13 Das Musical Netflix
© Alan Markfield/Netflix

13 – Das Musical

13 Das Musical Netflix
„13 – Das Musical“ // Deutschland-Start: 12. August 2022 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Für den 12-jährigen Evan Goldman (Eli Golden) läuft es gerade nicht so toll. Nicht nur dass seine Eltern sich haben scheiden lassen. Seine Mutter Jessica (Debra Messing) zieht mit ihm außerdem von New York City in ihre alte Heimat, eine Kleinstadt in Indiana. Dadurch muss er seinen Vater Joel (Peter Hermann) zurücklassen, seine Freunde, sein gesamtes Umfeld, und noch einmal komplett von Neuem anfangen. Immerhin, seine Großmutter (Rhea Perlman) ist für ihn da. Dennoch, etwas muss geschehen. Und so beschließt der Junge, seine anstehende Bar-Mizwa zu nutzen, um sich bekannt zu machen und lauter neue Freundschaften zu schließen. Einfach ist das nicht, haben die anderen Schüler und Schülerinnen doch selbst jede Menge um die Ohren …

Ein Musical zwischen Religion und Alltag

Filmische Adaptionen von Bühnen-Musicals sind immer so eine Sache. Die Popularität der Vorlagen nutzen zu wollen, um noch einmal in den Kinos ordentlich Kasse zu machen, mag nachvollziehbar und legitim sein. So richtig oft funktioniert das aber nicht. Cats war ein Desaster. West Side Story hatte zwar gute Kritiken, ging in den Kinos aber unter. In the Heights interessierte irgendwie auch niemanden, obwohl es auf dem gleichnamigen Stück von Lin-Manuel Miranda basierte, der durch Hamilton zu einer Sensation geworden war. Insofern ist es vielleicht nicht die schlechteste Entscheidung, dass 13 – Das Musical bei Netflix landete, anstatt in den Lichtspielhäusern das Publikum suchen zu wollen. Zumal der Film schon so seine Besonderheiten hat, die nicht unbedingt für die großen Massen gedacht sind.

Genauer ist es der starke Fokus auf den jüdischen Glauben des jungen Protagonisten, der manche abschrecken könnte. Anfangs zumindest darf man den Eindruck haben, es handele sich um ein religiöses Musical – hierzulande eindeutig ein Nischenangebot. Ganz so weit geht der Film dann aber doch nicht. Zwar macht 13 – Das Musical die anstehende Bar-Mizwa zum Großereignis im Leben des Jungen. Ansonsten befasst sich die Adaption des gleichnamigen Stückes aus dem Jahr 2007 überwiegend mit sehr universellen Themen. Da geht es um erste Liebe, die Sehnsucht nach Anerkennung und die üblichen Grabenkämpfe, wie man sie in Schulen immer wieder findet. Und natürlich spielt die Familie eine große Rolle, die gleichzeitig notwendige Orientierung wie auch ein Gefängnis sein kann.

Gut gelauntes Coming-of-Age-Musical

Das kann man dann alles richtig und wichtig finden. Oder eben sehr generisch: 13 – Das Musical verpasst es, über die religiösen Aspekte hinaus etwas Eigenes zu finden oder zu sagen. Man kann sich in vielem von dem wiederfinden, was hier geschieht, sei es, weil es einen gerade im Moment betrifft oder man sich daran erinnert, wie es war, als junger Mensch sich selbst suchen zu müssen. Genauso kann es aber sein, dass man die Geschichte und die Figuren direkt im Anschluss schon wieder vergessen hat. Das ist alles so nett und freundlich, es fehlen tatsächliche Widerhaken, die für einen nachhaltigen Eindruck wichtig gewesen wären. Da das Ensemble größtenteils unbekannt ist – von den Familiengliedern Debra Messing und Rhea Perlman einmal abgesehen –, ist auch in der Hinsicht nur wenig zu holen.

Wobei unbekannt natürlich nicht untalentiert bedeutet. Tatsächlich können die jungen Nachwuchstalente durchaus überzeugen. Hauptdarsteller Eli Golden bringt die notwendige Energie und das Charisma mit, damit die Zuschauer und Zuschauerinnen ihm gern zusehen. Und auch die musikalischen Szenen überzeugen: Die Lieder sind eingängig, die Choreografien können sich sehen lassen. Das ist bei einem Musical schon die halbe Miete, zumal hier wirklich alle paar Minuten ein Lied angestimmt wird. Wer Lust hat auf ein gut gelauntes Coming-of-Age-Musical, kann es daher durchaus mit 13 – Das Musical versuchen. Im Vergleich zu anderen Genrebeispielen ist das hier zwar alles eine Nummer kleiner, aber eben nicht unbedingt schlechter.

Credits

OT: „13: The Musical“
Land: USA
Jahr: 2022
Regie: Tamra Davis
Drehbuch: Robert Horn
Vorlage: Jason Robert Brown, Robert Horn, Dan Elish
Musik: Christopher Lennertz
Kamera: Adam Santelli
Besetzung: Eli Golden, Frankie McNellis, JD McCrary, Josh Peck, Peter Hermann, Debra Messing, Rhea Perlman

Bilder

Trailer

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13 – Das Musical
Fazit
„13 – Das Musical“ ist ein insgesamt nettes Coming-of-Age-Musical um einen 12-Jährigen, der durch seine anstehende Bar-Mizwa einen Popularitätsschub erhofft. Das religiöse Thema bleibt dabei ein Nebenschauplatz. Stattdessen gibt es sehr universelle Themen, welche den gut gelaunten Filmen oft etwas austauschbar machen.
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