Geek Girl Netflix Streamen online
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Geek Girl – Staffel 1

Geek Girl Netflix Streamen online
„Geek Girl – Staffel 1“ // Deutschland-Start: 30. Mai 2024 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Als Harriet Manners (Emily Carey) zusammen mit ihrer Klasse zur London Fashion Week fährt, muss sie nicht lang auf Spott warten. Schließlich ist sie eine Außenseiterin, die überall fehl am Platz wirkt und deshalb regelmäßig zur Zielscheibe von Mobbing wird. Was soll so jemand in der Welt der Mode? Dass es noch auf dem Weg dorthin zu einem modischen Unfall kommt, bei dem sie und ihre beste Freundin Natalie Grey (Rochelle Harrington) in Mitleidenschaft gezogen werden, macht die Sache nicht eben besser. Umso größer ist die Überraschung, als ausgerechnet die unscheinbare, sozial eher unbegabte Jugendliche von einer Agentur entdeckt wird und nun als Model arbeiten soll …

Sympathisch

Geschichten über Jugendliche gehen bei Netflix immer. Gerade erst kam das schwedische Drama Ein Teil von dir heraus, bei dem eine Teenagerin, die immer im Schatten ihrer älteren Schwester stand, zu sich selbst finden muss. Auch im Anime My Oni Girl ging es um Selbstfindung, dieses Mal anhand eines Schülers, der sich mit einem Teufelsmädchen anfreundet. Nun kommt mit der Serie Geek Girl eine weitere Produktion des Streamingdiensts heraus, bei dem es um eine Hauptfigur im Teenageralter geht, die noch damit beschäftigt ist, einen Platz für sich in der Welt zu finden. Das sorgt dann für viel Identifikationsfläche bei der Zielgruppe, die hier ein positives Beispiel dafür erhält, wie das aussehen könnte.

Während bei den beiden obigen Beispielen die Hauptfigur jedoch recht gewöhnlich ist, da wird Harriet als besonderer Mensch eingeführt. Tatsächlich ist Autorin Holly Smale, auf deren Romanreihe Harriet – versehentlich berühmt die Serie basiert, Autistin. Sie legte ihre Protagonistin dann ebenfalls so an. Für die Besetzung verpflichtete man Emily Carey (The Lost Girls), auch sie ist autistisch. Das ist alles ganz sympathisch und setzt die Bemühungen von Netflix fort, neurodivergente Menschen stärker zu repräsentieren. Dankenswerterweise verzichtete man bei Geek Girl darauf, die üblichen Klischees um Autisten zu verwenden. Zwar wird die Protagonistin schon als intelligent beschrieben. Sie ist aber kein zweiter Rain Man, kein Genie mit großer Inselbegabung, das schon daran scheitert, ein neues Essen auszuprobieren. Harriet ist etwas verschroben, führt Selbstgespräche – aber nicht so sehr, dass sie zur Karikatur verkommen würde.

Nett, aber wenig bemerkenswert

Bei anderen Figuren sieht es da schon anders aus. Tatsächlich spart die Serien nicht gerade an Stereotypen und Klischees. In anderer Hinsicht macht Geek Girl hingegen zu viel. Nein, glaubwürdig ist es nicht, wenn die Außenseiterin auf einmal zum Model wird. Das soll es aber auch gar nicht sein. Stattdessen ist die britische Produktion reines Wohlfühlfutter, das man sich gönnen kann, wenn der Tag mal wieder besonders grau ist. Das Ergebnis ist dem ebenfalls ungenierten Großstadtmärchen Emily in Paris nicht unähnlich, aber nicht annähernd so nervig. Das hier plätschert eher etwas vor sich hin, tut niemandem weh, wenn die Protagonistin nach oben stolpert und dabei zur Überraschung aller zu einem schönen Schwan wird.

Dass die seit 2013 veröffentlichen Romane erfolgreich waren, ist nicht schwer zu verstehen. Auch wenn sie sich zur Andersartigkeit bekennen und das Publikum dazu aufmuntern, zu sich selbst zu stehen, werden größtenteils nur bewährte, glatt geschliffene Elemente verwendet. Das Modesetting ist dabei ganz nett, wird aber auch mehr als hübsche Kulisse genutzt. Eine wirkliche Auseinandersetzung mit dem Thema findet nicht statt. Das muss einen nicht stören. Wer einfach nur mitansehen will, wie jemand aufblüht und über sich hinauswächst, findet mit Geek Girl einen kompetenten, teilweise charmanten, letztendlich aber nur wenig erinnerungswürdigen Beitrag innerhalb des stetig wachsenden Jugendangebots von Netflix.

Credits

OT: „Geek Girl“
Land: UK, Kanada
Jahr: 2024
Regie: Declan O’Dwyer
Drehbuch: Sarah Morgan, Jessica Ruston, Holly Smale, Sameera Steward
Vorlage: Holly Smale
Musik: Nikhil Seetharam
Kamera: Tim Palmer
Besetzung: Emily Carey, Emmanuel Imani, Liam Woodrum, Tim Downie, Jemima Rooper, James Murray, Sarah Parish, Rochelle Harrington

Bilder

Trailer

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Geek Girl – Staffel 1
fazit
„Geek Girl“ ist im Grunde sympathisch, wenn eine Autistin von der Modewelt entdeckt wird. Man darf jedoch weder Realismus noch Tiefgang erwarten. Die Adaption einer erfolgreichen Romanreihe ist nicht mehr als Wohlfühlfutter, das man an grauen Tagen zur Aufheiterung konsumiert.
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von 10