das Thema bietet viel Identifikationsfläche. Die Romanadaption verpasst es jedoch, sich von den vielen anderen ähnlich gelagerten Filmen und Serien abzuheben. Die nervige, selbstsüchtige Hauptfigur macht das Drama zudem anstrengend.
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