My Oni Girl Suki demo kirai na amanojaku Netflix Streamen online
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My Oni Girl Suki demo kirai na amanojaku Netflix Streamen online
„My Oni Girl“ // Deutschland-Start: 24. Mai 2024 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Hiiragi ist es gewohnt anderen zu helfen – selbst dann, wenn er selbst nicht wirklich etwas dafür zurückbekommt. Als er auf dem Nachhauseweg zufällig beobachtet, wie Tsumugi vergeblich ein Busticket sucht, bietet er deshalb auch sofort seine Hilfe an. Zunächst will sie davon nichts wissen, stößt ihn brüsk zurück. Als sie eine seltsame Beobachtung bei ihm macht, beschließt sie aber, ihn doch noch für ihre Zwecke einzuspannen. Denn Tsumugi ist keine reguläre Teenagerin, sondern eine Oni, ein teufelartiges Wesen, selbst wenn das zunächst niemand wissen soll. Und sie kann Hilfe gut gebrauchen, ist sie doch auf der Suche nach ihrer verschwundenen Mutter …

Fantasyanime mit großen Vorbildern

Seit einiger Zeit schon ist Netflix sehr darauf aus, die lukrative Zielgruppe der Animefans anzusprechen. Da kommen praktisch jeden Monat neue Serien heraus, in den verschiedensten Genres. Zuletzt gab es da beispielsweise T・P Bon und Garouden: Wie hungrige Wölfe. Bei Filmen ist hingegen eher selten etwas zu holen, da kommt nur alle paar Monate mal wieder etwas heraus, was ein bisschen schade ist. Jetzt ist es mal wieder so weit, mit My Oni Girl wird für Nachschub gesorgt. Das ist prinzipiell eine gute Nachricht, zumal es sich hier auch um eine Originalgeschichte handelt und nicht einen der vielen Franchiseteile.

Wobei man das „Original“ schon in Anführungsstriche setzen müsste. So richtig originell ist die Geschichte nämlich nicht. Dass eine menschliche Hauptfigur durch einen Zufall in einer magischen Welt landet, ist in Animes nun wirklich keine Seltenheit. Das sogenannte Isekai-Segment ist nun wirklich nicht unterversorgt, gerade bei den Serien finden sich unzählige Beispiele. Aber auch bei den Filmen findet man genügend Titel, allen voran die von Studio Ghibli. Chihiros Reise ins Zauberland ist da so etwas wie die Blaupause. Tatsächlich hat Tomotaka Shibayama, Regisseur und Co-Autor von My Oni Girl, an diesem Film auch mitgearbeitet, wenngleich nur in einer kleinen Funktion. Dennoch hat man immer wieder den Eindruck, dass sich der Filmemacher von dem berühmtesten Animestudio überhaupt hat inspirieren lassen.

Schön, aber generisch

Das muss natürlich nicht verkehrt sein. Wenn man schon klaut, dann gern bei den besten. Und es gibt auch viele gute Szenen, für die sich der Film lohnt. Beispielsweise ist es ganz schön, wie die beiden Hauptfiguren sich näherkommen und sich dadurch auch Halt geben. So ist Hiiragi ein Außenseiter, selbst in der Familie fühlt er sich wegen seines dominanten Vaters nicht ganz zu Hause. Tsumugi wiederum sehnt sich nach einer Familie: Nur weil jemand teuflischer Abstammung ist, bedeutet das nicht, dass man kein normales Leben will. My Oni Girl bietet da dann auch genügend Identifikationsfläche für ein jugendliches Publikum, das mit der Familie hadert oder sich danach sehnt, irgendwo wirklich zu Hause zu sein. Shibayama hat in der Hinsicht schon auch Coming-of-Age-Momente eingebaut, wenn es darum geht, einen Platz für sich in dieser Welt zu finden.

Der Abenteueraspekt kann da nicht wirklich mithalten. Eigentlich ist der Wechsel in die Fantasiewelt ein Freischein, alles Mögliche zu gestalten und zu kreieren. Der Anime zeigt sich da aber genügsam, sowohl inhaltlich wie visuell. Das ist zwar alles hübsch anzusehen, Studio Colorido (Drifting Home, Penguin Highway) hat prinzipiell gute Arbeit geliefert. Nur ist da wenig dabei, woran man sich im Anschluss noch unbedingt erinnern müsste. Vieles ist recht generisch geworden. Das muss einen nicht stören. Man kann sich My Oni Girl gut anschauen und dabei ein bisschen wohlfühlen, mitfiebern und mitlachen. Das nächste Mal darf aber gern mehr investiert und mehr Mut zur Eigenständigkeit demonstriert werden. So schön es ist, dass der Film bei Netflix ein Zuhause gefunden hat, da wäre mehr drin gewesen.

Credits

OT: „Suki demo kirai na amanojaku“
Land: Japan
Jahr: 2024
Regie: Tomotaka Shibayama
Drehbuch: Tomotaka Shibayama, Yuko Kakihara
Musik: Mina Kubota
Animation: Studio Colorido, Twin Engine

Bilder

Trailer

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My Oni Girl
fazit
„My Oni Girl“ ist ein insgesamt schön anzusehender Anime über einen jugendlichen Außenseiter, der einem Teufelsmädchen hilft, die verschwundene Mutter wiederzufinden. Allerdings hätte der Film mehr Eigenständigkeit gebraucht, inhaltlich wie visuell. Es bleibt von dem Fantasyabenteuer nicht wirklich viel zurück.
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