The Brothers Sun Netflix Streamen online
© Michael Desmond/James Clark/Netflix 

The Brothers Sun – Staffel 1

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„The Brothers Sun – Staffel 1“ // Deutschland-Start: 4. Januar 2023 (Netflix)

Inhalt/Kritik

Bruce (Sam Song Li) lebt ein normales, ruhiges Leben in Los Angeles. Das ändert sich schlagartig, als sein Bruder Charles (Justin Chien) vor der Türe steht. Der ist normalerweise ein gefürchteter Gangster in Taiwan. Nach einem Anschlag auf ihren Vater (Johnny Kou) muss er aber in die USA, um seine Familie zu beschützen. Anders als Bruce ist ihre Mutter (Michelle Yeoh) alles andere als überrascht von der Rückkehr des verlorenen Sohnes …

Acht Autoren, keine Richtung

Wenn ein Film von mehreren Autoren – sei es nun als Team oder in Form von Überarbeitungen – geschrieben wurde, ist das meist kein gutes Zeichen. Es wird sicher löbliche Ausnahmen geben, generell sind mehr als drei Namen in der Drehbuch-Sparte aber ein Warnzeichen. Bei Serien ist das anders. Hier gibt es zwar meist deutlich mehr als drei schreibende Personen, allerdings sind es relativ selten mehr als drei pro Folge. Diese sind dann meist auch nur für ihre jeweilige Episode(n) verantwortlich, während sie an eine generelle Vorgabe gebunden sind. Sie haben innerhalb eines gewissen Rahmens zwar gewisse Freiheiten, das letzte Wort hat aber trotzdem meist der Serienschöpfer.

The Brothers Sun hat acht Autoren. Das ist bei einer Staffel mit acht Folgen nicht unüblich, auch wenn die Zahlen nur zufällig übereinstimmen. Es ist ja auch nicht gesagt, dass die Probleme sich hier auf die Menge an Autoren zurückführen lassen, doch sie sind nahezu deckungsgleich mit jenen von Filmen, die von mehreren Menschen geschrieben wurden. Die Serie will Action, Komödie und Drama vermischen, was, wie fairerweise festgehalten werden muss, überwiegend auch funktioniert. Trotzdem zieht es sie so in drei verschiedene Richtungen, was Pacingprobleme mit sich bringt. Humor ist Geschmackssache, ein größerer Fokus auf die beiden anderen Aspekte hätte der Serie aber wohl gut getan.

Lasst uns weitermachen!

Wer es bis zum Ende der letzten Episode noch nicht verstanden hat, bekommt ganz zum Schluss noch einmal einen unmissverständlichen Hinweis darauf, dass die Macher hier eine zweite Staffel haben wollen. Aber schon davor lässt sich erkennen, dass manches hier weitergeführt werden möchte. Es ist immerhin gelungen, die Hauptgeschichte abzurunden, sodass es wohl nicht allzu tragisch wäre, wenn die Serie nun schon wieder vorbei sein sollte. Dennoch gibt es die eine oder andere Nebenhandlung, die wie eine von den Machern für Netflix geöffnete Tür wirkt, mit der Einladung, die Produktion in die Verlängerung zu schicken.

Aber auch ein dritter Faktor beeinflusst das Pacing: Die Macher warten etwas zu lange mit der Auflösung des Twists. Die Story bewegt sich generell in bekannten Gewässern, geübte Zuschauer werden also vielleicht schon von Anfang an ahnen, dass hier etwas im Argen liegt. Das kann zu einer gewissen Ungeduld führen. Wie so oft muss sich die Frage gestellt werden, ob die Serie nicht eventuell besser als zwei- bis dreistündiger Film funktioniert hätte.

Gut gemachte Action

Die Kämpfe weisen eine gut durchdachte und ausgeführte Choreographie auf. Unterstützt wird diese oft durch interessante Kameraeinstellungen, insbesondere aber sind sie nicht kaputtgeschnitten. Das Editing ist dabei etwas zwiespältig. Unsichtbare Schnitte, um eine Plansequenz vorzutäuschen, sind keine Erfindung von One Shot –  Mission außer Kontrolle, sondern praktisch gang und gäbe seit es geschnittene Filme gibt. Auch in The Brothers Sun kommen sie zum Einsatz. Daran gibt es auch nichts auszusetzen, aber gerade die erste Kampfszene, die den Zuschauer ja zu Beginn in die Serie hineinziehen soll, hat so einen seltsamen Jumpcut. Kurz danach werden Jumpcuts als Stilmittel bei einer Charaktereinführung verwendet, weshalb nicht ganz klar wird, ob er auch während der Kampfszene beabsichtigt war oder schlicht ein kleiner Fehler herausgeschnitten werden musste. Abgesehen von solcher Detailkritik ist die Action aber schon ein Grund, hier einzuschalten.

Ansonsten hält vor allem das Schauspiel bei Laune. Michelle Yeoh (American Born Chinese) vermittelt authentische familiäre Bande mit Justin Chien und Sam Song Li, aber auch die Nebenrollen überzeugen hier restlos.

Credits

OT: „The Brothers Sun“
Land: USA
Jahr: 2024
Regie: Kevin Tancharoen, Viet Nguyen
Drehbuch: Byron Wu, Brad Falchuk, Andrew Law, Justin Calen-Chenn, Soojeong Son, Ally Seibert, Amy Wang, Jason Ning
Musik: Nathan Matthew David, Nick Lee
Kamera: C. Kim Miles, Andrew Mitchell
Besetzung: Michelle Yeoh, Justin Chien, Sam Song Li, Joon Lee, Highdee Kuan, Alice Hewkin, Jenny Yang, Johnny Kou, Jon Xue Zhang, Madison Hu, Ron Yuan

Bilder

Trailer

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The Brothers Sun – Staffel 1
Fazit
"The Brothers Sun" verbindet Action, Komödie und Drama. Die an sich gelungene Mischung hat ein paar Pacingprobleme, das Schauspiel und die Kampfszenen halten aber trotz eher bekannter Storyprinzipien bei Laune.
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