Wham! Netflix Streamen online
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Wham! Netflix Streamen online
„Wham!“ // Deutschland-Start: 5. Juli 2023 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Als Georgios Kyriacos Panayiotou und Andrew Ridgeley sich 1975 im Alter von elf oder zwölf Jahren auf einer Schule nordwestlich von London kennenlernen, werden sie schnell zu guten Freunden. Vor allem eint sie die Liebe zur Musik. Mit 16 gründen sie gemeinsam mit einigen anderen Freunden ihre erste Band, die aber nicht lange Bestand hat. Doch die beiden machen einfach ohne die Anderen weiter, schreiben Songs und nehmen Demotapes auf, die sie an Plattenfirmen schicken. Zunächst stoßen sie dabei nur auf Ablehnung, doch nach einigen Anlaufschwierigkeiten wird Wham! zu einer der erfolgreichsten Bands der Achtziger Jahre. Obwohl sie nur bis 1986 als Duo aktiv sind, landen George Michael (wie sich Georgios seit den Anfängen von Wham! nennt) und Andrew in dieser Zeit mehrere Nummer-Eins-Hits in Großbritannien und den USA und verkaufen mehr als 30 Millionen Platten. Selbst wer kein Fan von Popmusik ist, kann mindestens einem ihrer Lieder nicht entkommen: Last Christmas wird wahrscheinlich bis in alle Ewigkeit zur Weihnachtszeit im Radio und auf Weihnachtsmärkten rauf und runter gespielt werden. Nach einem halben Jahrzehnt voller Hits und Konzerten sogar in China gehen George und Andrew aber schließlich getrennte Wege.

Reichhaltiges Archivmaterial

Doku-Biografien über erfolgreiche Musiker haben es immer insofern leicht, als in der Regel eine Menge an Bild- und Tonmaterial vorliegt, um zumindest einen halbwegs unterhaltsamen Film daraus zu schustern. Das gelingt auch im Fall von Wham!, doch der Film von Chris Smith (Regisseur der großartigen Dokumentation Jim und Andy über Jim Carreys Arbeiten am Andy-Kaufman-Biopic Der Mondmann) geht zum Glück noch darüber hinaus und vermittelt ein gutes Bild von den verrückten Jahren, in denen George und Andrew weltweit zu Megastars wurden. Zwar werden zumindest Zweifel und Unsicherheiten nicht ausgeblendet, vor allem aber beleuchtet Smith hier, wie die beiden von Beginn an ihre Karriere selbst in die Hand nehmen. Dabei ist schnell klar, dass musikalisch George Michael der Talentiertere von beiden ist. Er schreibt viele Songs alleine, legt im Studio Hand als Produzent an und stört sich zudem schnell an dem oberflächlichen und seichten Image, das Wham! trotz des immensen Erfolges anhaftet.

Dass Michael als Künstler ernst genommen werden will, ist dann auch einer der Gründe, die schließlich zur Auflösung von Wham! führen. Zur Nacherzählung der wilden Jahre bis dahin greift der Film auf jede Menge unterschiedliches Archivmaterial zurück. Das reicht von VHS-Aufnahmen der ersten gemeinsamen Auftritte über Ausschnitte aus TV-Talkshows und Musikvideos bis hin zu Interviews mit Michael und Ridgeley, was die Dokumentation sehr flüssig und kurzweilig macht. Die Interviewsegmente hat Smith dabei zum roten Faden der Dokumentation gemacht; sie fungieren quasi als erzählendes Voice Over und lassen die Band ihre eigene Geschichte erzählen.

Auf der Suche nach Anerkennung

Wer sich detailliertere Analysen etwa des Songwritings oder der Musikproduktion hinter den größten Hits von Wham! erwartet, wird hier allerdings enttäuscht werden. Das bedeutet nicht, dass man auf Blicke hinter die Kulissen ganz verzichten muss; diese beschränken sich aber in der Regel auf unterhaltsame Anekdoten oder das Auf und Ab der Gefühle, das vor allem George Michael in dieser Phase durchmachte. Dieser wollte sich nicht nur künstlerisch komplexer ausdrücken, als das innerhalb der Grenzen einer „seichten“ Popband möglich war; er musste auch einen Weg finden, mit seiner Homosexualität umzugehen. Das Ende von Wham! zeichnet der Film schließlich nicht in traurigen Tönen, sondern als logische Konsequenz aus George Michaels künstlerischem Ehrgeiz und seinem Wunsch nach Anerkennung. Bis die Dokumentation dort ankommt, darf man immer wieder mit dem Fuß zu den Wham!-Hits wippen und über die herrlichen Fönfrisuren lachen, mit denen George Michael und Andrew Ridgeley in den Achtzigern über die Bühnen und durch die Musikvideos tanzten.

Credits

OT: „Wham!“
Land: UK
Jahr: 2023
Regie: Chris Smith
Musik: Tim Atack
Mitwirkende: George Michael, Andrew Ridgeley

Bilder

Trailer

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