The Greatest Night in Pop Netflix Streamen online
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The Greatest Night in Pop

The Greatest Night in Pop Netflix Streamen online
„The Greatest Night in Pop“ // Deutschland-Start: 29. Januar 2024 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Dass sich Prominente irgendwie für eine gute Sache einsetzen, das kommt natürlich immer mal wieder vor. Ob dies nun aus Altruismus geschieht oder eine reine PR-Maßnahme ist, darüber kann man sich im Einzelfall streiten. Solange am Ende aber wirklich etwas bewirkt und geholfen wird, ist allen Seiten geholfen. Bei We Are the World war das sicherlich der Fall. Das von zahlreichen Stars eingesungene Lied schaffte es 1985 weltweit an die Spitze der Charts, gehört noch immer zu den zehn meistverkauften Singles aller Zeiten. Mehr als 60 Millionen Dollar konnten dadurch für Notleidende in Afrika gespendet werden. Dabei war USA für Africa, so der Name der mehrere Dutzend Sänger und Sängerinnen umfassenden Gruppe, nicht das erste solcher Charity-Projekte. Tatsächlich war nur wenige Monate zuvor Do They Know It’s Christmas? aufgenommen worden, von einer britischen Supergroup. Es brauchte also noch ein US-Pendant, initiiert von Harry Belafonte.

Rückblick auf ein etwas anderes Musik-Event

Die Netflix-Doku The Greatest Night in Pop blickt auf das Lied zurück und rekonstruiert dessen Entstehung von der ersten Idee bis zur fertigen Aufnahme. Im Rückblick war das Projekt eigentlich völliger Wahnsinn. Wie brachte man einige der bekanntesten damaligen Musikstars zusammen? Geradezu absurd liest sich die Besetzungsliste, die so unterschiedliche Leute wie Michael Jackson, Paul Simon, Tina Turner, Billy Joel und Bob Dylan enthält. Der Kniff: Man nutzte die American Music Awards, eine in den USA sehr wichtige Preisverleihung, um die ohnehin Anwesenden Leute anschließend ins Studio zu zerren und gemeinsam ein Lied aufzunehmen. Das war zwar praktisch, brachte aber einen enormen Zeitdruck mit sich. Nicht nur, dass das Lied bis dahin geschrieben sein musste. Es gab auch nur diesen einen Abend – genauer die anschließende Nacht –, um alles in den Kasten zu kriegen.

Mit vielen Stolpersteinen das verbunden ist, verrät die chronologisch abgearbeitete Dokumentation. Zu dem Zweck gibt es Aufnahmen aus dem Studio, wo auch das dazugehörige Musikvideo entstanden ist. Der Anblick ist schon ein wenig surreal, all diese Größen auf einem Haufen zu sehen und wie sie dabei mal partnerschaftlich agieren, mal in Konkurrenz zueinander stehen. Schließlich durften nicht alle davon ein eigenes Solo singen. Außerdem wollte natürlich jeder eine gute Figur abgeben vor so vielen Stars. Dabei führt The Greatest Night in Pop vor Augen – oder besser vor Ohren –, wie unterschiedlich diese Stimmen sind. Dabei zusehen zu können, wie Take für Take versucht wird, diesen wilden Haufen wirklich zu einer Einheit zu formen, das ist schon spannend. Vor allem die Leistung von Produzent Quincy Jones wird dabei betont.

Anekdoten der Stars

Hinzu kommt, dass einige dieser Helden und Heldinnen für neue Interviews gewonnen werden konnten. Natürlich fehlen viele der großen Leute, allein schon weil in den vergangenen vier Jahrzehnten einige gestorben sind. Andere haben sich so sehr zurückgezogen, dass sie wohl auch nicht mehr vor Kameras treten wollen. Immerhin, mit Lionel Richie darf einer der beiden Komponisten – der andere war Michael Jackson selbst – von diesem Event berichten. Aber auch die Musikikonen Bruce Springsteen, Cyndi Lauper und Dionne Warwick sind dabei und erzählen Regisseur Bao Nguyen (Die Bruce Lee Story – „Be Water!“) in The Greatest Night in Pop ihre Geschichten.

Schön ist dabei, dass die Doku nicht zu einer reinen Heldenverehrung verkommt, wie es zu befürchten war. Klar dürfen sie sagen, wie es war, Teil einer Geschichte zu werden, die größer war als sie selbst, das Übliche eben. Aber da sind auch witzige Momente dabei, wenn etwa Laupers Ohrringe die Aufnahmen stören, Al Jarreau betrunken ist, Huey Lewis sich an der eigentlich für Prince gedachten Passage abmüht oder Stevie Wonder mit einem kuriosen sprachlichen Vorschlag die Gruppe zu sprengen drohte. Selbst wer nichts mit Lied anfangen kann und solche Star-Aufgebote albern findet, kann dabei seinen Spaß haben. Für ein älteres Publikum ist The Greatest Night in Pop, das auf dem Sundance Film Festival 2024 Premiere hatte, sowieso ein nostalgisches Fest, das zu einem Zeitporträt der 80er wird.

Credits

OT: „The Greatest Night in Pop“
Land: USA
Jahr: 2024
Regie: Bao Nguyen
Musik: Darren Morze, Goh Nakamura
Mitwirkende: Lionel Richie, Bruce Springsteen, Smokey Robinson, Cyndi Lauper, Kenny Loggins, Dionne Warwick, Huey Lewis, Sheila E.

Bilder

Trailer

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The Greatest Night in Pop
fazit
„The Greatest Night in Pop“ blickt hinter die Kulissen, als das Charity-Lied „We Are the World“ aufgenommen wurde. Das ist selbst für Leute, die mit diesem wenig anfangen können, sehr spannend. Da werden zahlreiche Anekdoten geteilt, wenn einige der damaligen Stars sich zurückerinnern. Dazu gibt es viel zu hören von absoluten Musiklegenden.
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