The A List Netflix
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The A List – Staffel 1

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Inhalt / Kritik

The A List Netflix
„The A List – Staffel 1“ // Deutschland-Start: 30. August 2019 (Netflix)

Den Sommer in einem Camp auf einer Insel zu verbringen, das klang eigentlich ziemlich nett. Für Mia (Lisa Ambalavanar) ist der Spaß jedoch gleich wieder vorbei, als die arrogante Amber (Ellie Duckles) ihr das Bett wegschnappt, das sie sich ausgesucht hatte und ihr auch im Anschluss das Leben zur Hölle macht. Schlimmer noch, irgendwie hat sie es geschafft, ihr zusätzlich die beste Freundin Kayleigh (Savannah Baker) auszuspannen, so wie sie alle für sich einnimmt und gegen Mia hetzt. Nicht einmal den süßen Dev (Jacob Dudman) gönnt sie ihr. Aber irgendwie ist das auch ziemlich eigenartig, wie Amber alle verzaubern kann. Und das ist nicht das einzige Seltsame, das auf der Insel vor sich geht …

Mit Mystery-Serien hat Netflix einige schöne Erfolge gehabt, etwa mit Stranger Things und Dark. Gleiches gilt für den Teenie-Bereich, der vor allem durch RomComs abgedeckt wurde. Da ließ es sich der Streamingdienst natürlich die Chance nicht entgehen, auch The A List ins Programm aufzunehmen, eine BBC-Produktion, für die man sich die internationalen Rechte sicherte. Denn hier wird beides miteinander kombiniert: typische Teenie-Befindlichkeiten, die sich oft um Liebe und Anerkennung drehen. Und jede Menge Geheimnisse.

Wenn man sonst keine Probleme hat …

Einige davon betreffen wie so oft die Figuren selbst. Nicht nur, dass die eigentlich alle viel zu alt sind, um als Teenies durchzugehen. Sie verhalten sich zudem nicht zwangsweise altersgerecht, sondern bevorzugt so, wie man es von Kindern erwarten dürfte. Schon die ersten Minuten, wenn sich Mia und Amber ein Duell darum liefern, wer denn nun das aus unersichtlichen Gründen begehrte Bett in der Mehrbettzimmerhütte bekommt, reichen, um die Lust auf weitere Bekanntschaft im Keim zu ersticken. Und das ist ja nur der Anfang, im Laufe von The A List gibt es kaum eine ruhige Minute, in der nicht irgendwelche Zickenkriege stattfinden oder Probleme geschaffen werden, die keiner braucht.

Interessanter wird es, wenn die angesprochenen Mystery-Elemente hinzukommen. Dass Amber nicht nur ausgesprochen fies ist, sondern zudem nicht ganz normal, das wird relativ schnell klar. Dafür werden ihr die anderen Leute zu schnell hörig. Zumal The A List auch diverse Hinweise verstreut, dass auch unabhängig von dem schönen Miststück etwas ganz faul ist auf der Insel. Es dauert aber relativ lange, bis die Katze dann mal aus dem Sack ist, woher sie die Kräfte hat und was genau sie damit beabsichtigt. Und selbst dann wird nicht alles beantwortet, schließlich brauchte es noch Stoff für eine zweite Staffel, in der das Inselabenteuer fortgesetzt werden kann, genügend Erfolg vorausgesetzt.

Und jetzt noch einmal von vorne!

Das ist grundsätzlich natürlich in Ordnung, der Hang zum Verschleppen und Verzögern ist heute bei Serien keine Seltenheit mehr. The A List strapaziert die Geduld aber schon auf eine etwas dreiste Weise, da hier nicht einfach nur auf der Stelle getreten wird. Vielmehr fiel Dan Berlinka und Nina Metivier, welche die Geschichte entwickelten und zu einem Großteil für die Drehbücher zuständig waren, wohl nichts anderes ein, als aus dem Zweikampf ein ständiges hin und her zu machen. In regelmäßigen Abständen bekehrt Amber jemanden, der später wieder zur Besinnung kommt, nur um dann doch wieder bei Amber zu landen. Das ist nicht nur für die Betroffenen frustrierend, auch als Zuschauer hat man das Gefühl, hier schlicht seine Zeit zu verschwenden.

Wobei die Art und Weise, wie sich hier jeder selbst wahnsinnig wichtig nimmt, selbst wenn es gerade wieder total bescheuert wird, auch irgendwo seinen Charme hat. Einen ganz billigen Camp-Schund-Charme, aber immerhin. Spannend ist das dann weniger, dafür nimmt man die Figuren nicht ernst genug, mag sie nicht einmal. Aber es bleibt doch die Neugierde, wie sie es wohl schaffen werden, als nächstes alles wieder zu versauen. Und ein gewisser Unterhaltungsfaktor. Zumal The A List den Vorteil hat, dass die 13 Folgen jeweils nur 25 Minuten lang sind, man also relativ schnell durch ist. Das macht die Serie zwar nicht besser, die diversen Unzulänglichkeiten aber doch immerhin erträglicher.

Credits

OT: „The A List“
Land: UK
Jahr: 2018
Regie: Patrick Harkins
Drehbuch: Dan Berlinka, Nina Metivier, Kate Davidson,
Idee: Dan Berlinka, Nina Metivier
Musik: Nick Foster
Kamera: Alan Wright
Besetzung: Lisa Ambalavanar, Ellie Duckles, Savannah Baker, Cian Barry, Eleanor Bennett, Jacob Dudman, Rosie Dwyer, Nneka Okoye, Georgina Sadler

Trailer

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„The A List“ beginnt wie ein typisches Teenie-Drama, wenn der Ausflug auf ein Insel-Sommercamp mit übelstem Zickenkrieg beginnt. Auch später verhalten sich die Protagonisten und Protagonistinnen kindisch bis dämlich, was regelmäßig an den Nerven zerrt. Interessanter wird es, wenn das Ganze zu einen Mystery-Thriller wird. Der ist zwar ebenso wenig intelligent, zögert die Geschichte auch noch billig hinaus, hält einen aber mit einer Mischung aus Neugierde und Spaß am Schund bei Laune.
5
von 10