Boy Swallows Universe Netflix Streamen online
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Boy Swallows Universe

Boy Swallows Universe Netflix Streamen online
„Boy Swallows Universe“ // Deutschland-Start: 11. Januar 2024 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Einfach ist das Leben von Eli Bell (Felix Cameron), der in den 1980er-Jahren in einem Vorort von Brisbane aufwächst, nicht gerade. Sein älterer Bruder Gus (Lee Tiger Halley) spricht seit Jahren nicht mehr. Seine Mutter Frankie (Phoebe Tonkin) hat durch ihren zweiten Mann Lyle (Travis Fimmel), der Heroin verkauft, selbst Drogenprobleme. Zu ihrem leiblichen, alkoholkranken Vater Robert (Simon Baker) haben sie seit Längerem keinen Kontakt mehr. Außerdem wird er ständig von anderen Kindern gemobbt und findet keinen Weg, sich dagegen zu wehren. Und doch ist all das harmlos im Vergleich zu dem, was auf ihn zukommt, denn Lyle hat sich bei seinen Geschäften auf die falschen Leute eingelassen. Und das wird nicht nur für ihn selbst gravierende Folgen haben …

Roman-Adaption zwischen mehreren Genres

Diese Woche zeigt Netflix mal wieder seine ganze Bandbreite. So starteten gleichzeitig gleich vier neue Serien, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Da ist der bildgewaltige Thriller Forst über die Jagd auf einen Serienmörder. Das Musikdrama Champion erzählt von einem Rapper, der nach dem Gefängnisaufenthalt ein Comeback versucht. Aus Indien kommt die Krimikomödie Killer Soup über kulinarische Träume uns lästige Morde. Die vielleicht wildeste der vier Serien ist jedoch Boy Swallows Universe, bei dem sich gar nicht so leicht sagen lässt, was sie ist. Was zunächst wie ein Sozial- bzw. Milieudrama wirkt, ist später stärker im Krimigenre zu Hause. Und dann wären da noch leichte Fantasyelemente, bei denen bis zum Schluss nicht verraten wird, was es damit auf sich hat.

Grundlage dieser Mischung ist dabei der 2018 veröffentlichte Roman Der Junge, der das Universum verschlang. Der australische Autor Trent Dalton gab damit sein Debüt und landete damit auf Anhieb einen Hit. Das Buch verkaufte sich weltweit gut, wurde 2021 als Bühnenstück umgesetzt. Nun also auch eine Serie. In sieben Episoden folgen wir darin Eli, sehen, wie er von einem Jungen zu einem Jugendlichen heranwächst. Einfach ist das nicht, besteht sein Umfeld aus Kriminellen und Leuten, die irgendwelche Probleme und Psychosen mit sich herumschleppen. Und doch verzichtet Boy Swallows Universe darauf, diese Figuren zu sehr zu verurteilen. Es gibt zwar auch reine Schurken, darunter den Unternehmer Tytus Broz (Anthony LaPaglia), der im Geheimen die Strippen zieht. Die meisten sind jedoch eher ambivalent, können je nach Situation gut oder schlecht sein.

Zwischen Alltag und Magie

Auf diese Weise demonstriert auch die Serie selbst unterschiedliche Seiten. Mal ist das hier ganz düster, dann wieder warmherzig. Zwischendurch wird es auch spannend, wenn sich der Weg des Protagonisten immer wieder mit denen diverser Krimineller kreuzt. Dass die nicht mit sich spaßen lassen, wird früh klar. Gewalt ist ein ständiger Begleiter, es wird auch nicht jede Figur das Ende lebend erreichen. Das wird dann schon mal etwas übertriebener. Zum Ende hin wird es sogar vollends bizarr. Aber irgendwie passt das ganz gut zu Boy Swallows Universe. Schließlich finden sich regelmäßig Beispiele für einen magischen Realismus darin, ob es nun Visionen sind oder Nachrichten, die in die Luft geschrieben werden. Und dann wären da noch Szenen, bei denen sich manche vielleicht an The Black Phone – Sprich nie mit Fremden erinnert fühlen.

Diese Wechsel sind schon etwas verwirrend, man wird da nicht ganz schlau draus. Wen das nicht schreckt, sollte aber mal ein Auge auf die australische Produktion werfen. Boy Swallows Universe ist recht kurzweilig und hat immer mal wieder Szenen, die in Erinnerung bleiben. Ob es ein Wiedersehen mit der Mutter ist oder ein Kampf gegen einen neuen Freund, das ist schon sehenswert. Die Serie ist zudem gut besetzt. Das gilt für die bekannteren Schauspieler, die sich bei den Nebenrollen tummeln, ebenso wie die Nachwuchstalente. Hinzu kommt die nostalgisch stimmende 80er-Jahre-Atmosphäre, sowohl bei der Einrichtung wie der Musik. Nicht ohne Grund findet die Romanadaption gerade große Resonanz: Hier darf man gleichzeitig träumen und mitfiebern.

Credits

OT: „Boy Swallows Universe“
Land: Australien
Jahr: 2024
Regie: Bharat Nalluri, Jocelyn Moorhouse, Kim Mordaunt
Drehbuch: John Collee
Vorlage: Trent Dalton
Musik: Johnny Klimek, Gabriel Mounsey
Kamera: Shelly Farthing-Dawe
Besetzung: Felix Cameron, Zac Burgess, Lee Tiger Halley, Phoebe Tonkin, Travis Fimmel, Simon Baker, Bryan Brown, Anthony LaPaglia, Sophie Wilde, Christopher James Baker, Toby Schmit

Bilder

Trailer

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Boy Swallows Universe
fazit
„Boy Swallows Universe“ schwankt etwas eigenwillig zwischen Milieuporträt, Familiendrama und Krimi, baut zusätzlich noch kleinere Fantasy-Elemente ein. Das ist gewöhnungsbedürftig, aber sehenswert. Die Romanadaption hat immer wieder starke Szenen, die in Erinnerung bleiben, und zudem ein gutes Ensemble.
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